Besuch im Biomasseheizkraftwerk Buchen
Abfall wird sinnvoll verwertet
Seit vielen Jahren bietet die Kommunale Abfallwirtschaft den Schülerinnen und Schülern der Schulen im Landkreis Miltenberg eine Besichtigung der Abfallwirtschaftseinrichtungen an. Durch diese Aktion wird vor allem die Abfall- und Umwelterziehung an den Schulen unterstützt.
Das Angebot richtet sich aber auch an interessierte Vereine, Gruppen und sonstige Interessierte.
Die Berufsvorbereitungsklassen der Berufsschule Miltenberg-Obernburg besuchten das Biomasseheizkraftwerk in Buchen und berichten:
„Am 13. Mai besuchten wir das Biomassekraftwerk. Wir hatten uns vorher im Unterricht bei Herrn Ludwig über die Arbeit eines Biomasseheizkraftwerkes informiert. Herr Kraus, stellvertretender Betriebsleiter, nahm uns mit auf eine Besichtigungstour und zeigte die riesigen Turbinen, die den Generator antreiben und so viel Strom erzeugen, dass alle Haushalte in Buchen damit versorgt werden können. Jeden Tag liefern 25 Lkw Althölzer der Klasse A1 bis A4 an. Auch der Landkreis Miltenberg liefert sein Altholz hier ab. Das, was wir an Altholz in den Wertstoffhöfen abgeben, kommt hier an. A1 ist naturbelassenes Holz, A4 ist Holz, das beschichtet oder imprägniert wurde. Bei der Verbrennung werden die schädlichen Stoffe gefiltert und gelangen nicht nach außen.
Herr Kraus erklärte uns, dass es zurzeit schwierig ist, genügend Altholz zu bekommen. Pro Tag werden 170 Tonnen Holz benötigt. Im Hof lagern meist Vorräte für mindestens zwei Wochen.
Vor dem Verbrennen muss das Holz zerkleinert werden. Beim Transport zum Kessel werden Metall- und Aluteile maschinell aussortiert. Diese Teile werden an Schrotthändler weiterverkauft. Über ein Transportband gelangt das Holz in den Biomassekessel. Dort wird es bei 850° C
verbrannt. Die Rauchgase werden verdampft und auf eine Turbine geleitet, die den Generator antreibt. Bei der Verbrennung werden nicht mehr Treibhausgase freigesetzt als das Holz beim Wachstum aufgenommen und gespeichert hat. Diese CO2-neutrale Verbrennung erspart im Vergleich zu herkömmlich gewonnener Energie im Jahr 23.000 Tonnen CO2. So leistet unser Abfall noch etwas Sinnvolles.
In der Leitzentrale werden alle Prozesse digital überwacht. Das Kraftwerk muss rund um die Uhr laufen; gearbeitet wird im Vier-Schicht-Betrieb. Wir waren überrascht, dass die ganze Arbeit von sechs Mitarbeitern gestemmt wird. Auf die Frage, welche Ausbildung im Kraftwerk möglich ist, antwortete Herr Kraus, dass vor Ort keine Ausbildung angeboten wird. Wer dort arbeiten will, sollte eine technische Ausbildung vorweisen können wie etwa Anlagenmechaniker. Neu Eingestellte müssen sich eineinhalb Jahre einarbeiten und diverse Prüfungen ablegen, bevor sie selbstständig arbeiten können.“ vi
Kontakt für Besichtigungen: Dr. Martina Vieth, Tel.: 09371 501 384
E-Mail: martina.vieth@lra-mil.de oder abfallwirtschaft@lra-mil.de
Autor:Blickpunkt MIL aus Miltenberg |
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