Vorsicht vor „CEO-Fraud“ - E-Mails von Betrügern im Umlauf - Firma beinahe um 1.000.000 Euro betrogen
Pressebericht des PP Unterfranken vom 06.12.2017 - Bereich Bayer. Untermain
UNTERFRANKEN, ASCHAFFENBURG. Immer wieder versuchen auch in Unterfranken Betrüger mittels der Masche „CEO Fraud“ bei Firmen Kasse zu machen. Kurz gesagt geht es bei diesem Phänomen darum, dass sich die Täter als Geschäftsführer (CEO) ausgeben und Mitarbeiter per E-Mail anweisen, große Geldbeträge zu überweisen. Die Polizei warnt und möchte aufklären.
1.000.000 Euro hätte eine Firma am vergangenen Freitag im Landkreis Aschaffenburg beinahe an die dreisten Betrüger verloren. Diese hatten vermutlich über das Internet die Firmenhomepage nach Mitarbeiterinformationen und E-Mail-Kontakten ausgespäht. Möglicherweise war ihnen auch aufgefallen, dass ein Mitarbeiter erst seit kurzem in der Firma tätig war. Dies hatte er in einem sozialen Netzwerk auch veröffentlicht. Wie auch immer, bei dem Angestellten ging eine gefälschte E-Mail vom Geschäftsführer ein, in der er die Überweisung von knapp einer Million Euro auf ein chinesisches Konto anwies. Der Mitarbeiter führte die Anweisung durch. Letztlich reagierte die Hausbank gerade noch rechtzeitig und fragte sicherheitshalber nochmal nach. Der Betrug flog jetzt auf, ein Schaden entstand nicht. Die Kripo Aschaffenburg hat die weiteren Ermittlungen in dem Fall übernommen.
Die Unterfränkische Polizei warnt vor dem nicht neuen, aber immer wieder auftretenden Phänomen:
Bei der sogenannten „CEO-Fraud“-Masche geben sich die Täter - nach Sammlung von Informationen über das Unternehmen - in der Regel als Geschäftsführer (CEO) des Unternehmens aus und veranlassen, unter Hinweis z.B. auf eine Unternehmensübernahme oder einen Geschäftsabschluss, einen Mitarbeiter zum Transfer eines größeren Geldbetrags ins Ausland. Die Kontaktaufnahme erfolgt in der Regel per E-Mail, wobei die Absenderadressen verfälscht werden. Die Informationen zum Unternehmen beschaffen sich die Täter aus Wirtschaftsberichten, dem Handelsregister, der Homepage oder Werbebroschüren.
Zum Schutz vor der Betrugsmasche empfiehlt die Unterfränkische Polizei:
• Achten Sie darauf, welche Informationen über ihr Unternehmen öffentlich sind und was Sie um Zusammenhang mit ihrem Unternehmen publizieren
• Sensibilisieren Sie ihre Mitarbeiter hinsichtlich des Betrugsphänomens (auch dahingehend, was diese z.B. auf XING oder ähnlichen Netzwerken veröffentlichen)
• Führen Sie klare Abwesenheitsregelungen und firmeninterne Kontrollmechanismen ein
• Bei ungewöhnlichen Zahlungsanweisungen sollten - vor Veranlassung der Zahlung - folgende Schritte durchgeführt werden:
o Überprüfen der E-Mails auf Absenderadresse und korrekte Schreibweise
o Verifizieren der Zahlungsaufforderung über Rückruf bzw. schriftliche Rückfrage beim Auftraggeber
o Kontaktaufnahme mit der Geschäftsleitung bzw. dem Vorgesetzten
• Wenden Sie sich bei Auffälligkeiten und Fragen an Ihre örtliche Polizeidienststelle
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