Nicht nur am Palmsonntag -
Gott ist gegenwärtig in Freud und Leid

Palmweihe am Engelsplatz | Foto: Martin Winkler
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Am Palmsonntag, 24.03.24, begrüßte Pfarrer Kleinhenz sehr herzlich die Gläubigen, die sich trotz des Regens am Engelsplatz zur Palmweihe versammelt hatten. Vor ca. 2000 Jahren hätten die Menschen Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem mit Palmzweigen zugejubelt. Genauso dürften nun auch wir auf dem Weg zur Kirche Jesus voll Dankbarkeit Freudenpsalmen singen. Später im Gottesdienst würden wir von der Leidensgeschichte Jesu und von seinem Tod am Kreuz hören. In Freud oder im Leid, Jesus sei bei uns und begleite uns, wir seien nicht allein. Dies sei der Sinn der Karwoche, der Hl. Woche, die vor uns liege. Pfarrer Kleinhenz bat Gott, die Palmzweige als Zeichen des Lebens und des Sieges zu segnen und besprengte sie mit Weihwasser. Nach der Verkündigung des Evangeliums machten sich die Gläubigen singend und betend mit musikalischer Begleitung der Stadtkapelle auf den Weg zur Pfarrkirche. In einer kurzen Stille konnte jeder dem Leidensweg Jesu gedenken, bevor zum Einzug in die Kirche das Lied „Singt dem König Freudenpsalmen“ erklang. Die ersten Lesung wurde gesprochen, während die zweite Lesung in gesungener Form vorgetragen wurde, abwechselnd zwischen Kantorin und Gemeinde. Im Anschluss daran wurde die Leidensgeschichte Jesu nach dem Evangelisten Markus mit verteilten Rollen gelesen. Angesichts des Krieges in Israel denke er in diesem Jahr bei der Passion, der Leidensgeschichte, unweigerlich an das Leiden der Menschen in der Heimat Jesu, so Pfarrer Kleinhenz in seiner Predigt. Er sehe die Passion als das verbindende Element zwischen damals und heute. Besonders die Menschen im Gazastreifen erlebten Todesopfer, Bomben, Flucht, Vertreibung, Hunger und Angst. Warum all das unermessliche Leid, das sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte ziehe? Die Bibel versuche, darauf zu antworten. Die heutige Lesung spreche vom Gottesknecht, wie er Schmähungen und Schläge aushalte. Eine Antwort, warum er dies tue, gebe es nicht. Die Liturgie wolle damit das Schicksal Jesu begreifbar machen, was jedoch nicht möglich sei. Nur im Aushalten sei die Frage nach dem „Warum?“ zu lösen. Paulus spreche im Philipperbrief vom Tod Jesu als Gehorsam Gott gegenüber. Brauche der große, unbegreifliche Gott Opfer? Andere sprächen von Erlösung. Aber warum Erlösung? Die Juden seien doch fromme Menschen gewesen. Wir würden merken, die Passion bleibe ein Geheimnis – genauso wie die Erfahrung von Leid, das die Menschen sich zufügten. Warum und wozu? Hinzukomme ein Gott, der alles geschehen lasse, der aber in Freud und Leid gegenwärtig sei. Dies sei unser Glaube. Jesus Christus sei gegenwärtig in der Freude bei unserem festlichen Einzug in die Kirche am heutigen Palmsonntag und in seiner und unserer Lebenspassion. Nun könne jeder in einer kurzen Stille an die eigene Passion denken. Jesus sei besonders gegenwärtig, weil er den Tod bezwungen habe und von den Toten auferstanden sei. Seiner und unserer Auferstehung gingen wir jetzt in der Hl. Woche in Freud und Leid entgegen.
Nina Reuling

Autor:

Nina Reuling aus Miltenberg

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