Gottesdienst an Fronleichnam -
Was eine wahre Monstranz ausmacht

Pfarrvikar Ninh freute sich an Fronleichnam über die vielen Ministranten | Foto: Nina Reuling
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60 Tage nach Ostern begingen wir mit Fronleichnam, dem „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“ ein großartiges Fest, so Pfarrvikar Ninh bei der Begrüßung der Gläubigen in der Pfarrkirche St. Jakobus am 30.05.24. Angesichts des regnerischen Wetters hoffe er, dass die Prozession wie geplant stattfinden könne. Heute sei die ganze Stadt auf den Beinen. Der Bürgermeister und der Stadtrat von Miltenberg, Fahnenabordnungen der Vereine und Verbände, die Fünf-Wunden-Bruderschaft, die Feuerwehr und zahlreiche Ministranten wollten mit ihrer Anwesenheit die Festlichkeit dieses Tages unterstreichen. Beim Blick auf Jesus Christus schauten wir auf die Mitte unseres Glaubens. Jesus Christus sei nicht nur die Mitte der Welt, er komme uns entgegen. An diesem Tag machten wir einen großen Bogen in den Abendmahlssaal, wir würden „zurückgebeamt“ zu den Ereignissen dort – ohne diese gäbe es keine Priester und keine Ministranten. Dass Jesus durch die Eucharistie in seinem Leib und seinem Blut gegenwärtig sei, dürften wir heute feiern. Dies versetze uns in österliche Freude. Fronleichnam sei für ihn das eine Fest im Jahr, das ihn als Mensch, Christ und Priester ganz nah an den Herrn bringe, sagte Pfarrvikar Ninh zu Beginn seiner Predigt. Er feiere gerne mit der Gemeinde Gottesdienst, auch wenn er während der Messfeier vieles im Blick habe – schließlich versehe er seinen Dienst. Alles müsse gut und zuverlässig ablaufen. Augenblicke der Innigkeit, ein längeres Verweilen im spirituellen Sinne seien eher selten oder blitzten nur kurz auf, um dann wieder zu entschwinden. Später, während der Prozession komme er in den Genuss intensiver Momente des Glaubens und zwar dann, wenn er den Herrn wortwörtlich vor Augen habe. Er könne an Fronleichnam ganz und gar beim Herrn bleiben, weil er sich bewusst sei, dass viele andere sich Gedanken gemacht und Aufgaben übernommen hätten. An diesem Fest spüre er seine priesterliche Dankbarkeit dafür, dass so viele Hände sich einbrächten und da seien, wenn er sie brauche. Sein Blick sei auf die schöne Monstranz gerichtet. Darin liege ein mehrfacher Auftrag an ihn und an jene, die nah am Herrn sein möchten. Es gelte, heilige Zeiten und Orte, an denen man dem Herrn nahe sein und dessen Gegenwart feiern könne, zu finden. Außerdem solle man versuchen, Wege zum Herrn zu finden, auch die schweren und hügeligen, die uns dennoch tragen und neue Freude einschenken wollten. Abschließend sollte man verweilen, genießen und auskosten, um dann zurückzukehren und gestärkt die eigenen Aufgaben anzugehen. Die Monstranz sei ein Sinnbild für ihn und für jeden Menschen, der Jesus im Herzen trage. Zu einer wahren Monstranz werde derjenige, der seine Aufgaben zuverlässig angehe oder derjenige, der seine Familienmitglieder tiefer ergründen möchte als deren scheinbare Fehler sowie derjenige, der Rückschläge annehme wie die Schleifmaschine den unförmigen Stein. Nach dem Verlesen der Prozessionsordnung erfolgte der Auszug der Gläubigen aus der Kirche.
Nina Reuling

Autor:

Nina Reuling aus Miltenberg

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