Gartenparadies
Erster Garten als „Naturgarten“ im Landkreis ausgezeichnet
Freude bei Familie Busch im Neunkirchener Ortsteil Richelbach: Ihr Gartenparadies ist als erster Garten im Landkreis Miltenberg mit der Auszeichnung "Naturgarten Bayern blüht" belohnt worden. Die Auszeichnung wird vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium und der Landesvereinigung Gartenbau Bayern verliehen.
Mit der Zertifizierung würdigen die Verbände eine boden- und wasserschonende Bewirt-schaftung sowie den Erhalt der Artenvielfalt im Haus- und Kleingarten – und regen damit zur Nachahmung an. Wer mit der Gartenplakette ausgezeichnet wird, leistet einen Beitrag für die Vielfalt der Umwelt. Bei der bayernweit einheitlichen Beurteilung werden vier Kern- und 14 Kann-Kriterien bewertet.
Um die Plakette "Naturgarten Bayern blüht" zu erhalten, müssen sich Gartenbesitzer ver-pflichten, nur organischen Dünger und biologische Pflanzenschutzmittel einzusetzen, auf Torf sowie Stein- oder Schottergärten zu verzichten und durch Obstbäume, Sträucher, Hecken, Blühflächen, Blumen, Gemüse und Kräuter artgerechte Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleintiere zu schaffen. Christine Bender und Julia Sulo, beide ausgebildete Zertifiziererinnen, haben den Garten in Richelbach geprüft und die Erfüllung aller Kriterien bestätigt, so dass die Plakette verliehen werden konnte. Damit werden die Anstrengungen von Martina und Martin Busch für ihre besonders umweltschonende Bewirtschaftung und die Anstrengungen zum Erhalt der biologischen Vielfalt gewürdigt.
Die Familie Busch hat sich auf der Odenwälder Höhe ein grünes Biotop geschaffen. Um das Haus herum verläuft der kleine, feine Garten. Die großen Gesteinsbrocken, die beim Hausbau auftauchten, wurden genutzt, um das Grundstück an zwei Seiten zu stützen. Dort gedeihen vielfältige Gehölze wie auch Blumenstauden. Für Insektenunterkünfte ist durch organisches Material wie Tannenzapfen, Totholz und Steine gesorgt. Im Garten blüht die Teichrose im Wasser, die Insekten sind dankbar für das kühle Nass. Auf klein-stem Raum gedeiht Gemüse mit Ringelblumen, ein Bohnengerüst bildet den Eingang zu diesem Kleinod. Ein Apfelbaum spendet Schatten und liefert eine Fülle von lagerfähigen Äpfeln. Der Walnussbaum gibt ebenfalls Schatten und Nahrung. Ein mit viel Liebe und Auge fürs Detail gestalteter Naturgarten, findet auch der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, Gabriel Abt.
Ein Naturgarten bedeutet nicht, der Wildnis freien Lauf zu lassen, sondern meint das be-wusste Gestalten im Einklang mit der Natur. Ein solcher Garten will auch gepflegt sein. Das heißt konkret, mit der Natur zu arbeiten und nicht gegen sie anzukämpfen. Von natürlichen Lebenskreisläufen lernen, heißt für den Gartenbesitzer, Kompostwirtschaft zu betreiben, Nützlinge zu fördern, Mischkultur und Fruchtfolge im Gemüsebeet zu planen, auf richtige Bodenpflege zu achten und Regenwasser zu nutzen. Ein stabiles ökologisches Gleichgewicht soll das Ziel des Gärtners sein. „Naturnah zu gärtnern, ist auch ein Beitrag zum Klimaschutz“, so der Fachberater, der Jeden dazu aufruft, auch in seinem Garten naturnah zu arbeiten.
Informationen zu "Naturgarten Bayern blüht" bei der Bayerischen Gartenakademie Veitshöchheim (www.lwg.bayern.de/gartenakademie/veranstaltungen/215964/index.php ) sowie bei Gabriel Abt im Landratsamt Miltenberg (E-Mail: gabriel.abt@lra-mil.de ).
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