Infoabend
Plastikflut – Übertreibung oder Realität?
In einem humorvollen und interessanten Vortrag brachten die beiden Referentinnen Julia Woller und Eva Opalla vom Sulzbacher Aktionsbündnis Artenvielfalt circa 30 Besuchern gestern Abend im Johannes Butzbach Gymnasium in Miltenberg das Thema Plastikmüll näher.
Also Otto Normalverbraucherinnen sehen sich beide. Sie betonten deshalb mehrfach im Laufe des Abends, dass die vorgestellten Tipps, um Plastikmüll zu vermeiden, oder wenigstens richtig zu recyceln, wirklich von jedem umsetzbar sind!
Als Beispiele zeigte Eva Opalla zahlreiche plastikfreie Alternativen beim Einkaufen. Darunter festes Shampoo, Bienenwachstücher, Wattestäbchen aus Bambus und Baumwolle und selbstgebastelte, wiederverwendbare Abschminkpads aus alten Kleidungsstücken.
Und wenn es doch der Lieblingsjoghurt im Plastikbecher sein muss, dann sollte dieser wenigstens richtig getrennt im Müll landen. „Zerlegen Sie den Becher bitte in seine Einzelteile, Papierhülle, Plastikbecher und Aludeckel.“, erklärte Julia Woller. So kann der Müll richtig sortiert und recycelt werden. „Oder nutzen Sie den Joghurtbecher noch einmal und basteln Sie daraus zum Beispiel eine Lichterkette mit Ihren Kindern.“
Dem Publikum gab Julia Woller vier Regeln mit nach Hause:
1. Plastik vermeiden
2. Große Einheiten / Gebinde kaufen
3. Plastik wiederverwerten
4. Plastik richtig recyceln
Dass es für fast jedes Produkt Alternativen gibt, wurde auch durch ein Beispiel aus dem Landratsamt Miltenberg deutlich, das jetzt auf plastikfreies Absperrband aus Kartoffelstärke setzt. Was es damit auf sich hat erläuterte Landrat Jens Marco Scherf in der anschließenden Diskussion und nahm humorvoll auch gleich Bestellungen aus dem Publikum entgegen.
Angelika Nortmann vom Aktionsbündnis Giftfrei im 3Ländereck schlug vor, dass neben dem erfolgreichen Miltenbecher, ein Miltenbeutel für Obst- und Gemüse angeboten wird, der dann als Einkaufsnetz landkreisweit in alle Geschäfte mitgenommen wird. Christina Ulshöfer, ebenfalls von Giftfrei im 3Ländereck, machte sich für einen plastikfreien Kindergarten stark. Steffen Scharrer, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz (BN), und sein Stellvertreter Hans Jürgen Fahn versprachen alle Vorschläge im BN-Vorstand intensiv zu prüfen.
Hans Jürgen Fahn betonte abschließend noch einmal die Forderung der Miltenberger Fridays For Future Bewegung nach einem Unverpackt-Laden im Landkreis Mitenberg.
Autor:Bund Naturschutz Kreisgruppe Miltenberg aus Obernburg am Main |
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