Passgenaue Hilfe für junge Menschen beim Übergang ins Berufsleben
Seit dem 1. Juni 2018 gibt es auch im Landkreis Miltenberg eine Jugendberufsagentur. Im ersten Stock des Gebäudes Brückenstraße 20 in Miltenberg haben die Berufsberater der Agentur für Arbeit und der Fachdienst Jugendberufshilfe zwei Büroräume des Jugendamtes bezogen. Gemeinsam mit Beratern des U25-Teams des Jobcenters Miltenberg bilden die drei Teams das Konstrukt der Jugendberufsagentur. Diese enge Kooperation der Partner Agentur für Arbeit, Jobcenter und Jugendamt gab es in dieser Form bisher noch nicht. Die beteiligten Institutionen erhoffen sich Synergieeffekte und passgenauere Hilfe für junge Menschen, die auf ihrem Weg in den Beruf auf Unterstützung angewiesen sind.
Der besondere Schwerpunkt der Jugendberufsagentur liegt im Übergang von der Schule in die Ausbildungs- und Arbeitswelt. Dabei sollen alle jungen Menschen bestmöglich unterstützt werden, damit kein Jugendlicher verloren geht. Ziel ist es, die schulischen Orientierungs- und Beratungsangebote sowie die Leistungen nach den Sozialgesetzbüchern II, III und VIII gezielt aufeinander abzustimmen, zu bündeln und zu verzahnen. Jedem jungen Menschen soll unabhängig von seiner Herkunft und ausgehend vom individuellen Bedarf die notwendige Unterstützung gewährt werden. Junge Menschen unter 25 Jahren, auf deren Weg in den Beruf zu viele „Stolpersteine“ liegen, werden hier niedrigschwellig und ohne großen bürokratischen Aufwand unterstützt.
Neben Agentur für Arbeit, Jobcenter und Jugendamt sind auch die Schulen wichtige Institutionen, die den Übergang junger Menschen in den Beruf begleiten. Förder-, Mittel- und Realschulen und Gymnasien sowie die beruflichen Schulen sind immer wieder mit Situationen konfrontiert, in denen junge Menschen Schwierigkeiten bei der Gestaltung des Übergangs haben und auf Unterstützung angewiesen sind. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendberufsagentur suchen den Kontakt zu Schulleitungen und Lehrerkollegien, um ihr Angebot bekannt zu machen. Zusätzlich arbeiten die Jugendsozialarbeiterinnen und Jugendsozialarbeiter der Mittelschule, der Förderschulen und der Berufsschulen eng mit der Jugendberufsagentur zusammen. Auch die sozialen Dienste und Beratungsstellen der öffentlichen und freien Träger sind mögliche Partner der Jugendberufsagentur.
Die Jugendkonferenzen der Jahre 2011 und 2012, die Kooperationsvereinbarung „Jugend stärken im Landkreis Miltenberg“ (2016) und die erfolgreiche Bewerbung des Landkreises Miltenberg als Bildungsregion (2017) waren wichtige Meilensteine zur Verwirklichung der Jugendberufsagentur, die 2018 durch Beschlüsse von Jugendhilfeausschuss und Kreistag auf den Weg gebracht wurde.
Wie arbeitet die Jugendberufsagentur? Wenn junge Menschen im Zuständigkeitsbereich von Agentur für Arbeit, Jobcenter oder Jugendamt bekannt werden, die einen großen Unterstützungsbedarf bei der beruflichen Integration haben, oder die vom Ausschluss aus den Hilfesystemen bedroht sind, stellen die Fachkräfte diese Fälle anonymisiert in sogenannten Fallkonferenzen der Jugendberufsagentur vor. Auch Schulen, Jugendsozialarbeiter oder Fachdienste können solche Fälle einbringen. In der Fallkonferenz wird mit dem gesammelten Fachwissen um Strukturen, Maßnahmen und Voraussetzungen nach möglichen Wegen aus der misslichen Situation des jungen Menschen gesucht. Die Beteiligten klären Zuständigkeiten und sprechen erste Schritte ab. Derjenige, der den Fall eingebracht hat, kontaktiert den jungen Menschen und bietet die Hilfe der Jugendberufsagentur an.
„Wir wollen möglichst viele auf den richtigen Weg bringen“, fasst Harald Maidhof, Leiter der Arbeitsagentur Aschaffenburg, das Ziel der Jugendberufsagentur zusammen. Auch Miltenbergs Landrat Jens Marco Scherf weiß um die Wichtigkeit der Jugendberufsagentur. „Wir dürfen keinen jungen Menschen verlieren“, weist er auf alle notwendigen Anstrengungen hin, diesen Menschen einen Weg in eine bessere Zukunft zu ebnen. Ute Vogel, Geschäftsführerin des Jobcenters Landkreis Miltenberg meint: „Mit der Jugendberufsagentur unterstützen wir die jungen Menschen bestmöglich beim Übergang von der Schule in die Ausbildungs- und Arbeitswelt“.
Kontakt zur Jugendberufsagentur können junge Menschen mit Unterstützungsbedarf, Eltern, Ausbildungsbetriebe, Schulen und Fachstellen über die zuständige Berufsberatung der Agentur für Arbeit, das U25- Team des Jobcenters, über das Jugendamt, die Jugendsozialarbeit an Schulen oder über den Fachdienst Jugendberufshilfe erhalten.
Die Ansprechpartner der Jugendberufsagentur sind wie folgt erreichbar:
Wiebke Thamsen: Telefon: 09371 501 249, Telefon mobil: 0152 51960832, E-Mail: wieb-ke.thamsen@lra-mil.de
Roman Zimmermann: Telefon09371 501 248, Telefon mobil: 0171-3309842, E-Mail: ro-man.zimmermann@gbf-ab.de
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