Gesellenstücke in der Berufsschule ausgestellt: Schreinerinnung ist stolz auf neue Gesellen
Am Sonntag, 19. Juli, fand in der Aula der Berufsschule Miltenberg die diesjährige Ausstellung der Gesellenstücke der Schreinerlehrlinge statt. Obermeister der Schreinerinnung Miltenberg-Obernburg Werner Tausch begrüßte die Anwesenden.
Er richtete seine weiteren Worte an die Junggesellen und forderte sie auf, sich weiterzubilden zum Beispiel mit einem CAD-Zeichen-Kurs oder CNC-Bearbeitungskurs und Erlernen von Sprachen, um Kunden effektiv beraten zu können. Wichtig sei es vor allem, Erfahrungen zu sammeln, bevor man daran denke, die Meisterschule oder Technikerschule zu besuchen. Man habe dann zwar einen Titel, könne aber nicht als Meister bestehen. Er erzählte von seinem Werdegang, wie er in verschiedenen Firmen die vielfältige Herstellung von Möbelstücken miterlebte und danach die Meisterprüfung ablegte. „Erst wenn man nach seiner Meinung gefragt wird, Entscheidungen mittreffen darf und sogar Altgesellen bei Problemen auf einen zukommen und um Rat fragen, dann ist man ein guter Meister“, betonte Tausch. Wichtig sei aber auch, den Spaß an der Arbeit nie zu verlieren, denn dann gehe alles viel leichter von der Hand.
Studiendirektor Leimeister von der Berufsschule Miltenberg legte zu Beginn seiner Rede eine Gedenkminute für einen vor Kurzem verstorbenen Lehrling ein. Anschließend zählte er auf, was die Schreinerlehrlinge in den drei Jahren ihrer Ausbildung alles gelernt haben und welche Maschinen sie nun beherrschen. Im Gegensatz zu manchen anderen Berufen sei jeder Handwerker gleichzeitig auch Kopfwerker, betonte er. Man sei direkt mit der realen Welt verbunden und nur durch das Hin und Her zwischen Kopf und Hand entstehe beste Handwerksqualität. Ein Handwerker arbeite mit all seinen Sinnen.
Die Handwerker halten die Gesellschaft am Laufen, sie sorgen dafür, dass keiner auf dem Boden schlafen oder essen muss, dass die Klamotten im Schrank sortiert sind, es Küchen gibt, man Treppen steigen und Haustüren abschließen kann und vieles mehr. „Ihr gehört jetzt zu diesen begnadeten Handwerkern“, richtete er sich an die Gesellen.
Die stellvertretende Kreishandwerksmeisterin Monique Glas bezeichnete die neuen Gesellen als Künstler, die mit verschiedenen Materialien und Maschinen arbeiten und, wie diese Ausstellung beweise, fantastische Stücke herstellen.
Die neuen Schreinergesellen mit Ausbildungsbetrieben:
David Balles und Marvin Bergmann (Schreinerei Bertram Kirchmann, Amorbach); Tobias Bauer, (Fußböden und Innenausbau Udo Herrmann, Bürgstadt); Verena Schirin Bauer, Maximilian Kuger, Christopher Link, Christian Reichelt und Anna Waigand (Reinhold Keller GmbH, Kleinheubach); Sven Bube (SchneiderInnen.Raum.Desing, Miltenberg); Peter Dölger (Reichert-Möbel-Werkstätte Bürgstadt); Mario Frank und Jonas Hillerich (Schreinerei W. Korn, Lützelbach-Seckmauern); Tobias Pelzeter (Schreinerei-Fensterbau Karl-Heinz Konrad, Eichenbühl-Pfohlbach); Jan Schwarzkopf (Schreinerei ML GmbH, Erlenbach); Alexander See (Firma Hennig Haus GmbH & Co.KG, Großheubach); Daniel Simons (Firma Küchen Fries GmbH, Großwallstadt).
Als Innungssieger erhielten eine Urkunde und einen Gutschein:
1. Platz (100 Euro-Gutschein) Maximilian Kuger (Gesamtpunktzahl 91,22 Punkte) Fa. Reinhold Keller, Kleinheubach; 2. Platz (75 Euro-Gutschein) Tobias Bauer (88,56 Punkte) Fa. Udo Herrmann, Bürgstadt; 3. Platz (50 Euro-Gutschein) Verena Schirin Bauer (88,12 Punkte) Fa. Reinhold Keller Kleinheubach.
Für die „Gute Form“ wurden ausgezeichnet:
1. Platz Peter Dölger, Reichert-Möbel-Werkstätte, Bürgstadt; 2. Platz Verena Schirin Bauer, Fa. Reinhold Keller, Kleinheubach; 3. Platz Daniel Simons, Fa. Küchen Fries, Großwallstadt.
Autor:Susanne Flicker aus Miltenberg |
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