Polizeibericht
Miltenberg | Callcenterbetrüger täuschen Rentner - Sohn verständigt Polizei - Drei Tatverdächtige in Haft
Callcenterbetrüger täuschen Rentner - Sohn verständigt Polizei - Drei Tatverdächtige in Haft
MILTENBERG. Callcenterbetrüger haben am Freitag versucht bei einem Rentner mehrere tausend Euro zu erbeuten. Der Sohn des Mannes hatte den Betrugsversuch erkannt und die Polizei verständigt. Beamte der Polizei Miltenberg und Obernburg konnten drei Männer bei der Geldübergabe vorläufig festnehmen. Am Samstag führte die Kripo die Beschuldigten auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vor, der gegen alle drei Tatverdächtige Haftbefehle erließ.
Die Betrüger hatten sich bei dem Senior gemeldet und sich als Polizeibeamte ausgegeben. Sie täuschten dem Mann dabei eine Notsituation vor, sodass dieser schließlich bereit war einen vierstelligen Geldbetrag an die vermeintlichen Polizisten zu übergeben. Die offensichtlich geschickt agierenden Täter hatten den Mann über Stunden hinweg am Telefon gebunden und Druck auf den Rentner ausgeübt.
Der 45-jährige Sohn des Angerufenen hatte den Betrugsversuch glücklicherweise mitbekommen und umgehend die richtige Polizei verständigt. Im Zuge der Fahndung konnte die Polizei gegen 16.30 Uhr drei Männer im Alter von 29, 24 und 20 Jahren vorläufig festnehmen, als diese gerade das Geld im Bereich der Straße „Römerwall“ abholen wollten.
Die aus dem Ruhrgebiet stammenden Männer führte die Kriminalpolizei am Samstag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vor. Dieser folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg und erließ Haftbefehle wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Bandenbetrugs. Im Anschluss kamen die Männer in verschiedenen Justizvollzugsanstalten.
Die Ermittlungen, insbesondere zu weiteren Tatbeteiligten, führt nun die Kriminalpolizei Würzburg in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg durch.
Die Präventionskampagnen des Polizeipräsidiums Unterfranken
Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „#NMMO“. Mit der Kampagne #NMMO setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.
Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben. Die wichtigsten Botschaften sind:
- Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
- Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben!
- Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
- Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
- Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!
Weitere Informationen:
--> Leg‘ auf!: Die Bayerische Polizei - Präventionskampagne - LEG' AUF! in Unterfranken (bayern.de)
--> #NMMO: Die Bayerische Polizei - #NMMO - Präventionskampagne mit Gewinnspiel in Unterfranken (bayern.de)
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