Großer fünfarmiger Kreisel für Kleinheubach – nicht von jedem freudig erwartet

Die Bauarbeiten am Kreisel Kleinheubach haben begonnen und sollen bis Herbst 2020 andauern. | Foto: Staatliches Bauamt Aschaffenburg
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  • Die Bauarbeiten am Kreisel Kleinheubach haben begonnen und sollen bis Herbst 2020 andauern.
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Zukunftsträchtige Planung soll bestehenden und künftigen Anforderungen gerecht werden.

Im vollbesetzen Bürgerzentrum Hofgarten in Kleinheubach informierte das Staatliche Bauamt Aschaffenburg am vergangenen Montag in einer Bürgerinformationsveranstaltung alle Interessierten über den Ablauf der Bauarbeiten am Kreisel in Kleinheubach.

Kleinheubachs Bürgermeister Stefan Danninger begrüßte die zahlreichen Anwesenden und Heike Weißenbach, Abteilungsleiterin beim Staatlichen Bauamt Aschaffenburg stelle die Pläne und Bauphasen für den Kleinheubacher Kreisel vor.

Aber die Meinungen gehen auseinander: Braucht Kleinheubach wirklich einen neuen Kreisel? Fakt ist, der neue Verkehrsknotenpunkt wird das hohe Verkehrsaufkommen am Kleinheubacher Kreisel regeln und gleichzeitig die Sicherheit verbessern. „Viele Konfliktpunkte führen zu vielen Unfällen“, so Heike Weißenbach. Bisher fehlen zum Teil Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen. Besonders für Lastkraftwagen sind die Linksabbiegespuren zu kurz. Das führte in der Vergangenheit immer wieder zu kritischen Verkehrssituationen. Das Verkehrsaufkommen ist hoch. Bereits bei einer Verkehrszählung im Jahr 2010 ergaben sich folgende Zahlen:
B 469 (Richtung Aschaffenburg): 15.615 Kfz/Tag
B 469 (Richtung Amorbach/B 47): 12.451 Kfz/Tag
St 2441 (Richtung Großheubach): 18.309 Kfz/Tag
St 2310 (Richtung Miltenberg): 8.336 Kfz/Tag
Mitte April 2017 wurde mit dem Umbau der Anschlussstelle Kleinheubach begonnen. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf ca. 16 Mio. Euro. Die Bauzeit beträgt ca. 3,5 Jahre, also bis Herbst 2020.
Die derzeit vorhandene Kreuzung der Bundesstraße 469 / Staatsstraße 2310 mit der Staatsstraße 2441 einschließlich der Einmündung des Gewerbegebiets „Seehecke Kleinheubach“ wird zu einem zweispurigen Kreisverkehrsplatz, Durchmesser 105 m, mit 5 Anschlussästen umgebaut.
Anschlussast 1: B 469 von Aschaffenburg kommend
Anschlussast 2: Zu-/ Abfahrt Gewerbegebiet „Seehecke“ und Anschluss Rüdenau
Anschlussast 3: B 469 von Amorbach kommend
Anschlussast 4: St 2310 von Miltenberg kommend
Anschlussast 5: St 2441 von Groß-/Kleinheubach kommend

Für Fußgänger und Radfahrer
Zur Führung der Fußgänger und Radfahrer werden drei Unterführungsbauwerke erstellt.
1. Unterführungsbauwerk in der Auf-/ Abfahrtsrampe von der Hauptstraße Kleinheubach zur St 2441 (Fahrtrichtung Aschaffenburg)
2. Unterführungsbauwerk unter der Bahnlinie Aschaffenburg-Miltenberg zwischen den Gemeindestraßen „Im Mittelgewann“ und „Am alten Turnplatz“
3. Unterführungsbauwerk im Bereich Auffahrtsrampe zum Kreisverkehrsplatz aus Fahrtrichtung Miltenberg im Zuge der St 2310

Mehrere Bauphasen

Die Bauarbeiten sind in mehrere Bauphasen unterteilt, die erste Bauphase umfasst die Erneuerung des Bauwerkes über die Gemeindestraße „Am Hundsrück“.
Zuerst sind verschiedene Vorarbeiten wie Kanalbauarbeiten und Leitungsverlegungen unter dem Bauwerk sowie der Bau von provisorischen Auf- und Abfahrtsrampen zur B 469 vorgesehen, bevor dann ca. Mitte Mai 2017 mit den eigentlichen Brückenbauarbeiten begonnen wird.
Die Erneuerung des Bauwerkes wird bis Herbst 2018 erfolgen. In diesem Jahr wird das Teilbauwerk in Fahrtrichtung Miltenberg erneuert, ab 2018 dann das Teilbauwerk in Richtung Aschaffenburg.
Der Umbau der Anschlussstelle Kleinheubach ist eine sehr komplexe Baumaßnahme und erfolgt unter Aufrechterhaltung des Verkehrs. Dadurch sind mehrere Bauabschnitte notwendig.
Auch muss die ständige Erreichbarkeit aller anliegenden Gewerbebetriebe und des Gewerbegebietes „Seehecke Kleinheubach“ gewährleistet werden.
Ein Teil der Baumaßnahmen befindet sich zudem im Wasserschutzgebiet, so dass während der Baudurchführung besondere Schutzmaßnahmen und Bauweisen erforderlich werden.

Während der Bauarbeiten kommt es zu folgenden Verkehrsbeschränkungen:

Bereich B 469:
Wegfall der Linksabbiegespur aus Richtung Miltenberg in Richtung Amorbach.
Spureinengungen in beiden Fahrtrichtungen im Bauwerksbereich.
Zu- und Abfahrt zur B 469 über provisorische Rampen.
Gemeindestraße „Am Hundsrück“
Vollsperrung im Bauwerksbereich vom 18.04.2017 bis Herbst 2018 für Fahrzeuge jeder Art, Fußgänger und Radfahrer können die Baustelle passieren
Vollsperrung für Fußgänger während der Brückenabbrucharbeiten (ca. 2-3 Wochen im Mai/ Juni 2017 und Anfang 2018 – eine gesonderte Information erfolgt rechtzeitig)
Die Umleitungsstrecke ist ausgeschildert und führt über die St 2310 und die Kreisstraße Mil 4 nach Rüdenau (siehe beigefügte Umleitungsskizze).

Die einzelnen Bauphasen im Überblick:

Bauphase 1: Neubau der Brücke B 469 über die Gemeindestraße „Am Hundsrück“ (4 Fahrspuren)
Bauzeit: April 2017 - September 2018 (bereits im Bau)

Bauphase 2: Neubau Unterführungsbauwerk für Radfahrer und Fußgänger Rampe Hauptstraße Kleinheubach - St 2441
Bauzeit: IV. Quartal 2017

Bauphase 3: Neubau einer provisorischen Umfahrung des geplanten Kreisverkehrsplatzes einschließlich einer Fußgängerunterführung im Zuge der Hundsrückstraße und einem provisorischen Kreisverkehrsplatz zum Verteilen der Verkehrsströme
Bauzeit: Frühjahr 2018 - Sommer 2018

Bauphase 4: Neubau einer Geh- und Radwegunterführung unter der Bahnlinie Aschaffenburg-Miltenberg
Bauzeit: Frühjahr 2018 - Ende 2018

Bauphase 5: Neubau des Kreisverkehrsplatzes einschließlich 3 Brückenbauwerke, 4 Stützmauern entlang der Zu-/ Abfahrtsrampen zum/ vom Kreisel, sämtlicher Entwässerungseinrichtungen, verschiedener Radwegneubauten und Teilabbruch der Kreisstraße MIL 4 mit Abbruch des best. Brückenbauwerkes.
Bauzeit: Sommer 2018 - Herbst 2020

Nach der ca. einstündigen Vorstellung des Bauvorhabens hatten die Anwesenden Gelegenheit Fragen zu stellen. Dies geschah meist in ruhigem Ton, auch wenn man deutlich die Emotionen spürte, die der Umbau des Kreisels hervorruft. So wurden Vorschläge für andere Verkehrsführungen gemacht oder die Führung des Radweges hinterfragt. Auch auf die Haftung eventueller Schäden an den Straßen für die Umleitung oder den Häusern wurde hingewiesen. Es wurden mehrfach Blitzer und Polizeikontrollen gefordert, um die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 zu garantieren. Eine Anwohnerin hatte Unterschriften gesammelt, um die Ängste der Anwohner zu dokumentieren.
Bürgermeister Stefan Danninger sagte in seinem Schlusswort: „Es wird eine harte Zeit werden und wir werden es alle spüren. Aber wir haben lange darauf gewartet und wenn das Bauvorhaben abgeschlossen ist, sind wir alle froh, dass wir den neuen Kreisel haben.“
Frau Heike Weißenbach versprach, mit der Gemeinde in engem Kontakt bei den anfallenden Baumaßnahmen zu bleiben, um die Belastung für die Bürger so gering wie möglich zu halten.
Bei Fragen oder Problemen sollen die Bewohner ohne Scheu auf die Gemeinde oder auf das Bauamt zukommen.

Autor:

Liane Schwab aus Miltenberg

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