Traditionelles Staffelmadonnafest-
Schutzfrau von Miltenberg gefeiert
Es sei sein Wunsch gewesen, die Staffelmadonna heute in die Mitte vor den Altar zu stellen, so Pfarrvikar Ninh bei der Begrüßung der Gläubigen zum Fest der Staffelmadonna am 20.11.23 in der Pfarrkirche St. Jakobus. Für die Erfüllung seines Wunsches bedanke er sich bei Mesner Thomas Bertlwieser und seinen Helfern. Die Muttergottes gehöre in die Mitte der Kirche und in die Mitte unseres Glaubens, sie bringe uns Jesus. Die Miltenberger Staffelmadonna sei die „Mutter auf den Stufen“. Eine Mutter erklimme viele Stufen, nicht nur, weil sie verheiratet sei oder wegen ihres Kindes. Wir verehrten die Muttergottes in besonderer Weise, da sie auch die letzte Stufe nehme - am Kreuz finde sie ihre Erfüllung. Für Eltern, denen dies wegen der Krankheit oder dem Tod eines Kindes schwer falle, wollten wir besonders beten. Wer alle Stufen erklimme, erreiche sein Ziel bei Gott im Himmel. Mögen wir unser Leben so gestalten, dass wir alle Stufen erklimmen könnten. Er nehme an, dass dieser Abend besonders sei, weil die schöne Figur der Staffelmadonna vorne stehe und wir sie ansehen könnten, sagte Pfarrvikar Ninh zu Beginn seiner Predigt. In den letzten Tagen habe er viele Mütter mit ihren Kindern gesehen und dabei an die eigene Kindheit denken müssen. Darunter seien Mütter gewesen, die einen Kinderwagen geschoben hätten, die neben dem Laufrad oder Fahrrad ihrer Kinder gelaufen seien oder die ihre Kinder mit dem Auto zum Sport gefahren hätten. Anhand der Entwicklung des Kindes sehe man viele Stufen, welche die Mütter hinter oder vor sich hätten. Kinder sollten eine Heimat haben; eines Tages würden sie ihre Heimat verlassen und eigene Wege gehen. Ob die Eltern alles richtig gemacht hätten, sei schwer fest zu machen. Jesus gebe uns im heutigen Evangelium den Ausblick, dass der Mensch, der nur für seine Familie da sei, nur die halbe Miete sei. Jesus mache die Türe zu weiteren Stufen auf. Seinen Worten zu Folge seien ihm jene Menschen Mutter, Schwester und Bruder, die das Wort Gottes hörten und es befolgten. Pfarrvikar Ninh finde es schön, wenn ehrenamtliche Aufgaben von Kindern übernommen würden. Die Ministranten hätten sich aufgemacht, um ihre Zeit mit uns zu teilen – sie hätten den Abend auch auf der Couch verbringen können. Seiner Ansicht nach habe Jesus genau diese Menschen im Blick gehabt, die andere in die Mitte stellen oder in ihre Wohnung einladen würden. All dies treffe auf Maria zu. Sie habe alles erfüllt – nicht nur, weil sie selbst die Stufen zu Jesus erklommen habe, sondern weil sie anderen Menschen einen Weg zu Jesus eröffnet habe. Deshalb sei sie selig zu preisen. Wie Weihrauch nach oben steige, so möge Maria unsere Bitten zu Jesus hintragen. Die besondere Verbundenheit der Miltenberger mit ihrer Staffelmadonna zeigte sich im Schlusslied. Darin heißt es: „Unsere Schutzfrau sollst du bleiben, Mutter der Barmherzigkeit; und wir wollen uns verschreiben dir für Zeit und Ewigkeit. Vergiss uns nicht, das ist unsere Bitt, o Maria verlass uns nicht!“
Nina Reuling
Autor:Nina Reuling aus Miltenberg |
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