ETF-Wissen Kompakt
in 6 Schritten zum richtigen ETF
Am Anfang des passiven Investierens an der Börse in Aktien stellen viele häufig mir die Frage: Wie finde ich einen für mich passenden ETF?
Diese Frage ist durchaus berechtigt. Am deutschen Markt gibt es über 1.500 Aktien-ETFs mit unterschiedlichen Anlagezielen und es kommen laufend neue hinzu.
In diesem Artikel erfährst du Schritt-für-Schritt, wie ich die Suche nach einem passenden ETF angehe.
Schritt 1.
Diversifikation – Risikostreuung
Nicht alle Eier in einen Korb legen.. das liest man häufig wenn man investieren möchte.
Ich suche mir also ein ETF der möglichst viele Aktien verschiedener Länder und Branchen abbildet.
Schritt 2.
Wieviel kostet mich der ETF?
Der TER (Total Expence Ratio) gibt zirka an, wieviel an jährlichen gesamten Kosten für den ETF anfallen. Je geringer, desto besser für mich als Anleger.
Schritt 3.
Wie bildet der ETF die Aktien ab? (Replikationsmethode)
Physisch oder Synthetisch (Swap-ETFs)?
Vereinfacht ausgedrückt: Physisch replizierende ETFs kaufen die Aktien aus dem Index vollständig um den Index nachzubilden.
Synthetisch replizierende ETFs versuchen den Index per Tauschgeschäft oder Derivat nachzubilden.
Beide Replikationsmethoden liefern gute Ergebnisse.
Wenn ich einen ETF auswähle, achte ich auf einen physisch replizierenden ETF.
Schritt 4.
Ertragsverwendung (thesaurierend oder ausschüttend)
Wie geht der ETF mit den Ausschüttungen um?
Ein thesaurierender ETF investiert Dividenden automatisch, ein ausschüttender ETF überweist die Dividenden regelmäßig auf dein Girokonto. Da es mein Ziel ist, Vermögen aufzubauen für die Altersvorsorge oder für Zwischenziele, wähle ich einen thesaurierenden ETF. Dann muss ich von den ausgeschütteten Dividenden nicht wieder neue Anteile kaufen.
Schritt 5.
Fondsdomizil/Steuer
Für Europäische Anleger sind eher sogenannte UCITS-ETFs von Interesse, die in Europa aufgelegt werden. Die meisten kommen aus Luxemburg oder Irland – vornehmlich deshalb, weil dort die rechtlichen Bedingungen und steuerlichen Vorteile für Investmentfonds günstig sind.
Es existieren aber auch europäische ETFs, die aus Frankreich oder Deutschland stammen. Außereuropäische ETFs, etwa aus Kanada oder den USA, werden von vielen europäischen Brokern – aus juristischen Gründen – nicht gehandelt, aber auch weil sie gewisse rechtliche und steuerliche Nachteile mit sich bringen. Doch Anleger können solche ETFs einfach identifizieren, da nicht in Europa aufgelegte ETFs den Zusatz „UCITS” nicht im Namen tragen, sondern ihre Länderspezifische Wertpapier-Identifikationsnummer (ISIN) – z.B. „US” für USA oder „CA” für Kanada.
Schritt 6.
Fondsvermögen und Alter des ETF-Anbieters
An sechster Stelle steht das Fondsvermögen des ETF-Anbieters und seit wann es den ETF-Anbieter gibt. Eine Faustregel besagt, dass der ETF-Anbieter mehr als 100 Millionen Euro verwalten und seit mehr als 4 Jahren bestehen sollte. Sonst ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der ETF-Anbieter sein Produkt wieder auflöst oder mit einem anderen ETF zusammenlegt. Das wäre ärgerlich für mich, denn ich müsste schlimmstenfalls meine Anteile verkaufen, auf den Gewinn Steuern zahlen und noch dazu zusätzliche Arbeit, einen neuen ETF zu finden.
Fazit:
Das Auswählen eines ETFs ist nicht so kompliziert, wie es scheint. Du musst dazu kein Experte sein, nur etwas Zeit und Willen mitbringen.
Hast du schon einen ETF gekauft? Wonach hast du ihn ausgewählt? Über ein Kommentar freue ich mich.
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