Mit Umweltthemen auf der Erfolgswelle
Wie schnell die Zeit vergeht: Seit 22 Jahren sind Ingeborg Blos und Bettina Keller mit ihrem Puppentheater Lari-Fari aktiv. Vom professionellen, abwechslungsreichen und witzigen Marionettentheater profitiert auch die Kommunale Abfallwirtschaft des Landkreises Miltenberg: Drei Stücke mit umwelterzieherischem Hintergrund haben die beiden Damen schon in Kindergärten und Schulen gespielt. Am Freitagmorgen fand die 200. Aufführung im Auftrag der Kommunalen Abfallwirtschaft im Elsenfelder Kindergarten Rasselbande statt. Auch hier ein gewohntes Bild: Aufmerksame Kinder, die nicht nur etwas für das Leben lernen, sondern auch aktiv mitmachen dürfen.
Am Anfang stand die Umweltgeschichte „Quatsch kein Blech“, mit der Blos und Keller am 2. Mai 1999 beim Tag der offenen Tür in der Müllumladestation Erlenbach zum Thema Recycling auftraten und erstmals Kontakt zum Landratsamt Miltenberg bekamen. Schnell waren sich Abfallwirtschaft und Künstlerinnen einig: Daraus kann eine gute Zusammenarbeit werden. Es folgten bis 2004 mehrere Vorstellungen von „Quatsch kein Blech“ in Grundschulen und Kindergärten, ehe Blos und Keller im Auftrag der Kommunalen Abfallwirtschaft das Puppenspiel „... alles Müll oder was?“ entwickelten. Im Kindergarten Neunkirchen lernten die Kinder am 21. Februar 2005 erstmals die Biotonne Lilly kennen, die ständig mit Abfall wie Blechdosen und Plastik gefüttert wird, der ihr überhaupt nicht schmeckt. Man sieht: Das Thema war schon vor über 20 Jahren aktuell und nicht erst seit diesem Jahr. Liebevoll und kindgerecht verpackt, erzählen die beiden Puppenspielerinnen, wie notwendig Müllsortierung ist. Bis 2014 ging die Biotonne Lilly auf Reisen durch den Landkreis, aber auch „Quatsch kein Blech“ wurde 2015 und 2016 noch gezeigt.
Aktuell tourt das Lari-Fari-Theater mit dem neuesten Stück „Johnny und das Müllmonster“ durch die Kindergärten und Grundschulen des Landkreises. Am 16. März 2017 feierte das Stück, das ebenfalls im Auftrag der Kommunalen Abfallwirtschaft entstand, in Bürgstadt Premiere. Thematisiert werden sollten Plastikmüll, Nahrungsmittelverschwendung und Abfallvermeidung und so entwickelten die zwei gelernten Erzieherinnen eine passende Geschichte. „Ein gutes Dreivierteljahr kann ins Land gehen, bis ein Stück aufführungsreif ist“, verrät Ingeborg Blos. Denn es ist viel zu tun: Die Dialoge müssen passen, Puppen und Requisiten gebaut und Lieder geschrieben werden. Pro Stück müssen die zwei Puppenspielerinnen zudem über zehn DIN-A-4-Seiten Text auswendig lernen. Dass Blos und Keller allerdings nicht zu 100 Prozent am Text kleben, zeigt sich in den Aufführungen, wenn sie spontan auf Zwischenrufe reagieren und den Ablauf etwas verändern. Auch die Dialoge ändern sich im Laufe der Zeit und werden ständig überarbeitet, ergänzt Bettina Keller.
Wie sehr die Lari-Fari-Damen mit „Johnny und das Müllmonster“ ins Schwarze getroffen haben, zeigt auch die Nominierung für den „Zu-gut-für-die-Tonne“-Bundespreis des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Auch der Bezirk Unterfranken hat die pädagogische Leistung der Puppenspielerinnen erkannt und fördert das Puppentheater bereits seit dem Jahr 1997.
Lampenfieber kennen Blos und Keller mittlerweile nicht mehr. „Uns ist schon alles passiert, was nur passieren kann“, lachen sie und verweisen auf Text- und Musikhänger oder auf gerissene Puppenschnüre. Spaß haben beide immer noch – was vielleicht auch daran liegen mag, dass sie mehr als zehn Stücke im Repertoire haben. Motiviert werden sie zudem, wenn sie sehen, dass Kinder das in den Stücken Gelernte in der Praxis umsetzen – etwa beim Obst- und Gemüseeinkauf im Supermarkt ohne Plastikbeutel.
Insgesamt waren es im Laufe der letzten 22 Jahre über 1000 Aufführungen, blicken Blos und Keller zurück. Alleine mit ihren Vorstellungen für die Kommunale Abfallwirtschaft haben sie rund 16.000 Kinder bespielt, schätzen sie. Beide hoffen, dass noch viele Auftritte dazu kommen mögen.
An der Kommunalen Abfallwirtschaft, die pro Jahr zehn Auftritte „spendiert“, schätzen sie die gute Zusammenarbeit mit Leiterin Ruth Heim und Dr. Martina Vieth, die die Termine perfekt organisieren.
Der Landkreis Miltenberg, Kommunale Abfallwirtschaft, sieht in der Zusammenarbeit mit dem Lari Fari Puppentheater die große Chance, Kindergarten- und Grundschulkindern altersgerecht für das wichtige Thema Abfallvermeidung und Abfalltrennung zu sensibilisieren und zu begeistern. Umweltwelterziehung kann nach Auffassung der Verantwortlichen nicht früh genug beginnen und muss immer wieder neu belebt werden. Macht das Lernen wie bei den interaktiven Aufführungen des Puppentheaters dann noch Spaß, wird zumindest der Grundstein für einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen gelegt.
Wer mehr wissen will, findet im Internet unter www.larifari-puppentheater.de alle weiteren Informationen.
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