Lohnhöhe: 2.749 Euro – in Miltenberg im Bundesdurchschnitt
Im Landkreis Miltenberg stieg der Nominallohn zwischen 1993 und 2013 um 37,2 Prozent, im Landkreis Aschaffenburg um 31,8 Prozent. Auf der Kreisebene gab es den größten Nominallohnzuwachs in Ingolstadt mit 72,1 Prozent, gefolgt von Jena mit 64,9 Prozent und Erlangen-Höchstadt mit 64,3 Prozent. Dagegen stieg der Nominallohn am schwächsten in Helmstedt mit 18,5 Prozent. Die Nominallöhne berücksichtigen nicht die regionalen Lebenshaltungskosten. Für den einzelnen kann in einer Hochlohnregion mit hohen Lebenshaltungskosten – etwa bei den Mieten – durchaus weniger vom Nominallohn übrig bleiben als für Personen in Niedriglohnregionen mit niedrigen Lebenshaltungskosten.
Die Löhne in Deutschland haben sich in den letzten 20 Jahren regional unterschiedlich entwickelt, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) anhand einer Analyse der Nominallöhne von Vollzeitbeschäftigten. Die Löhne im Osten sind um 43,9 Prozent, die im Westen um 36,4 Prozent gestiegen. „Obwohl die Nominallöhne in Ostdeutschland seit 1993 stärker gewachsen sind als in Westdeutschland, geht die Angleichung nur sehr langsam voran“, schreiben die IAB-Arbeitsmarktforscherinnen Michaela Fuchs, Cerstin Rauscher und Antje Weyh. Zusätzlich existiert ein Süd-Nord-Gefälle bei den Löhnen, das die stärkere Wirtschaftskraft der südlichen Regionen widerspiegelt.
In Ostdeutschland lag im Jahr 2012 das mittlere Brutto-Monatsentgelt bei 2139 Euro, in Westdeutschland bei 2916 Euro, im Landkreis Aschaffenburg bei 2.821 Euro und im Landkreis Miltenberg bei 2.749 Euro. Der mittlere Brutto-Monatsverdienst für sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte reichte im Jahr 2012 von 1776 Euro im Landkreis Vorpommern-Rügen bis zu 4119 Euro im Kreis Wolfsburg. Im bundesdeutschen Mittel lag der Lohn bei 2782 Euro pro Monat. Ein Stadt-Land-Muster mit höheren Entgelten in Städten ist in ganz Deutschland zu beobachten. Bei den Berechnungen wurde der Medianlohn zugrunde gelegt, der das Lohnspektrum in zwei Hälften teilt – 50 Prozent der Beschäftigten verdienen mehr, die anderen 50 Prozent weniger als den Medianlohn.
Die regionalen Lohnunterschiede werden nicht zuletzt durch die Wirtschaftsstruktur beeinflusst. In Regionen mit hochproduktiven Wachstumsbranchen wie Fahrzeugbau, Chemie oder anderen forschungs- und wissensintensiven Bereichen werden besonders hohe Löhne gezahlt. Zudem zahlen große Unternehmen den Beschäftigten in der Regel höhere Löhne als kleine. Großunternehmen sind dabei vor allem in den westdeutschen Ballungsgebieten angesiedelt.
Autor:Agentur für Arbeit Pressestelle aus Aschaffenburg |
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