Wärmepumpen als gute Alternative
So gelingt die Wärmewende

Die hier eingesetzten PVT-Kollektoren, die Strom und Wärme erzeugen, sind optisch kaum von anderen Solaranlagen zu unterscheiden. | Foto: © 2Power
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  • Die hier eingesetzten PVT-Kollektoren, die Strom und Wärme erzeugen, sind optisch kaum von anderen Solaranlagen zu unterscheiden.
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Mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes ab dem 1. Januar 2024 sollen neue Wärmeerzeuger mindestens 65 Prozent erneuerbare Energie nutzen. Doch welche Technik ist im individuellen Fall die passende Lösung? Die zentrale Frage lautet: Wie lässt sich das eigene Gebäude über die Lebensdauer der Heizung am kostengünstigsten beheizen?

Anfang 2024 haben verschiedene Studien, darunter eine Analyse des Fraunhofer Instituts, die Kosten verschiedener Heiztechnologien über einen Zeitraum von 20 Jahren untersucht, unter Berücksichtigung zukünftiger Energieträgerpreise und der zu erwartenden CO2-Preisentwicklung. Das Ergebnis: Wenn jetzt in ein neues Heizsystem investiert wird, sind Wärmepumpen und Fernwärme nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch langfristig kostengünstiger. Auch eine Analyse des Beratungsunternehmens Prognos AG hat Anfang 2024 die Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen in typischen Bestandsgebäuden untersucht und kommt zu vergleichbaren Ergebnissen: „Auch in älteren Gebäuden können Wärmepumpen gut und wirtschaftlich arbeiten.“
Wie gut die Wärmepumpe auch in der Region im Altbau funktioniert, zeigen verschiedene Beispiele.
In einem Miltenberger Siedlungshaus, wie sie in der Region zahlreich in den 1930er bis 1950er Jahren gebaut wurden, leistet die im Jahr 2022 als Ersatz für eine Gastherme eingebaute Wärmepumpe gute Dienste. Trotz der schwierigen Einbausituation auf dem Dachboden konnte die Installation erfolgreich abgeschlossen werden. Vor rund 15 Jahren wurde das Gebäude saniert, was die energetische Effizienz verbessert hat. Die Räume werden weiterhin problemlos mit den klassischen Heizkörpern beheizt, die nun von der Wärmepumpe versorgt werden. Die Auswertung der Energiedaten zeigt einen der großen Vorteile der Wärmepumpe auf: Im ersten Betriebsjahr lieferte die Wärmepumpe 10.500 Kilowattstunden (kWh) Wärme, während sie 2.700 kWh Strom verbrauchte. Dies ergibt eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3,9. Das heißt: Je eingesetzter Kilowattstunde Strom werden fast vier Kilowattstunden Wärme erzeugt.
Ein Dreifamilienhaus, Baujahr 1960, mit 275 Quadratmetern, ertüchtigter Fassade und gedämmtem Dach, wurde zuvor mit rund 2.800 Litern Öl beheizt (entspricht rund 28.000 kWh).
Zum effizienten Betrieb der neuen Anlage wurden einzelne Heizkörper getauscht, als Wärmeerzeuger kommt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zum Einsatz. Als Wärmequelle dienen sowohl die Umluft, als auch 25 PVT-Kollektoren (Hybridmodule des Herstellers 2Power aus Kleinostheim), die Wärme und Strom produzieren. Der aktuelle Heizstrombedarf liegt bei rund 6.000 kWh und bringt damit im Betrieb bereits eine deutliche Kostenreduzierung gegenüber dem Heizöl mit sich.
Expertentipp: Um zu testen, wie gut das Gebäude für eine Wärmepumpe geeignet ist, empfiehlt es sich, mithilfe eines Experten, zum Beispiel im Rahmen einer Energieberatung, die Heizungsvorlauftemperatur im Winter auf 50-55 Grad Celsius einzustellen. Ein Beispiel: Ein Einfamilienhaus aus dem Jahr 1972, das bisher mit etwa 2.500 Litern Heizöl pro Jahr beheizt wurde, hatte vor rund 12 Jahren eine Dach- und Fenstersanierung. Nach der testweisen Absenkung der Heizvorlauftemperatur im Rahmen einer Energieberatung zeigte sich, dass eine Wärmepumpe für das Gebäude geeignet ist, da es weiterhin ausreichend warm blieb. Nach der Erfahrung rät der Besitzer: Es empfiehlt sich, frühzeitig in die Planung einzusteigen und nicht erst, wenn die alte Heizung kaputt ist.
Die Beispiele zeigen, dass eine Wärmepumpe aufgrund der geringeren Betriebskosten sowie der Förderung für die Installation langfristig in vielen Fällen eine gute Option ist. Damit die neue Heizung im individuellen Fall die komfortabelste und wirtschaftlichste Lösung bietet, ist eine frühzeitige und umfassende Planung des Vorhabens erforderlich. Eine gute erste Orientierung kann im Rahmen einer Energieberatung erfolgen.
Energieberatung
Die aufgrund einer Bundesförderung kostenfreie, unabhängige stationäre Beratung findet jeweils dienstagsnachmittags abwechselnd in den Beratungsstützpunkten Amorbach, Großwallstadt, Mönchberg und Stadtprozelten statt. Zusätzliche Termine werden auf der Michaelismesse angeboten. Für einen Eigenbeitrag von 30 Euro kann die Beratung auch am eigenen Gebäude erfolgen, um sich einem konkreten Thema, etwa „Welche Heiztechnik eignet sich für mein Haus?“, eingehend vor Ort zu widmen. Terminvereinbarungen sind unter Telefon 09371 501-593 oder 0800 809802-400 möglich. ran

Die hier eingesetzten PVT-Kollektoren, die Strom und Wärme erzeugen, sind optisch kaum von anderen Solaranlagen zu unterscheiden. | Foto: © 2Power
Auch im jüngst um einen Neubau erweiterten Baudenkmal, hier im "Eschauer Haus für Begegnung und Regionale Entwicklung (EHRE)" aus dem 17. Jahrhundert, kommt die Wärmepumpe zum Einsatz | Foto: © LAG Main4Eck
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Blickpunkt MIL aus Miltenberg

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