Bildergalerie und Essay.
Auf der Suche nach dem „Mystery-Effekt“: Unterwegs im Kaltenbachtal im Odenwald.
Natur und Geschichte im Kaltenbachtal lassen sich auch jetzt im „Frühlinter“ im Februar erleben.
Miltenberg / Eichenbühl / Walldürn. Das romantische Kaltenbachtal abseits der Hauptverkehrsströme zwischen Walldürn, Miltenberg und Hardheim ist im allmählich startenden Vorfrühling ein besonderer Geheimtipp.
Naturkundliche und kulturgeschichtliche Besonderheiten der Gegend und des für viele unbekannten, idyllischen Odenwald-Tales kann man bei einer Wanderung entdecken.
Halte-Stationen sind beispielsweise
- die drei einstigen Mühlen,
- eine geheimnisvolle, wohl keltische Befestigungsanlage
- das sagenumwobene Quellgebiet unterhalb des Schlossberges sowie
- das versteckt im Wald liegende Naturdenkmal „Schwarzer Stein“.
Lebendig wird bei einem solchen Spaziergang vielleicht das alte Mühlenhandwerk der Spritzen-, Lauers- und Schulzenmühle.
Barockkapelle und Bildstöcke am Wegrand geben Einblick in die populäre Frömmigkeitskultur im Einflussbereich der Walldürner Wallfahrt.
Auch geologische, erdgeschichtliche Phänomene im Buntsandstein-Gebiet mit interessanten Felsformationen, kleinen Höhlen und einem gigantischen Grabenbruch lassen sich entdecken als Ursache für die Entstehung des Kaltenbachtal-Unterlaufes.
Insgesamt gibt es eine Vielzahl von positiven Aspekten, die das kleine Kaltenbachtal so faszinierend machen.
Wanderer und Naturfreunde genießen hier vor allem:
- die Ruhe und Stille,
- eine offene, aber auch geheimnisvolle Szenerie
- mit einem sanften Relief,
- weichen Wald- und Wiesenboden,
- schmale, gewundene Wege,
- natürliche Gewässer,
- frische Luft sowie
- die Abwesenheit von Verkehrslärm, Schutthalden und Überlandleitungen.
Der Abwechslungsreichtum dieses Odenwaldtales mobilisiert Entdeckerfreude, Neugier und vielleicht für manchen Besucher auch einen „Mystery-Effekt“- eine schon vor Jahrhunderten von den Chinesen beschriebene und in der Anlage ihrer Gärten praktizierte Wirkung nach dem Motto:
„Man soll nie das Ende eines Weges sehen.“
Dass der Mensch auf vielfältige sinnliche Kontakte mit der äußeren Natur angewiesen sei, beweist eine wissenschaftlichen Studie von Robert Ulrich zum Genesungserfolg in Krankenhäusern:
Patienten, die in Krankenhäusern mit Fensterblick auf einen Laubbaum lagen,
- blieben kürzer im Krankenhaus,
- brauchten weniger Schmerzmittel und
- waren weniger negativ gestimmt,
- als Kranke mit Blick auf eine Ziegelmauer.
Selbst ein dröger Stubenhocker braucht zu seiner Entwicklung also eine natürliche Umwelt, den direkten Naturkontakt - gerade jetzt in den schwierigen Pandemie-Zeiten.
Unsere menschlichen Anlagen sind darauf abgestimmt, sich mit einer natürlichen Umwelt auseinanderzusetzen.
Das hat die Natur- und Landschaftspsychologie eindrucksvoll belegt.
Zumindest in Mitteleuropa scheint den meisten Menschen ein Erlebniskern gemeinsam zu sein: das heißt,
- ein weithin geteiltes Schönheitsempfinden
- aufgrund dessen sie grundsätzlich naturnahe,
- extensiv genutzte,
- vielfältig strukturierte und
- charakteristische Gebiete sowie
- Arreale mit natur- und kulturgeschichtlichem Informations- und Symbolwert bevorzugen:
>>Natur erleben<< - heißt die Devise.
Das wollen hierzulande mehr als 90 Prozent der Bevölkerung in ihrer Freizeit und im Urlaub, wie Umfragen ergeben haben, was bedeutet:
man will mehrheitlich beim Spazierengehen und Wandern
eine schöne Landschaft genießen - wie eben im Odenwald.
Weitere Bilder und Infos folgen"!
Die Foto sind zum Teil aktuell, zum Teil stammen sie aus früheren Jahren im Wechsel der Jahreszeiten.
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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