Vollmundig im Glas: Das Messebier 2015 reift seit Juli im kalten Keller des Brauhauses Faust
„Was ist schon das Oktoberfest oder der Hamburger Dom gegen unsere Michaelismesse“, so begrüßte Braumeister Cornelius Faust die Anwesenden zur Bierprobe am vergangenen Montag im „Löwenbräustüble“.
Auf diesen Tag freue er sich immer ganz besonders, betonte er, denn die Michaelismesse sei etwas ganz Besonderes im Jahresablauf unserer Region, die Messebierprobe sei etwas ganz Besonderes und - gerade auch das Messebier sei alljährlich eine „ganz besondere Besonderheit im Besonderen“! „Manche Träumen vom Paradies. – Wir gehen auf die Mess!“
Was macht die Michelsmess so besonders? Ist es das Alter, die Tradition? Cornelius Faust zog einen Vergleich mit anderen Veranstaltungen: Oktoberfest 1810, Cannstadter Wasen 1818, 194 Jahre Michaelismesse Wertheim, Lohrer Festwoche seit 1946, 88. Aschaffenburger Volksfest aber 648 Jahre Michelsmess. „Die Michaelismesse ist einfach das ‚Größte‘. Das wird einem Miltenberger in die Wiege gelegt.“ Dies unterstreichen auch nackte Zahlen, bemerkte der Braumeister. Das Oktoberfest habe 6,3 Millionen Besucher, 1,388 Millionen Bewohner – das seien 4,5 Besucher pro Einwohner. In Miltenberg sei man beim doppelten. Hier würden 6,5 Millionen Maß Bier verkauft, das seien 4,7 l pro Einwohner.
Das Messebier 2015
„Eingebraut aus Malzen aus unterfränkischer Braugerste, versehen mit feinstem Aromahopfen aus Spalt und der Hallertau, mit Miltenberger Wasser und Hefe aus eigener Reinzucht, reift dieses Bier seit Juli in unseren kalten Kellern, denn gut Ding will Weile haben“, so stellte Faust das Messebier vor. Golden, vollmundig im Glas, mit einer feinen milden Würze, biete es frischen Biergenuss bei einer Stammwürze von 13,5 Prozent mit 5,4 Prozent Alkoholgehalt.
Miltenbergs Bürgermeister Helmut Demel erwähnte in seiner Begrüßungsrede die vielen Varianten in denen heutzutage Bier getrunken wird: Radler, Russ, Berliner Weiße… auch als Mischgetränk mit Kräuterlimonade. „Freilich sei er persönlich dankbar, dass es den Faust-Radler gebe – und den könne man genießen ohne sich abzustrampeln – “aber wir Miltenberger bleiben erst einmal bei unserem reinen, unverfälschten Faust-Bier“, bemerkte er.
Die Messebierprobe sei eine Art Qualitätskontrolle. Allerdings könne ja nicht viel schiefgehen, denn das Messsefestbier werde mit Miltenberger Wasser gebraut. „Aber wir mögen unser Wasser freilich dann besonders, wenn es durch deine Brauerei geflossen ist“, wand er sich an Cornelius Faust. Dann nahm er den Hammer und mit drei gekonnten Schlägen floss das erste Messefestbier dieses Jahres aus dem Fass.
Nach einem „Prosit“ auf die Mess und dem ersten Schluck vom Messefestbier waren sich die Anwesenden einig: es gibt nichts Besseres wie ein kühles, vollmundiges Messefestbier.
Zum Abschluss wies Festwirt Jürgen Sony-Boy Papert, noch darauf, dass das Festzelt in diesem Jahr erstmals mit einem Boden ausgelegt werde. Man werde sehen, wie dies ankomme. Des Weiteren habe man auch in diesem Jahr keine Mühen gescheut und neben zahlreichen bekannten Kapellen als Highlight Stefan Mross engagiert, der am Seniorennachmittag auftrete.
Autor:Susanne Flicker aus Miltenberg |
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