Patrick Weimer referierte über gesundes Leben
Die Raiffeisenbanken Miltenberg, Elsavatal und Eichenbühl hatten am vergangenen Freitag zu ihrer jährlichen Vortragsreihe geladen. Zum Thema „Die großen Fitness-Lügen – Was ist wirklich gesund für meinen Körper?“ hatten sie den Nerv der Zeit getroffen. Die Erlenbacher Frankenhalle war ausverkauft. Das große Interesse galt mit Sicherheit auch dem Referenten selbst: Patrick Weimer – ehemaliger Hochleistungssportler und mehrfacher deutscher Meister in Sprint und Weitsprung. Er gilt heute als Experte auf dem Gebiet der Ernährungs- und Trainingswissenschaft.
Mit seinem Vortrag erntete Patrick Weimer viel Beifall. Besonders die unterhaltsame Art und Weise, mit der er das Publikum auch zum Lachen brachte, begeisterte. Vor allem sei es die positive Einstellung zum Essen und zum Sport, die auch einen Erfolg garantiere, so Weimer. Mit Sätzen wie „Als wir noch dünner waren, standen wir uns näher“ konnte sich sicher der eine oder andere im Publikum identifizieren.
Trainieren – aber richtig
Mit seinem Vortrag wollte er die Zuhörer motivieren, sich längerfristig für ihren Körper und ihre Gesundheit einzusetzen. Frei nach dem Motto: Sport – Ich muss es nicht tun, ich gönn es meinem Körper! Was aber auch nicht heißt „Viel hilft viel“. Er betonte wie wichtig Bewegung sei. „Die Menschheit hat sich 250.000 Generationen lang viel bewegt, seit eineinhalb Generationen sitzt sie meist. So schnell kann sich eine Spezies nicht umstellen.“ Verdeutlicht hat er dies anhand eines typischen Tagesablaufes. Dabei spielt vor allem der Faktor Frühstück eine wichtige Rolle.
Weimer ging auf gesundes Training ein und darauf, dass man dem kleinen Teufel, der immer wieder auf der Schulter sitze oder sogar mit im Bett liege, die Stirn bieten soll. Seine Leistungsgrenze im Sport soll man anhand der Laktatwerte im Blut feststellen lassen. Und Nordic Walking ist nicht gleichzusetzen mit einem Kaffeekränzchen mit Stöcken. Die Stöcke müssen richtig eingesetzt werden, am besten lernt man dies in einem Kurs. Und die schlechte Laune rühre bei vielen oft von dem Kasten Bier her, den sie als Übergewicht mit sich herumschleppen.
Zum Thema Ernährung
Sei dieser Punkt erreicht, wolle man schnell durch Diäten abnehmen. Doch diese brächten nur den bekannten Jojo Effekt. „Wenn Sie acht Jahre gebraucht haben, um zehn Kilogramm zuzunehmen, nehmen sie sich mindestens acht Monate Zeit, um es wieder los zu werden. Wir essen heute oft nicht wegen des Hungers, sondern weil wir Essenszeiten anerzogen bekommen haben“, so sein Fazit. Dabei ging er auch auf die versteckten Zucker und Fette in Lebensmitteln ein. Bei Fetten seien die Arten gesund, die bei Zimmertemperatur flüssig sind. Alles Weiße, das fest ist – wegschneiden! Für das Essen gelte die alte Regel: „Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König, Abendessen wie ein Bettler“.
Übrigens: Dehnen nach dem Sport sei kontraproduktiv, denn dabei würde man Mikrorisse in den Muskeln nur verstärken. „Machen Sie es wie die Tiere und dehnen sie sich am Morgen!“
Es war ein wirklich interessanter Vortrag, der auch bei den Zuschauern sehr gut ankam, was an den Lachern eindeutig erkennbar war. Weimer erklärte die Zusammenhänge so dass es für jeden nachvollziehbar und logisch war. Meiner Meinung nach eine gelungene Vorstellung.
Autor:Sylvia Kester aus Miltenberg |
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