Pflegenetz für den Landkreis Miltenberg gegründet

„Pflegenetz für den Landkreis Miltenberg“ heißt der neu gegründete, lose Zusammenschluss der Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste im Landkreis Miltenberg. Beate Höltermann stellte das Ergebnis der Befragung vor.
  • „Pflegenetz für den Landkreis Miltenberg“ heißt der neu gegründete, lose Zusammenschluss der Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste im Landkreis Miltenberg. Beate Höltermann stellte das Ergebnis der Befragung vor.
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Mit der Gründung eines Pflegenetzes für den Landkreis Miltenberg wollen die Einrichtungen der Alten- und Krankenpflege gemeinsam für den Pflegeberuf werben und die Fort- und Weiterbildung fördern. Damit wird ein Vorschlag aus der Arbeitsgruppe „Pflege, Palliativ- und Hospizversorgung“, die im Rahmen der Gesundheitsregion plus gebildet wurde, umgesetzt.

In der BRK-Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe in Erlenbach stellte der Vorsitzende der Gesundheitsregion plus, Landrat Jens Marco Scherf, am Dienstag die Ziele der Gesundheitsregion vor und ging näher auf die Arbeitsgruppe „Pflege, Palliativ- und Hospizversorgung“ ein, die im Januar 2016 mit ihrer Arbeit begonnen habe. Vorsitzende sei die Schulleiterin der BRK-Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe, Beate Höltermann, ihr Vertreter Gerhard Schuhmacher, Vorsitzender der Caritas-Sozialstation Sankt Johannes Erlenbach. Bei der Priorisierung der Handlungsfelder sei die Erarbeitung und Entwicklung von nachhaltigen Konzepten und Rahmenbedingungen gegen den Fachkräftemangel im Pflegebereich am höchsten bewertet worden, blickte der Landrat zurück. Hierzu habe die Arbeitsgruppe zwei konkrete Projekte entwickelt: die Bildung eines Pflegeverbundes der Pflegeeinrichtungen sowie die Einrichtung eines Pflegeforums für Pflegende. Scherf stellte fest, dass die Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste einen „ganz elementaren und unverzichtbaren Beitrag für die pflegebedürftigen Menschen in unserem Landkreis und damit für unser Gesundheitssystem leisten.“ Er appellierte an die Gäste, das neutrale Dach der Gesundheitsregion plus zu nutzen, um Themen und Probleme gemeinsam anzugehen und zu lösen.
Dass das gemeinsame Vorgehen richtig ist, war unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung unstrittig, da nur gemeinsam eine bessere Darstellung der Pflege und der Pflegeberufe in der Öffentlichkeit erreicht werden kann. Mit einem Pflegenetz, so der Titel des Zusammenschlusses, könne man gemeinsam unter anderem für die Pflegeberufe werben, Nachwuchs im Wettbewerb mit anderen Branchen gewinnen und Maßnahmen zum Halten der Pflegekräfte im Pflegeberuf einleiten. Das Pflegenetz soll nach Worten Beate Höltermanns ein lockerer Zusammenschluss sein und keinesfalls in Konkurrenz zur ARGE Wohlfahrt und deren Arbeitskreis Pflege oder der Pflegebedarfsplanung sein.
Neben der Öffentlichkeitsarbeit könnte man gemeinsame Anstrengungen in Sachen Fort- und Weiterbildung unternehmen und einen gemeinsamen Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft und Verbände installieren. Auf Anregung von Gerhard Schuhmacher sollte man auch darüber nachdenken, ein gemeinsames und gelenktes Praktikumskonzept für Schüler entwickeln. „Wir müssen klarstellen, was die Pflegeeinrichtungen bieten“, forderte Elmar Miksche – etwa Vergütungen nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst und zahlreiche flexible Arbeitszeitmodelle. Nur so könne man die Vorurteile gegen die Pflege abbauen, meinte auch Landrat Jens Marco Scherf.
Nun wird nicht nur eine Broschüre entwickelt mit einem stimmigen Logo, auch eine Internetseite ist geplant. Dieser Flyer müsse attraktiv gestaltet werden, lautete eine Forderung aus der Versammlung, denn er müsse ja in erster Linie Jugendliche ansprechen. Auch sollte man bei der Werbung beachten, in welchen Medien die Jugend heute unterwegs ist.

Beschlossen wurde darüber hinaus, ein Pflegeforum einzuführen – als Titel wählte man Pflegetalk. Die erste Veranstaltung für Fachkräfte mit einem Referat über Resilienz ist für den 19. September von 14 bis 17 Uhr in der Kleinwallstadter Zehntscheune geplant. Die weiteren Foren – zweimal pro Jahr geplant – sollen wechselweise im ganzen Landkreis stattfinden. Angeregt wurde, während der Veranstaltung auch eine Kinderbetreuung anzubieten.

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