Neuer Wertstoffhof in Bürgstadt offiziell eröffnet

Die Bürgerinnen und Bürger im Süden des Landkreises Miltenberg haben lange sehnsüchtig darauf gewartet, nun ist es soweit: Nach der offiziellen Eröffnung des Wertstoffhofes Süd in Bürgstadt am Freitag können sie seit Montag ihre Wertstoffe in die Landkreiseinrichtung im Industriegebiet Bürgstadt bringen.

Vor zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Vertretern der am Bau beteiligten Firmen und Ingenieurbüros gab Landrat Jens Marco Scherf den Startschuss zur Neueröffnung. Der Wertstoffhof stehe allen Gebührenzahlerinnen und Gebührenzahlern aus den privaten Haushalten zur Verfügung, stellte Scherf fest. Diese würden den neuen Service mit ihren Gebühren finanzieren, so dass der Hof in Bürgstadt ausschließlich für Privathaushalte geöffnet sei. Von der Einrichtung erhoffe man sich eine möglichst hohe Quote der sinnvollen Verwertung von Wertstoffen, so Scherf und bezeichnete den Hof als „modern sowie kunden- und servicefreundlich“, der die komfortable Anlieferung aller haushaltsüblichen Wertstoffe ermögliche.

Er stellte unter anderem das komfortable Beladen der Wertstoffcontainer über eine Rampe heraus, darüber hinaus ermögliche die Trennung von Anlieferverkehr und Betriebsverkehr sicheres und störungsfreies Arbeiten des insgesamt fünfköpfigen Personals. Hier seien eine Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft in Vollzeit und vier Teilzeitkräfte eingesetzt, die sich im Schichtdienst um die Belange der Anlieferer und für eine einwandfreie Sortierung der Wertstoffe sorgen würden.

Der Landkreis habe sich sowohl die Standortwahl wie auch die Gestaltung des Wertstoff-hofs nicht einfach gemacht, blickte Scherf zurück, ehe sich unter den Kommunen Bürgstadt, Großheubach, Kleinheubach und Miltenberg der Standort Industriestraße her-auskristallisiert habe. Dank der Unterstützung von Bürgermeister Thomas Grün und der Familie Bumm habe der Landkreis das Grundstück erwerben können.

Um über die Ausgestaltung des Wertstoffhofs Klarheit zu erlangen, seien viele Sitzungen mit Verwaltung und Kreistag nötig gewesen, erinnerte sich der Landrat, auch eine ganztägige Besichtigungsfahrt habe wichtige Impulse gebracht. „Ich danke sowohl den Kreisrätinnen und Kreisräten für den intensiven Weg der Meinungsbildung als auch der Kommunalen Abfallwirtschaft mit Wolfgang Röcklein an der Spitze“, stellte Scherf fest und bezeichnete die Entscheidungsfindung als „beispielhaft für eine lebendige und gut funktionierende Demokratie im Zusammenspiel zwischen Verwaltung und Kreistag.“

Er sei sehr gespannt auf die Anzahl der Anlieferungen und die Entwicklung der Menge der insgesamt erfassten Wertstoffe, ließ Scherf verlauten. Nur gut sortiert würden aus Abfällen wieder Wertstoffe und ließen sich hochwertig verwerten, daher lege man auf eine gute Sortierung großen Wert. „Wir werden hier gemeinsam unserer Verantwortung für Natur und Umwelt gerecht auf dem noch langen Weg, dass wir in einigen Jahren bei allen Produkten einen geschlossenen Verwertungskreislauf erhalten“, steht für den Landrat fest. Ziel müsse „der Tag sein, an dem wir keine Abfälle mehr kennen.“ Am Ende seiner Ausführung dankte Scherf allen an der Verwirklichung des Wertstoffhofs Beteiligten für ihre Mitarbeit.

Dass die Errichtung des Wertstoffhofs mitunter nicht einfach war, ließ sich den Worten von Christoph Faulhaber entnehmen, dessen Ingenieurbüro ibu (Tauberbischofsheim) die Errichtung des Hofs von Anfang an begleiten hatte. Von Wetterkapriolen durch massiven Frost im Januar und Hitze im Juni bis zur Auswahl des richtigen Betons für die Betriebsfläche habe die Palette der am Ende aber gemeisterten Schwierigkeiten gereicht. In Bürgstadt sei nun ein moderner und komfortabler Wertstoffhof entstanden, der auch verkehrlich großzügig erschlossen sei, lautete sein Urteil. Die Anlage ermögliche auch die Entsorgung sperriger Gegenstände, stellte er fest und freute sich über den unfallfreien Bau.

„Die Leute können die Öffnung des Wertstoffhofs gar nicht erwarten“, berichtete Bürgstadts Bürgermeister Thomas Grün von ungeduldigen Bürgerinnen und Bürgern, die mit Anrufen im Rathaus bereits den ersten Öffnungstag herbeigesehnt hätten.

Der Standort Bürgstadt sei ideal für Anlieferer aus dem Südspessart, dem Odenwald und dem Raum Miltenberg, befand er.

Den kirchlichen Segen für den Wertstoffhof erteilten der evangelische Pfarrer Peter Neu-bert (Miltenberg) und Dekan Michael Prokschi, die musikalische Umrahmung übernahm ein Bläserquintett der Fränkischen Rebläuse Bürgstadt. Bei einem Rundgang führte Wertstoffhofleiter Dominic Wöber die Gäste durch den Wertstoffhof und beantwortete zahlreiche Fragen.

Öffnungszeiten:

Der Wertstoffhof Süd befindet sich in der Industriestraße 3d in Bürgstadt und ist über die Staatsstraße 2310, Abfahrt zum Industriegebiet Nord in Bürgstadt, erreichbar.
Öffnungszeiten im Winter: In ungeraden Kalenderwochen ist er Montag, Dienstag und Mittwoch jeweils von 8 bis 16 Uhr geöffnet, in geraden Kalenderwochen Donnerstag und Freitag jeweils von 8 bis 16 Uhr sowie am Samstag von 8 bis 14 Uhr.
Öffnungszeiten im Sommer: In ungeraden Kalenderwochen ist er Montag, Dienstag und Mittwoch jeweils von 8 bis 16 Uhr geöffnet, in geraden Kalenderwochen Donnerstag und Freitag jeweils von 8 bis 18 Uhr sowie am Samstag von 8 bis 14 Uhr.