Viele regionale Beispiele zur Vermeidung von Abfall
Dass sich immer mehr Menschen für den Erhalt der Umwelt und die Schonung der natürlichen Ressourcen einsetzen, lässt sich trefflich in der Ausstellung im Foyer des Landratsamts in Miltenberg erkennen. Anlässlich der Europäischen Woche der Abfallvermeidung sind dort noch bis einschließlich Freitag, 29. November, regionale Beispiele zu sehen, wie man Abfall vermeiden kann.
Landrat Jens Marco Scherf freute sich bei der Ausstellungseröffnung am Dienstag zunächst über den Liedvortrag des Schulchors der Amorbacher Realschule, der zur Keyboardbegleitung von Diplom-Musiklehrerin Nicole Steininger Michael Jacksons Lied „Heal The World“ vortrug – allerdings in einer selbst getexteten deutschen Version mit der Aufforderung, mit dem eigenen Verhalten die Umwelt zu schonen.
Der Landrat hinterfragte den Konsum, der sich mittlerweile zu einem Lebensstil entwickelt habe. Dies verbrauche Ressourcen unverantwortlich, verhindere wahres Glück und setze die Menschen auf Dauer unter unermesslichen Druck. Mit der Ausstellung unter dem Motto „Abfallvermeidung konkret – Beispiele aus der Praxis“ beteilige sich der Landkreis an der europaweiten Aktionswoche, setze aber auch selbst Impulse, erklärte Scherf. So stelle man positive Beispiele aus dem Landkreis zur Vermeidung von Abfällen vor und rufe zur Nachahmung auf. Scherf freute sich, dass sich mehrere Schulen und Organisationen, die im Landkreis aktive Beiträge zur Abfallvermeidung leisten, an der Ausstellung beteiligen und ihre Projekte zeigen.
In der Mittelschule Miltenberg, Fachbereich Kunst, hätten die Schülerinnen und Schüler im Kunstunterricht unter Kunst- und Werklehrer Alexander Höring Fotos zum Thema „Wertschätzen statt wegwerfen“ aufgenommen und zeigten diese nun. Das Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld sei unter Leitung von Jörg Giegerich mit einer Plakataktion vertreten, mit der man gemeinsam mit der Kommunalen Abfallwirtschaft die Bevölkerung für die Abfallvermeidung sensibilisieren will. Dazu gebe es auch eine Umfrage, sagte der Landrat und forderte alle Besucherinnen und Besucher auf, die ausliegenden Formulare auszufüllen.
Die Realschule Amorbach (verantwortlich: Christoph Joa-Giegerich) präsentiere die Ergebnisse eines Umwelttages unter dem Motto „Every day for future“. Dabei sei etwa im Religionsunterricht das Thema „Bewahrung der Schöpfung“ behandelt worden. In der Zusammenarbeit der Stadtwerke Klingenberg (vertreten durch Katalin Lieberth) mit dem TV Trennfurt sei die Idee des Plastiksammelns aufgegriffen worden. Die Lauftreffgruppe des TV Trennfurt habe dabei das sogenannte Plogging betrieben – das Sammeln von Abfällen auf den Laufstrecken. Das sei laut Landrat eine vorbildliche Aktion, Sport und Umweltschutz sinnvoll zu verbinden und hoffentlich eine Anregung für andere Vereine, es ihnen gleich zu tun.
Mit einer Stellwand und dem „Plastik-Fisch“, der bereits beim sogenannten Fairfestival in Mömlingen zu sehen waren, thematisierten Lena Giegerich, Janina Klotz, Anna Stegmann und Caroline Komenda die Vermüllung der Umwelt, insbesondere der Meere.
Die Abfallvermeidung sei auch den Auszubildenden und Anwärtern des Landratsamtes wichtig, hob der Landrat hervor und würdigte den Beitrag des Amtsnachwuchses zum Thema Abfallvermeidung im Büroalltag. Als Beispiele nannte er die Verwendung von Wasserspendern und Kaffeeeimern. Das Tackern ohne Metall verdeutliche zudem die Vorteile des papierlosen Büros, das der Umwelt dient und sogar Kosten spart.
Die Kommunale Abfallwirtschaft, die sich seit vielen Jahren intensiv mit Umweltschutz, Abfallvermeidung und Ressourcenschonung befasst, beteiligt sich an der Ausstellung mit Beispielen umweltfreundlicher Arbeitsschutzkleidung, Fotos der Außenanlagen sowie mit einem Quiz zur Abfallvermeidung und ordnungsgemäßer Müllentsorgung. Vor allem die Tatsache, dass bei der Beschaffung von Arbeitsschutzkleidung für die Mitarbeiter in den Außenstellen auf Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen bei der Herstellung geachtet wird, nötigte dem Landrat höchsten Respekt ab.
Bevor Scherf sich die einzelnen Beiträge von den Beteiligten darstellen ließ, kündigte er einen weiteren Vorstoß des Landkreises zur Vermeidung von Plastik an. So werde man im nächsten Jahr das weltweit erste plastikfreie Absperrband präsentieren, das beispielsweise beim Lauftag des Landkreises verwendet werden soll. Weitere Beispiele nachhaltigen Handelns seien das Repair-Café und das Main-Second-Kaufhaus, zählte der Landrat auf. Im nächsten Frühjahr stehe zudem die Präsentation des Landkreisbrotes an, an dessen Entwicklung neben dem Bäckerhandwerk auch die Naturschützer sowie die konventionell und ökologisch arbeitenden Landwirte beteiligt seien.
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