Beeindruckendes Engagement -
Mehr als 90 Sternsinger in Miltenberg
Mehr als 90 Kinder und Jugendliche seien in diesem Jahr in Miltenberg als Sternsinger für arme und benachteiligte Kinder in Kenia und Kolumbien aktiv, freute sich Pfarrer Jan Kölbel bei der Begrüßung der Gläubigen zum Hochfest Erscheinung des Herrn am 06.01.25. Die Sternsingeraktion sei doppelt ökumenisch, weil neben den katholischen auch evangelische und Kinder aus Bürgstadt dabei seien - viele davon bereits seit einigen Jahren. Angesichts des königlichen Besuchs in der Pfarrkirche wies Diakon Grimm auf das Evangelium hin, wonach das Jesuskind in der Krippe ebenfalls königlichen - oder besser gesagt - hohen Besuch gehabt hätte. Die Sterndeuter, die von weit hergekommen seien, hätten ein kleines Kind in einer Futterkrippe wie einen König behandelt: „Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm “ (Mt 2,11). Dass Jesus als Kind in unsere Welt gekommen ist und er auch uns Kinder Gottes nennt, wurde in den Kyrie-Rufen der Sternsinger deutlich. Nach dem Evangelium lud Diakon Grimm alle zu einem Experiment ein. Er nannte ein Gefühl oder eine Stimmung (z.B. traurig, superstark, fröhlich, schwach usw.) und jeder sollte eine dazu passende Bewegung oder eine Körperhaltung machen. Danach kehrte er das Ganze um: Er sagte wieder ein Gefühl und alle sollten das Gegenteil dazu ausdrücken. Das war nicht mehr ganz so einfach wie vorher. Am Schwierigsten, ja fast unmöglich war es, fröhlich zu lächeln und an etwas Trauriges zu denken. Je öfter wir traurig seien oder Sorgen hätten, um so schwerer hätten es schöne und fröhliche Gedanken. Wohingegen wir, wenn wir viel Grund zur Freude hätten, uns gut und stark fühlten. Dann könnten wir viel besser mit traurigen Ereignissen umgehen. Der Gedanke, dass ein Mensch, der viel Trauriges erlebe, gar keine Chance habe, erscheine uns ungerecht. Auf der Welt gebe es viel Ungerechtigkeit – besonders Kindern gegenüber. Viele Kinder erlebten diese Ungerechtigkeit jeden Tag: Sie könnten nicht zur Schule gehen, weil sie arbeiten müssten und oft kein gesundes Essen hätten. Wer so viel Schlechtes erlebe, fühle sich nicht wertvoll. Die Geschenke der Sterndeuter an das Jesuskind zeigten uns, dass Jesus für viele Menschen wertvoll sei. Jesus sei Mensch geworden, um allen Menschen zu sagen, dass sie ihm wichtig und wertvoll seien. Die Sternsinger brächten heute nicht nur den Segen Gottes in die Häuser, sondern auch die Botschaft, dass jeder Mensch in Jesu Augen wertvoll sei. Die gesammelten Spenden kämen Projekten zugute, die Kindern zeigten, dass sie wertvoll, geliebt und geschätzt seien. Nach der Kommunion kamen alle Sternsinger in den Altarraum. Pfarrer Kölbel erbat den Segen Gottes für sie, die Kreide und die Segensaufkleber. Er wünschte den Sternsingern viel Freude, eine gute Aufnahme in den Häusern und eine gesunde Heimkehr. Ein herzliches Vergelt´s Gott an die Sternsinger, das Vorbereitungsteam und an Marlies Oswald für das Nähen der neuen Sternsingergewänder.
Nina Reuling
Autor:Nina Reuling aus Miltenberg |
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