Abstützen und Aussteifen mit Holz
THW Miltenberg frischt den Umgang mit dem Abstützsystem »Holz« auf
Das Sichern einsturzgefährdeter Gebäude gehört beim Technischen Hilfswerk (THW) zu den Kernaufgaben einer Bergungsgruppe. Beim jüngsten Ausbildungsdienst des Technischen Zuges übten die Helferinnen und Helfer des THW Miltenberg den Umgang mit dem »Abstützsystem Holz«.
Im Einsatzfall, wie z. B. nach Gasexplosionen oder Bränden, besteht in vielen Fällen eine erhebliche Gefährdung, da das Gebäude statische Instabilitäten aufweist und ggf. einzustürzen droht, und dies birgt ein gewisses Risiko für die Einsatzkräfte, Anwohner und Anlieger. Zur Minimierung des Risikos setzt das THW unter anderem das »Abstützsystem Holz (kurz ASH)« ein.
Damit für den Fall der Fälle, der Umgang mit dem »Abstützsystem Holz« sitzt, setzte das THW Miltenberg eine Ausbildungseinheit an. Unter der Leitung von Zugführer Thomas Frieß übten 15 Helferinnen und Helfer auf dem ehemaligen Kasernengelände Aschaffenburg die Handhabung und den Umgang ein. In erster Linie diente diese Ausbildung zur Auffrischung und zum Austesten von neuem Schalungs- und Verbaumaterial sowie zur Einbindung des Teleladers beim Aufbau.
Das Abstützsystem Holz »ASH« ist ein modulares System. Es besteht aus einer Vielzahl von vorgefertigten Holzträgerteilen, welche in modularer Bauweise am Einsatzort zusammengesetzt werden. Der Vorteil, je nach Einsatzerfordernis und Lagebeurteilung kann das System, aufgrund der Ausführung aus Holz leicht mit Holzbearbeitungswerkzeugen individuell an die gegebene Örtlichkeit und den Bedürfnissen vor Ort angepasst werden.
Beim Aufbau des ASH unterscheidet das THW zwischen zwei Stützmethoden, die beide beübt wurden. Die erste ist der sogenannte Stützbock, dieser bis zu 15 Meter in die Höhe reichen kann. Er besteht aus Bohlentreibladen, also Balken, die auf dem Boden liegen. Auf ihnen werden senkrecht stehende Streichbalken befestigt, es entsteht ein rechter Winkel. Um die Konstruktion zu stabilisieren, befestigen die Helferinnen und Helfer diagonal, zwischen Bohlentreibladen und Streichbalken, sogenannte Strebstützen, was dem Ganzen das Aussehen eines Dreiecks verleiht. Die zweite Methode ist das Sprengwerk. Es wird verwendet, um zwei Wände gegeneinander abzustützen. Mit den vorgefertigten Holzbalken lassen sich so individuelle Sprengwerke mit einer Spreizweite von bis zu zehn Metern herstellen.
Auch übte man die Innenabstützung von Gebäudedecken mit Hilfe von Deckenstützen. Doch nicht nur vorgefertigtes Material kam hierbei zu Einsatz, es wurde vielmehr auch gezeigt, wie aus einfachen Balken eine entsprechende Deckenabstützung hergestellt werden kann.
Die Ausbildungseinheit endete mit einer gemeinsamen Nachbesprechung bei dieser man die Vor- und Nachteile des Einsatzes des Teleladers ausleuchtete und den hohen Vorfertigungsgrad, wie auch die enorme Einsatzmöglichkeiten des Systems lobte.
Autor:Wolfgang Bohlender aus Miltenberg |
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