Standhaft geblieben und weder geraucht noch getrunken
Am besten ist es, mit dem Rauchen erst gar nicht anzufangen. Das Projekt „Be Smart – Don’t Start“ verfolgt diesen Gedanken seit 22 Jahren. Auch der Landkreis Miltenberg ist über den Präventionsausschuss schon seit 13 Jahren dabei. Am Montag überreichte Landrat Jens Marco Scherf im Landratsamt Miltenberg Geldpreise an teilnehmende Schulklassen.
Dank des Engagements vieler Lehrkräfte und Schulklassen hätten 18 Klassen aus dem Landkreis am Nichtraucherwettbewerb erfolgreich mitgemacht, so der Landrat und bescheinigte ihnen, damit bereits die Weichen für ein gesundes Leben gestellt zu haben. Deutschlandweit seien es in diesem Jahr sogar über 7.000 Klassen gewesen, ergänzte Birgit Gardner vom Jugendamt. Die Gesundheitsgefahren seien enorm, nannte Scherf Zahlen: Demnach sterben jährlich in Deutschland über 120.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Projekte zur Tabakprävention wie „Be Smart – Don’t Start“ könnten deshalb Leben retten. Moderne Aufklärungskampagnen seien auch deshalb von großer Bedeutung, weil Zigarettenwerbung in Deutschland nach wie erlaubt sei, häufig junge Menschen anspreche und zum Rauchen verführe.
„Be Smart – Don’t Start“ richte sich an Schulklassen, die sich dafür entscheiden, ein halbes Jahr rauchfrei zu bleiben. Solche Kampagnen hätten sicher einen Anteil daran, dass sich der Anteil rauchender Jugendlicher in den vergangenen zehn bis 15 Jahren um zwei Drittel verringert habe, vermutete Scherf. Aber auch Erwachsene seien zunehmend gesundheitsbewusster, denn auch deren Raucherquote sei seit 2003 um 30 Prozent gesunken. Es gelte, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen, sagte Jens Marco Scherf und bezeichnete es als äußerst wichtig, dass sich auch die Schulen an Präventionsmaßnahmen weiter beteiligen. Der Landkreis Miltenberg werde über den Präventionsausschuss dieses Vorhaben weiter unterstützen, versprach er und dankte Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern für ihren Einsatz im Nichtraucherwettbewerb. In diesem Schuljahr hätten sich zehn Klassen erfolgreich um die Landkreispreise beworben, zwei Klassen hätten eine zusätzliche Aktion eingereicht.
Neu sei, dass in diesem Jahr auch alle Klassen, die keinen Beitrag eingereicht haben, einen Preis erhalten. Der Präventionsausschuss habe sich dafür ausgesprochen, alle Klassen, die sich um die Landkreispreise beworben haben und es geschafft haben, ein halbes Jahr rauchfrei zu bleiben, zu würdigen. Deshalb vergebe man in diesem Jahr einen ersten und zweiten Preis – ausgewählt von einer Fachjury – sowie acht Sonderpreise. Die Sonderpreise in Höhe von 50 Euro für die Klassenkasse überreichte Scherf den Vertreterinnen und Vertretern der Klassen 7c des Johannes-Butzbach-Gymnasiums Miltenberg, der 6a und der 7a des Karl-Ernst-Gymnasiums Amorbach, die 9a der Josef-Anton-Rohe-Mittelschule Kleinwallstadt sowie der 8a, 8b, 8c und 8d der Main-Limes Realschule Obernburg.
Den 1. Preis von 250 Euro bekam die Klasse 7a des Johannes-Butzbach-Gymnasiums Miltenberg, die auch im bayernweiten Kreativwettbewerb mit ihrem Beitrag überzeugen konnte und dort ebenfalls einen Geldpreis erhielt. Der Präventionsausschuss sei von der kreativen Idee und der Umsetzung so überzeugt und begeistert gewesen, dass er der Klasse den ersten Platz zugesprochen habe. Der eingereichte Animationsfilm zeige Scherf zufolge, dass sich die Schülerinnen und Schüler zeitintensiv und kreativ mit dem Thema auseinandergesetzt hätten. Sie hätten viele Zeichnungen angefertigt und als Animation zusammengestellt, lobte er die Klasse, die mit 24 Schülerinnen und Schülern am Projekt beteiligt war.
Der zweite Preis mit 150 Euro ging an die Klasse 9b des Karl-Ernst-Gymnasiums Amorbach, die ebenfalls ein Video zum Thema Nichtrauchen produziert hatte. Die kreative Arbeit sei in Eigenregie produziert worden, sagte Landrat und attestierte allen Beteiligten schauspielerisches Talent.
Eine Besonderheit gab es am Ende der Feierstunde. Der Landrat überreichte eine Urkunde an die Klasse 10a der Main-Limes-Realschule in Obernburg, die am Präventionsprogramm „Klar bleiben. Feiern ohne Alkoholrausch“ teilgenommen und es geschafft habe, sechs Wochen lang auf riskanten Alkoholkonsum zu verzichten. Die Klasse sei vom Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung ausgelost worden, sagte Scherf. Damit verbunden seien 100 Euro für die Klassenkasse. Es sei zu hoffen, dass die Erfahrung beim Projekt ein Gewinn für alle Beteiligten sei und sie sich weiter kritisch mit dem Thema Alkohol und Rauschtrinken auseinandersetzen. „Bleibt dran am Thema und hinterfragt den Konsum weiter“, so Scherf.
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