Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Fachwerkhaus am Marktplatz in Miltenberg erhält die Bronzeplakette der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Die Besitzer Magret und Jürgen Köpke erhielten für die gelungene Sanierung des Fachwerkhauses Hauptstrasse183, am weltbekannten Schnatterloch in Miltenberg, die Bronzeplakette der „Deutschen Stiftung Denkmalschutz“. Die Plakette wurde am Freitag dem 2.Dezember um 15.00, im Rahmen einer kleinen Feierstunde, von Petra Schöllhorn vom Ortskuratorium „Fränkische Stadtbaumeister“ an die stolzen Eigentümer übergeben und am Gebäude angebracht. Die Bronzeplakette mit dem Hinweis: „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz“ wird künftig an das hilfreiche Engagement der privaten Förderer der Stiftung für geschichtsträchtige Haus erinnern und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützte in den vergangenen Jahren die Sanierungsmaßnahmen am marktplatzseitigen Fachwerkgiebel und die Restaurierung der während der Sanierung entdeckten, wertvollen Befunde, mit über 50.000 Euro. Das Gebäude in Miltenberg gehört zu den über 530 Objekten, die die Stiftung dank privater Spenden und Unterstützung von Lotto Bayern, allein in Bayern fördern konnte.
Zum Objekt:
Hangseitig unterhalb der Mildenburg am höchsten Punkt des sogenannten "Schnatterlochs" steht in der Hauptstraße das Bürgerhaus, das Bestandteil eines der bedeutendsten Altstadtensembles in Deutschland ist. Elly Heuss-Knapp, die Gattin des ehemaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss, bezeichnete diesen Bereich von Miltenberg als das wahre Herz von Deutschlands.
Die Giebelseite mit dem bis in das zweite Obergeschoss reichenden Giebel steht zum Marktplatz hin. Der dreigeschossige Satteldachbau hat ein massives Erdgeschoss aus Bruchsteinmauerwerk mit Werksteinrahmungen, wie die bergseitige Traufseite in Buntsandstein und Ziegel ausgeführt. Die mehrfach umgebauten Fachwerkobergeschosse ragen teilweise vor.
Das über annähernd quadratischem Grundriss errichtete Haus wurde 1360 erbaut. Einmalig dabei ist das Diagonaltragwerk, welches sonst nur bei Turmbauten zu finden ist. Die dem Schnatterloch zugewandte Hausseite hat das bauzeitliche Fachwerk mit kurzen Bügen größtenteils bewahrt, während die Marktplatzseite im 18. und 19. Jahrhundert einschneidend mit konstruktivem Fachwerk umgebaut wurde. Talseitig hat man dem Bau einen Anbau mit Pultdach vorangestellt. Dort befindet sich wohl seit dem frühen 16. Jahrhundert der Zugang zu dem unter dem Wohnhaus in den Fels reichenden Gewölbekeller. Bergseitig angegliedert befindet sich die Remise, darunter ein zweiter größerer Gewölbekeller, der ebenfalls an den Fels anschließt.
Das Innere des Wohnhauses ist fast durchgehend mit je vier etwa gleich großen Räumen pro Geschoss gegliedert. Teile der bauzeitlichen Boden- und Deckenkonstruktionen sind inklusive der dazugehörigen Fassungen noch vorhanden. Lediglich das Dachwerk ist in der Zwischenkriegszeit ersetzt worden.
Autor:Reinhold Schöpf aus Miltenberg |
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