Neue Öffnungszeiten für den Wertstoffhof Bürgstadt
Nach mehreren Monaten des Betriebs haben sich die Mitglieder des Ausschusses für Energie, Natur- und Umweltschutz dafür entschieden, die Öffnungszeiten des Wertstoffhofs in Bürgstadt zu ändern. Einstimmig sprach sich das Gremium dafür aus, den Hof vom 1. August an mittwochs von 12 bis 16 Uhr, donnerstags und freitags von 8 bis 18 Uhr und samstags von 8 bis 14 Uhr zu öffnen. Die Öffnungszeiten gelten auch im Winter; lediglich donnerstags und freitags ist bereits um 16 Uhr geschlossen.
Nach zehn Betriebsmonaten habe der Wertstoffhof einen Teil der Ziele erreicht, erklärte die Leiterin der kommunalen Abfallwirtschaft, Ruth Heim. Die Bürgerinnen und Bürger seien mit den Anliefer-und Abladebedingungen sehr zufrieden. Das bestätige die Verwaltung in der Auffassung, einen tollen Wertstoffhof gebaut zu haben: modern, kundenfreundlich und serviceorientiert. Dennoch habe der Wertstoffhof noch Kapazität; die Anlieferzahlen könnten verbessert werden. Dass dies aber ein langer Prozess ist, kenne man Heim zufolge auch von Erlenbach. Die Anlieferzahlen in Bürgstadt hätten sich seit Öffnung stetig verbessert, nannte sie Zahlen: Der Juni sei demnach mit 880 Anlieferungen pro Monat der Rekordmonat. Das entspreche den Zahlen in Guggenberg, dort aber sei in der Woche doppelt so lange geöffnet.
Der Wertstoffhof Bürgstadt trage noch nicht zur Entlastung der Wertstoffhöfe in Guggenberg und Erlenbach bei, sagte Heim, die Anlieferungen seien „zusätzliche Kunden“ – damit aber auch zusätzlich gewonnene Wertstoffe. Beim Blick auf die anlieferstärksten Zeiten sei aufgefallen, dass die Zeit von Donnerstag bis Samstag stärker als die von Montag bis Mittwoch. Der Montag dagegen werde kaum angenommen. Deshalb schlage die Verwaltung vor, die bislang alternierenden Öffnungszeiten vom 1. August 2018 an zu ändern. Eine Öffnung an allen Tagen hielt Heim nicht für angeraten: „Kosten und Nutzen stehen hier in keinem Verhältnis.“
Sie wies darauf hin, dass man in Bürgstadt alle Wertstoffe anliefern könne außer Problemabfälle und Elektro-Großgeräte. Landrat Jens Marco Scherf wurde deutlich: „Wir holen jedes Elektro-Großgerät bei unseren Kundinnen und Kunden kostenlos ab.“ Man solle sich das Schleppen eines Kühlschranks ins Auto, das Fahren zum Wertstoffhof und das Abladen lieber sparen: „Rufen Sie lieber die Nummer 08000/412412 an.“ Auch solle man die Händler nicht von ihrer Pflicht befreien, bei Neukauf das alte Gerät kostenfrei abzuholen und zu entsorgen. Das gelte nicht nur für den Händler vor Ort, sondern auch für den im Internet, so der Landrat.
Damit in Bürgstadt Elektro-Großgeräte angenommen werden könnten, müsste der Landkreis zunächst mit der dafür zuständigen Stiftung EAR (Elektro-Altgeräte-Recycling) verhandeln, ergänzte Ruth Heim. Sie wies zudem auf notwendige größere Investitionen im Wertstoffhof hin. Das dürfte nicht billig sein, denn man bräuchte zusätzliche Fläche für vier jeweils 36 Kubikmeter große Container.
Das Gremium nahm weiterhin einen Antrag der Freien Wähler in den Beschluss auf, wonach die Verwaltung ein Personal- und Kostenkonzept unter der Prämisse aufstellen soll, dass der Wertstoffhof die komplette Woche geöffnet ist. Außerdem beauftragte der Ausschuss die Verwaltung mit der Ermittlung der Kosten für den Fall, dass man mit der EAR eine Einigung erzielt und im Wertstoffhof Bürgstadt Elektro-Großgeräte angenommen werden dürfen.
Einstimmig ermächtigte das Gremium die Landkreisverwaltung, mit den dualen Systemen die Verträge über die Erfassung der stoffgleichen Nichtverpackungen mittels gelber Säcke für den Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2021 abzuschließen und die jetzige Regelung beizubehalten. Laut Landrat Jens Marco Scherf läuft der Vertrag über die Einsammlung der Leichtverpackungen Ende Dezember 2018 aus, so dass ein neuer Vertrag fällig wird. Die Zeit bis Ende Dezember 2021 wolle der Landkreis dafür nutzen, sich in Ruhe Gedanken über ein künftiges Wertstoffkonzept zu machen. Dies, so Scherf, solle umfassend sein und eine Antwort auf die Frage geben, wie der Landkreis künftig Restmüllmengen vermeiden und verwerten will. Bis 2021 könne man sich mit den dualen Systemen abstimmen und festlegen, was der Landkreis wünscht. Das betrifft unter anderem Einzelheiten zur Art des Sammelsystems, die Art und Größe der Sammelbehälter und auch die Abfuhrhäufigkeit.
In ihrem Zwischenstand zu den gemeindlichen Grüngutsammelplätzen stellte Ruth Heim fest, dass mittlerweile gemeinsam viele Verbesserungen erreicht worden seien. Der überwiegende Anteil der Gemeinden erfülle die Anforderungen aus der Zweckvereinbarung vollständig. Einige Gemeinden täten das nicht, andere seien auf einem guten Weg. Der Landkreis hatte den Kommunen Zweckvereinbarungen angeboten, verbunden mit Zahlungen, wenn die Anforderungen erfüllt werden. Diese Zahlungen werden gekürzt, wenn die Anforderungen nicht oder nur teilweise erfüllt werden.
Sowohl Landrat Jens Marco Scherf wie auch Thomas Bräutigam (kommunale Abfallwirtschaft) lobten alle Aktiven der diesjährigen Flursäuberungsaktion, die durch Bauhöfe, Containerfirmen sowie ortsansässige Firmen unterstützt wurde. Insgesamt 18,4 Tonnen Abfall seien eingesammelt worden, sagte Thomas Bräutigam, der Landkreis habe diese Abfälle gebührenfrei angenommen und beseitigt. Er berichtete von insgesamt 3715 Helferinnen und Helfern, darunter 2770 Kinder und Jugendliche. „Damit stärken wir die Jugend in ihrer positiven Einstellung zum Umweltschutz und schärfen das Umweltbewusstsein“, so der Landrat. Er wurde deutlich: „Jeder, der seinen Müll in der Landschaft entsorgt, muss sich schämen.“
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