Titelthema Impfen, testen, Symptome – Blicken Sie noch durch?
Alles klar, keiner weiß Bescheid

Mit der neuen Testverordnung haben wir in Deutschland wieder Anspruch auf mindestens einen kostenlosen Antigen-Schnelltest pro Woche.
  • Mit der neuen Testverordnung haben wir in Deutschland wieder Anspruch auf mindestens einen kostenlosen Antigen-Schnelltest pro Woche.
  • hochgeladen von Sylvia Kester

Oder haben Sie noch den Durchblick, welche Corona-Regeln gerade aktuell sind? Normale OP-Maske oder doch FFP2? Im Restaurant mit oder ohne Maske? Darf ich in der Bahn die Maske absetzen? Ist die Ausgangssperre wieder im Anmarsch? Gilt für den Friseur das Gleiche wie für`s Kosmetikstudio? Es sind aber vor allem auch diese Fragen, die derzeit die Landkreisbewohner beschäftigen: Wohin kann ich mit Symptomen zum Test, ohne andere zu gefährden oder sinnlos durch den Landkreis zu fahren? Und wie unterscheidet man jetzt Symptome einer Corona-Erkrankung von denen einer herkömmlichen Grippe? Kann ich noch ins Testzentrum oder muss ich doch zum Hausarzt?

Ich zumindest finde mich im Bürokraten-Dschungel nicht mehr so richtig zurecht und orientiere mich mehr oder weniger an meinen Mitmenschen.

Fakt ist, ab Dienstag, den 16. 11. gilt die 2G Regel. Und seit dem 13.11. gilt grundsätzlich: Wer Symptome hat, sollte sich bei einem Arzt mittels PCR-Test testen lassen. Die Kosten übernehmen weiterhin die Krankenkassen. Wer vom Gesundheitsamt als Kontaktperson eingestuft wurde, hat ebenfalls Anspruch auf einen PCR-Test. Weiter sind Schnelltests unabhängig vom Impfstatus, mindesten einmal pro Woche kostenfrei. PCR-Tests werden für Stillende und Menschen mit einer medizinischen Kontraindikation bis auf Weiteres kostenlos in den bayerischen Testzentren angeboten. (aktueller Stand des bayerischen Gesundheitsministerium bei Redaktionsschluss, nachzulesen unter www.stmgp.bayern.de/coronavirus/bayerische-teststrategie/)

Schikane oder Notwendigkeit?

Um auf die Missstände aufmerksam zu machen, kontaktierte ein Vater aus dem Landkreis unsere Redaktion, dessen ganze Familie Corona mit leichten Symptomen hatte. Mit Symptomen darf man in kein Testzentrum. Genau da schon fängt das Problem an: Wohin? Familie Zöller sind keine „Stammkunden“ was Arztbesuche betrifft. Daher wollte der Hausarzt erst einmal keine Testung bei den Zöller`s durchführen. Die Kinder mussten zum testen zum Kinderarzt. Das heißt, morgens Hausarzt und abends nach langer Telefoniererei mit Gesundheitsamt und Ärzten nach Feierabend, 2 Stunden mit vielen anderen Familien beim Kinderarzt, jeder für sich im Auto.

Dies alles wurde vom Gesundheitsamt begleitet. Auch die Mitarbeiter dort haben auf Nachfragen nicht immer eine Antwort parat und handeln nach Anweisung der Regierung. Jetzt übt Herr Zöller keine Kritik am Gesundheitsamt, sondern an den Regeln, dass Erwachsene mit Symptomen zum Hausarzt gehen müssen und die Kinder zum Kinderarzt. Besser wäre doch eine einheitliche, einfachere Regelung, anstatt betroffene Menschen noch als „Superspreader“ quer durch den Landkreis, ins derzeit einzige Testzentrum in Wörth zu schicken. CO2-neutral sieht mit Sicherheit ebenfalls anders aus.

Auch Apotheker Dr. Clemens Hock aus Amorbach hat sich mit der Bitte auf Antworten direkt an das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gewandt. Bisher kam allerdings noch keine zufriedenstellende Information. Im gesamten Landkreis Miltenberg ist nur eine Teststelle zugelassen und das kann so, seiner Meinung nach, nicht bleiben. „Es ist nicht vertretbar, dass Betroffenen für einen Test teilweise eine Stunde Fahrzeit oder über 60 km Fahrtstrecke in Kauf nehmen müssen. Öffentlicher Nahverkehr hat keine praktikable Anbindung, das Testzentrum in Wörth öffnet um 9.00 und testet nur nach vorheriger (online) Terminvergabe. Auch gibt es im Landkreis keine Teststelle für freiwillige PCR-Tests. Wir Apotheker in Bayern dürfen keine solchen PCR-Tests anbieten, das Testzentrum in Miltenberg lehnt freiwillige PCR-Testungen ab - allenfalls eine Arztpraxis dürfte dies. Auch gibt es im Landkreis keine Teststelle für freiwillige PCR-Tests. Wir Apotheker in Bayern dürfen keine solchen PCR-Tests anbieten, das Testzentrum in Miltenberg lehnt freiwillige PCR-Testungen ab - allenfalls eine Arztpraxis dürfte dies. In Hessen oder Baden-Würtenberg dürfen auch Apotheken einen POC-PCR-Test anbieten, somit ist dies auch in der Fläche verfügbar.

Was soll ich also machen, so der Apotheker, wenn morgens um 7.45 bei mir vor der Apotheke ein verschnupfter Zweitklässler ohne Begleitung der Eltern steht, den die Schule zum Testen geschickt hat?

Ich stehe hier jeden Tag an der Front und bekomme den Ärger direkt und ungefiltert ab! Erst sollen wir Apotheker flächendeckende Testmöglichkeiten auf dem Land schaffen und dann kommen solche, in keinster Weise nachvollziehbare und bürger-unpraktikablen Beschlüsse!“

Auch weiterhin Appell an die persönliche Verantwortung

Bundesweit wird derzeit über das Für und Wider einer Corona-Impfpflicht diskutiert. Es muss aber doch möglich sein, das Ziel auch ohne Zwang zu erreichen. Wenn wir mehr Verantwortung übernehmen - ob durch Impfung, Kontaktbeschränkungen, sicherer Abstand im Umgang miteinander und Maskenpflicht, dann ist eine Eindämmung mit Sicherheit möglich. Auf der einen Seite wollen wir nicht fremdbestimmt werden, auf der anderen Seite sind für viele Bürger Verantwortung, Rücksicht und Vorsicht Fremdwörter. Mit Sicherheit aber müssen wir uns alle an die Nase fassen, wenn es um sinkende Fallzahlen geht und wir vor Übermut oft leichtsinniger im Umgang miteinander werden, anstatt konsequent direkten Körperkontakt zu meiden.
Aktuell haben deutschlandweit insgesamt 67,2 Prozent der Menschen den vollen Impfschutz (Stand 08.11.), in Bayern sind es 66,8 Prozent. Um die sogenannte Herdenimmunität zu erreichen, ist allerdings laut Robert Koch-Institut (RKI) eine Impfquote von mehr als 80 Prozent der Bevölkerung notwendig.

Impf-Terminvereinbarung

Für die Impfung im Impfzentrum Miltenberg ist eine vorherige Terminvereinbarung nötig. Termine erhalten sie nach einer Registrierung online unter impfzentren.bayern/citizen/ oder telefonisch unter 09371-501750.
Schnelltest

Schnelltest-Drive-In in Wörth am neuen Wika-Kreisel von Mo-So, sowie an Feiertagen von 9-13 Uhr, sowie von 14-17 Uhr möglich
Für die Anmeldung wird eine e-mail-Adresse benötigt. Sie erfolgt online unter www.wam.ecocare.center.de Unter diesem Link kann ein Termin ausgewählt werden. Die Terminbestätigung kommt an die angegebene Mail-Dresse und enthält den QR-Code. Dieser ist nur für eine Testung gültig.

Auf Nachfrage beim Landratsamt Miltenberg zur aktuellen Lage teilte Landrat Jens Marco Scherf unserer Redaktion folgendes mit:

Allgemein gibt es seit dem, in der letzten Woche ausgerufenen Katastrophenfall, vom für den Katastrophenfall zuständigen Staatsministerium des Innern, eine gute Übersicht und eine Info-Hotline:
Seite des Bayerischen Staatsministeriums des Innern:
https://www.corona-katastrophenschutz.bayern.de/.../index...
Telefonisch ist weiterhin täglich von 8 bis 18 Uhr hierfür die folgende Hotline erreichbar: 089/122 220
Ich verstehe eine gewisse Ratlosigkeit bei der Bevölkerung, da sich die Vorgaben und die Einschätzung der Lage durch die zuständigen Stellen in Berlin und München in der vergangenen Woche extrem „dynamisch“ entwickelt hat. Eine wichtige Informationsquelle ist auch das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege: https://www.stmgp.bayern.de/coronavirus/

Rechtsantworten können wir verlässlich nur bis zur Gültigkeit der aktuellen Verordnung bis Ende November geben. Gerade für Kinder und Jugendliche sorgt die2G-regel für extrem viele Nachfragen, auch ist die Frage kostenloser PCR-Tests für Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, rechtlich trotz Nachfrage durch das Landratsamt noch nicht geklärt worden.
Wir im Landratsamt bauen die Corona-Hotline 09371/501716 aus sowie das Impftelefon.

Impftermine sind aktuell ausgebucht, da erst zum 1. Oktober auf Weisung des Freistaates Bayern das Impfzentrum „heruntergefahren“ werden und ein Großteil des Personals entlassen wurde. Anfang der Woche, am Dienstag, erfolgte der Befehl zur Reaktivierung, wir arbeiten derzeit an der Sicherstellung von ausreichend Personal und Impfstoff für eine Kapazitätssteigerung. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Erst- und Zweit- sowie Drittimpfung können wir nicht ohne Terminvereinbarung arbeiten. Termine können unter www.impfzentren.bayern gebucht werden, wenn wir wieder Termine freigeben können. Bitte nur diejenigen ohne Internetanschluss können über das Impftelefon unter 09371/501750 einen Termin buchen. Gemäß der Impfstrategie in Bayern sollen aber weiterhin zuerst Impftermine bei den örtlichen Arztpraxen genutzt werden!

Bei zwischen 50 und 100 Neuinfektionen ist das Gesundheitsamt bei der Erfassung der Infektionsfälle extrem ausgelastet, weshalb bei der Kontaktnachverfolgung eine Konzentration auf die vulnerablen besonders schützenswerten Bevölkerungsgruppen erfolgt. Das Gesundheitsamt ist bei Fragen ausschließlich per Email unter infektionsschutz@lra-mil.de erreichbar. Trotz personeller Aufstockung und weiterhin Arbeit an sieben Tagen in der Woche führt uns das aktuelle Infektionsgeschehen jenseits der Leistungsgrenzen.

Wichtiger Hinweis zum PCR-Testzentrum: Wer einen Hinweis von der Corona-Warn-App oder ein positives Selbsttestergebnis hat, der ist berechtigt zu einem kostenlosen PCR-Test im PCR-Testzentrum Miltenberg: Terminbuchung über https://terminland.de/lra-mil.de/
Im Landratsamt wurde die Führungsgruppe Katastrophenschutz wieder aktiviert, für die Belegung der Intensivbetten der Kliniken gibt es wieder einen regionalen ärztlichen Leiter am Bayerischen Untermain.

Soweit das Wichtigste.

Die Situation ist nicht einfach, liebe Leserinnen und Leser. Aber, wir bleiben am Ball und informieren Sie, auch weiterhin, wenn es etwas Neues gibt.

Autor:

Sylvia Kester aus Miltenberg

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