Schloss-Theater, Miltenberg
filmtipp | Vor mir der Süden
Eine schöne Idee: 1959 umrundete der Autorenfilmer Pier Paolo Pasolini die italienische Küste in einem klapprigen Fiat Millecento, sechzig Jahre später fuhr nun der renommierte Dokumentarist Pepe Danquart dieselbe Route ab. Was hat sich seither verändert, wo liegen neue Schwerpunkte, Themen, Ansichten?
Der Plan ist so simpel wie ergiebig: Im Sommer 1959 setzte Pasolini in einem Fiat Millecento zur Umrundung der italienischen Küste an. Pepe Danquart folgte nun sechzig Jahre später derselben, rund 3000 Kilometer langen Route von Ventimiglia über Sizilien bis Triest, begleitet von einem kleinen Kernteam. Der Plan sieht vor, die gesellschaftlichen, sozialen und ökonomischen Umbrüche der letzten Jahrzehnte nachvollziehen. Wie sehen die Strände im Zeitalter des Massentourismus aus? Wie machen sich die Flüchtlingsbewegungen bemerkbar, wie der längst potenzierte Konsumismus? Kurzum: Wie denken und fühlen die Italienerinnen und Italiener viele Jahre nach Pasolinis Reise?
Im Vordergrund stehen die Menschen, die Danquart unterwegs trifft und die sich mit ganz unterschiedlichen Sichtweisen zu verschiedenen Themen äußern. Danquart spricht mit Hoteliers und Barbesitzerinnen, mit Strandverkäufern oder Leuten, die Pasolini persönlich kannten. Oft sitzen oder stehen die Interviewten in Porträtbildern zusammen wie das Personal aus den Filmen von Ulrich Seidl, nur eben mit einer versöhnlich-heimeligen Note. Daneben spielt die Landschaft in den Regionen eine Rolle.
Durch die stimmige Montage der Elemente entsteht ein fluffig anzuschauendes, vielschichtiges Dokument. Pepe Danquart liefert mehr als die naheliegende Hommage an Pasolini, sondern wirft einen interessierten Blick auf Land und Leute.
Dokumentarfilm | FSK o. A. | 117 Min
Schloss-Theater, Miltenberg
Donnerstag, 29. Juli um 19.45 Uhr
Montag, 2. Aug. um 19.45 Uhr
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Roxy Kino, Wertheim
Dienstag, 10. Aug. um 18.30 Uhr
Mittwoch, 11. Aug. um 20.30 Uhr
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