Landkreis Miltenberg wird Charta unterzeichnen
Einstimmig haben sich die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales am Mittwoch für die Unterzeichnung der „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ durch den Landkreis Miltenberg ausgesprochen. Damit kommt das Gremium auch einem Wunsch des Palliativ-Hospiz-Arbeitskreis innerhalb der Gesundheitsregion plus nach.
Mit der Unterzeichnung erklären sich der Landkreis und damit auch die Gesundheitsregion plus bereit, sich im Sinne der Charta für die Verbesserung der Situation schwerstkranker und sterbender Menschen und die Einlösung ihrer Rechte einzusetzen. Laut Dr. Erwin Dittmeier, Leiter der Abteilung Gesundheit und Soziales, sei das Thema Palliativ und Hospiz im Landkreis bereits vielfältig präsent – unter anderem mit dem seit 2005 bestehenden Palliativ-Hospiz-Arbeitskreis sowie der Arbeitsgruppe Pflege, Palliativ- und Hospizversorgung der Gesundheitsregion plus. Er berichtete von einer sehr gut besuchten gemeinsamen Fortbildungsveranstaltung des Ärztlichen Kreisverbandes und der Gesundheitsregion plus für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte zum Thema „Palliativmedizinische Symptomenkontrolle“. Zudem sei der Palliativ-Hospiz-Arbeitskreis dabei, Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Palliativ- und Hospizversorgung zu initiieren. Mittlerweile habe man auch die Broschüre mit den Kontaktdaten der in der Hospiz- und Palliativversorgung tätigen Dienste, Einrichtungen und Beratungsstellen aktualisiert und verbreitet.
Dittmeier machte auf den zwölften Palliativ-Hospiz-Tag im Bürgerzentrum Elsenfeld am 8. November aufmerksam. Mit der Unterzeichnung der Charta an diesem Tag solle verdeutlicht werden, dass es dem Landkreis als Gesundheitsregion plus ein zentrales und wichtiges Anliegen sei, dass die Menschen im Landkreis im Alter und bei schwerer Erkrankung gut betreut und versorgt werden sowie in Würde sterben können. Es gehe aber auch darum, Arbeit und Engagement der in der Hospiz- und Palliativversorgung tätigen Dienste, Einrichtungen und Beratungsstellen wertzuschätzen, so Dittmeier.
Dr. Hubert Hortig (Gesundheitsamt) ging auf die einzelnen Punkte der Charta ein, die von der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, dem Deutschen Hospiz und Palliativ-Verband sowie der Bundesärztekammer herausgegeben wurde. In fünf Leitsätzen werde unter anderem der Einsatz für ein Sterben in Würde und für vernetzte Versorgungsstrukturen formuliert, aber auch Anforderungen an die Aus-, Weiter- und Fortbildung. Mit dieser Charta würden zwei Jahre intensiver Arbeit abgeschlossen.
Wie sehr das Thema bewegt, wurde aus zahlreichen Wortmeldungen aus dem Gremium deutlich. Unisono wurde die Unterzeichnung der Charta gutgeheißen. Unter anderem wurde angeregt, auch im Landkreis Miltenberg für Hospiz- und Palliativbetten zu kämpfen. Das sei Sache der Krankenkassen, erklärte Landrat Jens Marco Scherf und berichtete von insgesamt 22 solcher Betten in Unterfranken; die nächsten befänden sich in Aschaffenburg. Um die Qualität der Versorgung zu gewährleisten, sei es aber sinnvoller, bestehende Betten aufzustocken, so ein anderes Argument. Für Dr. Erwin Dittmeier ist es wünschenswert, dass Menschen möglichst dort in Würde sterben dürften, wo sie leben. Deshalb komme der ambulanten Versorgung eine große Bedeutung zu.
Keine Probleme hatte der Ausschuss mit einer Anfrage des TuS Röllbach, dessen in der Landesliga spielenden Fußballer aufgrund einer Platzsanierung vom 10. März bis 30. Juni 2018 den Sportplatz am Johannes-Butzbach-Gymnasium Miltenberg nutzen wollen. Wie Landrat Scherf erläuterte, handele es sich um drei Punktspiele sowie eventuelle Relegationsspiele. Da die Platzsanierung in Röllbach aufgrund der kurzen Sommerpause nicht im Sommer erfolgen könne und der Nebenplatz nicht den Anforderungen des Bayerischen Fußballverbands entspricht, sei ein Ausweichplatz notwendig. Andere Plätze kämen nicht in Frage, da dort bereits der reguläre Rundenbetrieb im Fußball stattfindet. Das Gremium gestattete dem TuS daraufhin einstimmig die Nutzung des Miltenberger Sportplatzes einschließlich Kabinen und Duschen für 50 Euro pro Spiel, darüber hinaus muss die Sportanlage nach den Spielen besenrein verlassen werden.
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