Pressebericht des PP Unterfranken vom 5.7.2014: Mit fast 1000 Ferkeln ohne Kühlung bei 30 Grad auf Autobahnen unterwegs - Feuerwehr hilft Tieren wieder auf die Beine
WEIBERSBRUNN, LKR. ASCHAFFENBURG. Bei einer Temperatur von gut 30 Grad war am Freitagnachmittag ein rumänischer Tiertransporter mit nahezu 1000 Ferkeln auf der A3 ohne Kühlung unterwegs. Eine Autofahrerin hatte die Polizei verständigt, die dann bei einer Kontrolle feststellte, dass in dem Sattelauflieger eine unerträgliche Hitze herrschte und die Tiere völlig erschöpft und dehydriert waren. Erst nachdem die Feuerwehr für eine Kühlung des Transporters gesorgt hatte, das Kühlsystem wieder eingeschaltet war und die Ferkel ausreichend Wasser bekommen hatten, kamen die Tiere wieder auf die Beine. Vor der Weiterfahrt musste der Fahrer eine Sicherheitsleistung in Höhe von 1500 Euro hinterlegen.
Gegen 17:00 Uhr hatte sich die Autofahrerin bei der Polizei gemeldet, die wie der Transporter in einem Stau stand, der sich im Zusammenhang mit der Baustelle am Kauppenaufstieg gebildet hatte. Die Frau war darauf aufmerksam geworden, dass es den Ferkeln in dem Sattelauflieger offenbar nicht gut ging. Sofort machte sich eine Streifenbesatzung der Verkehrspolizeiinspektion Aschaffenburg – Hösbach auf den Weg, um eine Kontrolle durchzuführen. Dabei stellte sich heraus, dass die Befürchtungen der Mitteilerin in vollem Umfang zutrafen. In dem relativ neuen Fahrzeug, mit dem 990 Ferkel mit einem Lebendgewicht von ca. 18 kg pro Tier von Holland nach Rumänien unterwegs waren, herrschte eine unerträgliche Hitze. Bei dem Transport, der um 10.00 Uhr in Holland gestartet war, lagen die Tiere teilweise übereinander und waren alle so erschöpft, dass sie eigenständig die Tränkenippel nicht mehr erreichen konnten.
Es spricht vieles dafür, dass die Kühlung bei einer Temperatur von 30 Grad Außentemperatur absichtlich nicht eingeschaltet war, um Kraftstoff zu sparen, obwohl der Sattelzug etwa eine Stunde bei den hohen Außentemperaturen in dem Stau zugebracht hatte. Zumindest deutet die Reaktion des Fahrers darauf hin, der sofort nach der Anhaltung durch die Polizei seine Fahrerkabine blitzschnell verließ, um am Auflieger die Kühlung einzuschalten. Allerdings blieb dies den Augen der Ordnungshüter nicht verborgen.
In der Folge wurde die Feuerwehr Weibersbrunn alarmiert, die den Transport abkühlte und für eine Berieselung der Ferkel sorgte. Glücklicherweise erholten sich die Tiere zusehends. Sie standen dann auch wieder auf und gelangten an das Wasser, so dass es Ihnen schon nach relativ kurzer Zeit wieder merklich besser ging.
Bei der Kontrolle stellte sich weiterhin heraus, dass aufgrund fehlenden Frischwassers das Tränkesystem nur in den beiden unteren Decks des Sattelaufliegers funktionsfähig war. Eine gesetzlich vorgeschriebene Temperaturüberwachung war von der Zugmaschine aus nicht möglich. Außerdem war die Temperaturüberwachung fehlerhaft eingestellt.
In die laufenden Ermittlungen vor Ort wurde auch das Veterinäramt Aschaffenburg eingeschaltet. Zwei Amtstierärztinnen waren vor Ort und kümmerten sich um die Tiere. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg wurde gegen den 44-jährigen Fahrer aus Rumänien eine Sicherheitsleistung in Höhe von 1.500 Euro erhoben.
Nach etwa zweieinhalb Stunden und einer entsprechenden Kühlung des Sattelaufliegers sowie der Versorgung der Ferkel mit ausreichend Trinkwasser konnte der Transport in Richtung Rumänien fortgesetzt werden. In Ungarn wird dann eine gesetzlich vorgeschriebene Pause eingelegt, in der die Tiere den Transporter verlassen und erneut entsprechend versorgt werden.
Autor:meine-news.de Redaktion aus Miltenberg |
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