Landkreis baut Energieberatung aus
Die Energieberatung im Landkreis Miltenberg wird nicht nur qualitativ weiter zulegen, sondern dank vier neuer Standorte auch näher an die Bürgerinnen und Bürger rücken: Das sind die Eckpunkte der neuen Energieberatungsstruktur.
Im historischen Rathaus von Stadtprozelten, das laut Bürgermeisterin Claudia Kappes dank beträchtlicher finanzieller Förderung baulich und energetisch saniert wurde, wurde am Dienstag die neue Energieberatung vorgestellt. Die Beratung sei ein Eckpunkt des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts des Landkreises, stellte Landrat Jens Marco Scherf vor den Bürgermeistern der Südspessartgemeinden und den Kommunalallianzmanagern fest. Wie wichtig solche Beratungen sind, zeigten Berechnungen, wonach im Bereich der Wärme-Effizienz am Bayerischen Untermain ein Potenzial von über zwei Gigawattstunden pro Jahr gehoben werden könnte – vor allem rund um das Haus.
Der Klimaschutzmanager für den Landkreis, Mario Breunig, habe sich bislang um die Intensivierung dieser Beratungen gekümmert, blickte Scherf zurück. Gemeinsam mit dem Leiter der Energieagentur am Bayerischen Untermain, Marc Gasper, seien Energiebera-tungen vor Ort angeboten worden. Diese Beratungen seien sehr gut angenommen wor-den, sagte der Landrat, man wolle aber räumlich noch näher an die Bürgerinnen und Bürger rücken. Gute Beiträge zur Energieeinsparung seien zudem von den kommunalen Allianzen gekommen, die Energiekonzepte für ihre Bereiche entwickelt hätten. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern gelte es, „konsequent den Weg weiterzugehen in Richtung nachhaltiger Energieerzeugung und effizienter Energienutzung.“ Mit den Gebietskörperschaften in der Region Bayerischer Untermain wolle man bei der Energieberatung einheitliche Standards in hoher Qualität anbieten, fasste Scherf zusammen.
Dieses Ziel will der Landkreis gemeinsam mit dem Verbraucherzentralen-Bundesverband, respektive mit dem Verbraucherservice Bayern, verwirklichen, stellten dessen Vertreter Sylvia Enzner (Projektleiterin Energieprojekte) und Georg Nieberle (Regionalmanagement Energie) fest. Der Bürger werde dank Förderung aus Bundesmitteln lediglich zwischen fünf Euro (halbstündige Beratung) und 40 Euro (teuerster Einzelcheck) bezahlen müssen, sagte sie. Diese Beratung sei aber nicht als Konkurrenz zum Handwerk oder den Energieversorgern vor Ort gedacht, stellte sie klar. Als Berater habe man Experten verpflichtet, die nicht nur vor Ort bekannt sind und die die Region kennen, sondern auch fachlich sehr gut sind.
Dies treffe auf Karlheinz Paulus zu, ergänzte Georg Nieberle. Der erfahrene Energieberater, der sich auch regelmäßig weiterbildet, werde die Beratungen im Landkreis übernehmen, kündigte er an. Interessenten könnten sich nun auch ausführlich zu Spezialthemen wie energetischer Sanierung, Heiz- und Warmwasseranlagen und solarthermische Anlagen informieren und Beratungen zuhause erhalten. Für einkommensschwache Menschen seien diese Beratungen sogar kostenfrei. Ziel der Energieberatungen sei es, dass im Umkreis von 50 Kilometern je ein Energieberater vorhanden ist, so Nieberle.
Im Landkreis Miltenberg sei dies nun der Fall, informierte Energieberater Karlheinz Paulus. Vom 14. Februar an (Mönchberg, alter Obstkeller) werde es im wöchentlichen Wechsel jeweils nachmittags halbstündliche Beratungen auch in Großwallstadt (ZENTEC), Amorbach (Rathaus) und Stadtprozelten (historisches Rathaus) geben, kündigte er an.
Anmeldungen für diese Beratungen sind im Landratsamt Miltenberg (Telefon: 09371/501-572, 501-593), über die Servicenummer 0800/809 80 24 00 und den Verbraucherservice Bayern (Telefon: 06021/330-1218- E-Mail: aschaffenburg@verbraucherservice-bayern.de möglich, weitere Informationen stehen unter www.verbraucherservice-bayern.de/themen/energie/energieberatung im Internet zur Verfügung. Laut Kreisbaumeister Andreas Wosnik sollen alle Beratungstermine in den Amtsblättern angekündigt werden, auch im Abfallkalender sollen sie aufgeführt werden.
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