Warnung vor gefährlichen Heiz-Experimenten
Richtig heizen, Gefahren vermeiden
In der aktuellen Energiekrise ist der Wunsch vieler Menschen, Heizkosten zu sparen, verständlich. Die Ideen, wie das Zuhause sonst noch geheizt werden könnte, sind aber teilweise lebensgefährlich.
Die Kreisbrandinspektion des Landkreises Miltenberg weist auf eine Veröffentlichung des Landesfeuerwehrverbands Bayern hin, wonach man nicht nur sich, sondern auch Andere in akute Lebensgefahr bringt, wenn man mit falschen Heizgeräten im Innenraum heizt.
Die Feuerwehren des Landkreises rückten im Jahr 2021 426 Mal zur Brandbekämpfung aus. Darunter waren zahlreiche Zimmer- und Wohnungsbrände und häufig ist die Ursache fahrlässiges oder falsches Handeln. Dabei entsteht immer großer Sachschaden und zu oft kommen Menschen zu Schaden.
Damit das Zuhause in der kalten Jahreszeit ein sicherer Rückzugsort bleibt und nicht zur Todesfalle wird, hier das Wichtigste rund um sicheres Heizen:
Lebensgefährliche Heizgeräte
Heizen Sie niemals im Innenraum mit
- Kohle- oder Gasgrills
- Gas-Heizstrahlern
- offenem Feuer
- Ethanol-Öfen
- „Teelicht-Öfen“
- oder sonstigen brennstoffbetriebenen Geräten.
Neben der Brandgefahr herrscht hier akute Vergiftungsgefahr durch Kohlenmonoxid (CO). Das tückische: Der Mensch kann das Atemgift weder riechen, noch sehen oder schmecken. Dass sie CO einatmen, merken Betroffene gar nicht. Nur CO-Melder können zuverlässig vor Kohlenmonoxid in der Raumluft warnen.
Mit steigender CO-Konzentration in der Raumluft kann eine CO-Vergiftung zu erheblichen Beschwerden bis hin zum Tod führen. Zu den wichtigsten Symptomen einer CO-Vergiftung zählen Schwindel, Schläfrigkeit, starke Kopfschmerzen, Verwirrtheit und Schüttelfrost.
Sollte man Symptome bemerken oder ein installierter CO-Melder Alarm auslösen, müssen alle Anwesenden das Gebäude verlassen. Wenn möglich, sollten Türen und Fenster geöffnet werden, darüber hinaus ist der Notruf 112 zu wählen. Betroffene dürfen auf keinen Fall ins Gebäude zurückgehen und müssen auf die Einsatzkräfte warten.
Sachgemäßer Betrieb von Heizgeräten und -anlagen
Auch das Heizen mit dafür vorgesehen Feuerstätten und Geräten birgt bei unsachgemäßer Benutzung das Risiko von Bränden (etwa Kaminbrände) und Kohlenmonoxidvergiftungen.
Ein Holzofen darf niemals mit Rest- oder Sperrmüll, Plastik, nassem Holz oder Kerzenresten beheizt werden. Falsches Brennmaterial verursacht Ablagerungen im Kamin, die zu Kaminbränden führen können. Deshalb sollte der Holzofen regelmäßig inspiziert werden. Wer einen neuen Kamin oder Ofen in Betrieb nehmen oder einen alten Kamin oder Ofen wieder nutzen will, sollte sich vorher an den Kaminkehrer wenden.
Heizungen, Gasthermen und Durchlauferhitzer müssen regelmäßig gewartet werden und der Schornstein kontrolliert werden. Die Manipulation dieser Anlagen samt Zählereinrichtungen ist verboten! Nur bei korrekter Funktion dieser Geräte und Anlagen sind CO-Vergiftungen, Brände und sonstige Unfälle vermeidbar.
Nicht nur das Heizen kann kritisch sein, auch der Verschluss von Zuluftöffnungen zu Gasthermen oder sonstigen offenen Feuerstellen: Sauerstoffarme, unvollständige Verbrennung fördert die Bildung von CO im Brandgas und kann zu CO-Vergiftungen führen.
Sollten elektrische Heizgeräte verwendet werden (etwa Heizlüfter oder -decken), ist zu beachten:
- Beim Kauf auf einschlägige Prüfkennzeichen achten (etwa GS, TÜV)
- Bedienungsanleitung beachten
- Heizlüfter, Heizdecken oder ähnliche sind in der Regel nicht für dauerhaften Gebrauch geeignet (Bedienungsanleitung beachten!)
- Heizlüfter, Heizdecken oder ähnliche nicht unbeaufsichtigt betreiben! Insbesondere bei Heizdecken darauf achten, nicht einzuschlafen und auf automatische Abschaltfunktion der Heizdecke achten
- Kabel der Geräte vollständig abwickeln und insbesondere bei Heizlüftern und -strahlern von der wärmeabgebenden Seite des Gerätes fernhalten.
- Keine beschädigten Geräte verwenden, auf Stromkabel achten (Risse, Knicke, angeschmolzene Stellen in der Isolierung)
- Das Gerät sofort außer Betrieb nehmen, wenn Geruch von angesengtem Kunststoff wahrnehmbar ist.
- Belastungsgrenzen der Hausinstallation beachten, insbesondere bei älteren Gebäuden. Bei Unsicherheiten und Fragen eine Elektrofachkraft heranziehen.
- Ausgelöste Sicherungen der Hausinstallation (Leitungsschutzschalter und/ oder Fehlerstromschalter) weisen auf einen Defekt des Gerätes hin – Gerät außer Betrieb setzen.
- Nicht mehrere leistungsstarke Geräte (etwa über 1000 Watt Leistungsaufnahme pro Gerät) gleichzeitig an einem Sicherungszweig der Hausinstallation betreiben (typischerweise nicht mehrere Geräte in einem Raum gleichzeitig betreiben). Bei Unsicherheiten und Fragen zur Hausinstallation eine Elektrofachkraft heranziehen.
- Kein Betrieb auch von Einzelgeräten an Mehrfachsteckdosen: Durch die Kontaktwiderstände der Steckerleisten in Verbindung mit der hohen Leistungsaufnahme der Geräte ist mit einer erhöhten Wärmeentwicklung an den Kontaktstellen zu rechnen.
- Brennbare Materialen unbedingt von Heizlüftern fernhalten (nicht abdecken, Decken und ähnliches nicht in der Nähe platzieren)
- Beim Betrieb in Feuchträumen (etwa im Bad) sicherstellen, dass kein Wasser auf das Geräte gelangen kann.•Bei Heizlüfter, Heizdecken oder ähnlichem nach Betrieb den Stecker ziehen und vollständig abkühlen lassen, bevor diese nach Gebrauch anderweitig verstaut werden
Die Feuerwehren sind für alle Bürgerinnen und Bürger da – schon bevor es brennt! Bei Fragen oder Unsicherheiten rund um das Thema Heizen stehen die Feuerwehren in den Gemeinden bereit. Informationen zum Thema Feuerwehr im Landkreis findet man im Internet unter www.kbi-mil.de. pla
Autor:Blickpunkt MIL aus Miltenberg |
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