Landkreis Miltenberg gehört zu den sichersten in Bayern

Die Polizeiinspektionen Obernburg und Miltenberg haben auch 2016 einen gewichtigen Beitrag für einen hohen Sicherheitsstandard im Landkreis geleistet. Das ist das Ergebnis des jüngsten Sicherheitsgesprächs im Landratsamt, in dem die Leiter und die stellvertretenden Leiter der Inspektionen Miltenberg (Bernhard Wenzel und Andreas Lux) und Obernburg (Dominik Schmidt und Richard Salzer) Landrat Jens Marco Scherf und die Vertreter der Abteilung für Öffentliche Sicherheit und Ordnung (Gerhard Rosel und Bernd Hofmann) informiert haben.

Abzulesen ist die gute Arbeit der Polizistinnen und Polizisten an der hervorragenden Aufklärungsquote, die im Vergleich zum Vorjahr erneut gesteigert werden konnte. Bei 73,7 Prozent liegt dieser Wert – in Unterfranken sind es 70,1 Prozent, in Bayern 65,9 Prozent und im benachbarten Landkreis Aschaffenburg 66,7 Prozent. Die hohe Quote sei unter anderem auch auf die konsequente Ausschöpfung der rechtlichen Möglichkeiten zur Entnahme von DNA-Proben und erkennungsdienstlicher Behandlung zurückzuführen.

Die Pro-Kopf-Kriminalitätsbelastung – die Zahl der Straftaten bezogen auf jeweils 100.000 Einwohner – stieg im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht an, lag im Landkreis aber immer noch rund 20 Prozent niedriger als im unterfränkischen Durchschnitt. Damit, so das Resümee von Dominik Schmidt, sei der Landkreis Miltenberg einer der sichersten Landkreise in Bayern und sogar in Deutschland. Dass die Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr von 4031 auf 4395 gestiegen ist, deutet aber nicht auf eine dramatische Änderung der Sicherheitslage hin. Der Anstieg ist u.a. auf einen Tatverdächtigen zurückzuführen, der alleine für 200 Fälle im Bereich der Internetkriminalität verantwortlich war, sowie auf 100 Delikte im Betäubungsmittelbereich, auf die die Ermittler im Rahmen von Großverfahren stießen.
Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtigter hat von 26 auf 28 Prozent zugenommen. Angesichts eines Ausländeranteils von rund zehn Prozent im Landkreis sei der Wert zwar hoch, den Wert müsse man aber relativieren: Zahlreiche Straftaten können nur durch nichtdeutsche Staatsangehörige begangen werden – etwa Delikte nach dem Ausländergesetz. Bei den meisten Delikten handelt es sich laut Polizei um kleinere Diebstähle oder Körperverletzungen in den Gemeinschaftsunterkünften, die der räumlichen Enge geschuldet sind. Viele Täter seien zudem in einem Alter, in dem auch deutsche Jugendliche auffällig werden. Insgesamt, so Dominik Schmidt, handele es sich nicht um ein angstmachendes Phänomen. Flüchtlinge würden im Übrigen bei Straftaten genauso behandelt wie Deutsche, räumte er mit Vorurteilen auf. Der Anteil alkoholisierter Tatverdächtiger und denen unter 21 Jahren sei im Vergleich zum Vorjahr gesunken, so Schmidt, der dennoch die Notwendigkeit sieht, die Jugendschutzvorschriften zu überwachen.

Schmidt nahm auch Stellung zu den Wohnungseinbrüchen, die in den letzten Jahren bayernweit deutlich zugenommen hätten. Im Landkreis Miltenberg seien die Einbrüche in 2016 jedoch von 64 auf 39 zurückgegangen, so Schmidt. Besonders attraktiv seien Orte unmittelbar an der B469 oder in den Bereichen zu benachbarten Bundesländern, die Täter bevorzugten Einfamilien- oder Reihenhäuser. Er empfahl, das Gespräch mit der Polizei zu suchen, um die Häuser bestmöglich zu sichern. Denn, so Schmidt: „Die Täter sind schnell weg, wenn ihnen der Einbruch nicht sofort gelingt.“ Die Ermittlungen seien sehr schwierig, so Schmidt, der hauptsächlich osteuropäische Banden hierfür verantwortlich macht.

Laut Andreas Lux ist die Zahl der Verkehrsunfälle leicht von 2874 auf 2927 gestiegen. Bei 399 Unfällen habe es insgesamt 552 Verletzte gegeben – ein Anstieg um 1,27 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei sechs tödlichen Verkehrsunfällen starben sieben Menschen. Erfreulich sei, dass die Zahl der Unfälle aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit von 139 im Jahr 2015 deutlich auf 108 im letzten Jahr gesunken sei. Auch die Zahl der „Alkoholunfälle“ sei leicht gesunken, so Lux, die Zahl der Motorradunfälle sei von 54 auf 58 gestiegen. 90 Unfälle mit Radfahrerbeteiligung habe es gegeben, was einem Rückgang von 4,26 Prozent entspricht. Bei den Unfallzahlen sei zu berücksichtigen, dass sich auch die Zulassungszahlen erhöht hätten mit der Folge, dass mehr Fahrzeuge unterwegs sind. Der weitaus größte Teil der Unfälle sei auf Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren sowie Ein- und Anfahren zurückzuführen, trug Lux vor, gefolgt von ungenügendem Sicherheitsabstand und Nichtbeachten der Vorfahrt.
Die Polizei führe aber nicht nur Statistiken zu den Unfallzahlen, erklärte Bernhard Wenzel, die Unfälle würden auch analysiert und es werde hinterfragt, wie man Unfallursachen – etwa Handynutzung im Auto, Alkohol- und Drogenkonsum – bekämpfen kann. Bei den sogenannten folgenlosen Drogenfahrten – Drogen am Steuer, aber ohne Unfall – habe man mittlerweile sehr gute Erfolge, freute sich Dominik Schmidt, der dies auf die hervorragende Ausbildung seiner Kolleginnen und Kollegen zurückführte. In 80 Prozent der Fälle lägen die Beamtinnen und Beamten mit ihren Einschätzungen richtig, sagte Schmidt.
Da auch zu hohe Geschwindigkeit häufig zu schweren Unfällen führt, ist die Polizei mit Geschwindigkeitskontrollen präsent. „Jeder Autofahrer muss jederzeit damit rechnen, geblitzt zu werden“, stellte Dominik Schmidt klar. Positive Kunde überbrachten Lux und Schmidt von der B469: Nach Einführung des Tempolimits von 120 habe es viel weniger Unfälle gegeben, freute sich Andreas Lux, der aber auch von Ausreißern berichtete. So sei kürzlich ein Autofahrer nachts mit Tempo 217 geblitzt worden. „Die meisten Autofahrer bleiben im Bereich zwischen 120 und 130“, hat Dominik Schmidt beobachtet. „Zurzeit spricht nichts für eine Aufhebung des Tempolimits“, bestätigte Richard Salzer.

Dass die Polizei auch in Sachen Prävention sehr aktiv ist, belegte Schmidt am Beispiel von 256 Präventionsveranstaltungen im vergangenen Jahr – etwa zur Sicherheit von Senioren und zu Wohnungseinbrüchen. Die Arbeit der Schulverbindungsbeamten werde sehr positiv aufgenommen, berichtete er und lobte im Gegenzug den Landkreis Miltenberg für die Einführung der Jugendsozialarbeit an den Schulen, die große Wirkung zeige. Weitere Beispiele für die Präventionsarbeit seien die Jugendverkehrsschule und die Pflege der Netzwerke zwischen Polizei, Kommunen und Vereinen. Schmidt berichtete von über 11.000 Einsätzen der Polizei im vergangenen Jahr mit Spitzen in den Sommer- und Ferienmonaten. Auf die Polizei Obernburg entfielen 7433 Einsätze, auf die Polizei Miltenberg 3975. Eine große Rolle spiele auch das polizeiliche Veranstaltungsmanagement in Kooperation mit Veranstaltern – etwa bei der Michaelismesse und der Lachparade in Miltenberg. Aufgrund der erhöhten Terrorgefahr sei ein höherer Absprachebedarf notwendig gewesen, so Schmidt abschließend.

Unisono lobten Polizei und Landkreisverwaltung die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, auch mit den Hilfsorganisationen.

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