Landrat überreicht 70 blaue Ehrenamtskarten
Über 900 Ehrenamtskarten seien im Landkreis Miltenberg bereits beantragt worden, freute sich Landrat Jens Marco Scherf am Dienstag in der Altenbucher Festhalle bei der dritten Verleihungsveranstaltung des Landkreises Miltenberg. Nachdem bereits in Collenberg und Niedernberg Ehrenamtskarten überreicht wurden, bekamen erneut 70 ehrenamtlich Tätige blaue Ehrenamtskarten.
Er sei stolz auf die hohe Zahl von Menschen, die die Ehrenamtskarten beantragt hätten, bekannte der Landrat und verwies auf bislang 627 blaue und 307 goldene Karten. Das zeige das hohe Maß ehrenamtlichen Einsatzes, der im Landkreis Miltenberg praktiziert werde. Dieses Engagement sei „das Fundament unserer freiheitlichen, demokratischen Gesellschaft“, ohne das weder die Gesellschaft in sich noch das Zusammenleben im Praktischen funktionieren würde. Ohne die Rettungsorganisationen, das soziale Netz, Sport, Musik und Kultur wäre die Gesellschaft arm, so Scherf.
Er zitierte George Bernhard Shaw: „Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit. Das ist der Grund, weshalb die meisten Menschen sich vor ihr fürchten.“ Ehrenamtlich Tätige gehörten zu den Furchtlosen und Mutigen, die die Freiheit nutzen und gestalten. „Danke, dass Sie gerade in der heutigen Zeit, in der vieles schlecht geredet wird und populistische Tendenzen versuchen die Oberhand zu gewinnen, mithelfen, sich auf das Gute zu besinnen, Positives zu bewirken und unser Zusammenleben zu gestalten“, sagte Scherf an die Adresse der Ehrenamtlichen.
Der Landrat listete die hohen Anforderungen auf, die für die Erlangung der Ehrenamtskarten erfüllt werden müssen. So müssten die Inhaberinnen und Inhaber beispielsweise seit mindestens zwei Jahren ein freiwilliges unentgeltliches Engagement von durchschnittlich mindestens fünf Stunden pro Woche oder bei Projektarbeiten von mindestens 250 Stunden jährlich leisten. Die Karte erhielten auf Wunsch die Inhaber einer Jugendleiterkarte, aktive Feuerwehrdienstleistende mit abgeschlossener Truppmannausbildung sowie aktive Einsatzkräfte im Katastrophenschutz und Rettungsdienst mit abgeschlossener Grundausbildung.
Der Landkreis unterstütze Scherf zufolge das Ehrenamt nicht nur mit der Ehrenamtskarte, sondern auch mit der 2010 eingeführten Ehrenamtsstelle und seit 2015 mit dem Ehrenabend. Der Landrat freute sich, dass mittlerweile 60 Akzeptanzpartner den Inhaberinnen und Inhabern der Bayerischen Ehrenamtskarte Vergünstigungen gewähren und stellte die Unterstützung durch den Hauptsponsor, die Sparkasse Miltenberg-Obernburg, heraus.
Mit der Veranstaltung in Altenbuch sende der Landkreis ein deutliches Signal an die Menschen im Südlandkreis, sagte Scherf und wies darauf hin, dass man unermüdlich um eine bessere Verkehrsanbindung dieser Region kämpfe – etwa mit der Sanierung der Kreisstraßen zwischen Collenberg und Mönchberg und zwischen Altenbuch und Dammbach, besseren Busverbindungen nach Miltenberg sowie von Dammbach über Altenbuch nach Wertheim und der Realisierung von Brücke und Umfahrung Kirschfurt.
Zu Beginn der Veranstaltung hatte Altenbuchs Bürgermeister Andreas Amend seine Gemeinde vorgestellt, die ihre wirtschaftliche Situation nur mühsam verbessern könne. Bevölkerungsschwund, Leerstände und Wegzüge nannte er als Schlagworte. Dennoch habe man es geschafft, ein Feuerwehrhaus zu bauen, einen Grüngutplatz zu errichten und ein Glasfasernetz aufzubauen, freute er sich. Dazu kämen viele kleinere Maßnahmen, die zur Steigerung der Lebensqualität beitragen. Gerade in kleinen Kommunen wie Altenbuch brauche es das ehrenamtliche Engagement, sagte Amend, der die Ehrenamtlichen als „Öl im Getriebe der Gemeinde“ und „tragende Säule unserer Gesellschaft“ bezeichnete. „Die Gesellschaft braucht Männer und Frauen wie Sie“, schloss er und überreichte zusammen mit Landrat Jens Marco Scherf die Ehrenamtskarten.
Für die musikalische Umrahmung sorgten die Altenbucher Dorfmusikanten, der örtliche Heimatverein sorgte für die Bewirtung.
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