Aktuellen Stand und Planung der Verkehrsprojekte im Landkreis Miltenberg vorgestellt
Wie bereits in den vergangenen Jahren, so hat auch in diesem Jahr der Leiter des Staatlichen Bauamts Aschaffenburg, Norbert Biller, den Kreistag über die geleistete Arbeit seiner Behörde informiert und die Schwerpunkte des kommenden Jahres vorgestellt.
2016 habe man rund 1,8 Millionen Euro in Arbeiten auf den Bundesstraßen 469 und 47 investiert, im kommenden Jahr kündigte er Investitionen von mehreren Millionen Euro für Bundesstraßen an. Darunter fallen der Beginn der Bauarbeiten an der Anschlussstelle der B469 bei Kleinheubach (bis 2019 insgesamt 15,5 Millionen Euro), der Ausbau der B47 bei Amorbach gemäß den Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wasserschutzgebieten (bis 2018 insgesamt 2,9 Millionen Euro), die Deckenerneuerung auf der B47 in Amorbach (eine Million Euro) sowie der Bau eines Kreisverkehrs an der B469 in Weilbach (700.000 Euro).
Biller stellte zudem das Ausbaukonzept der B469 im Bereich zwischen Obernburg-Nord und der Anschlussstelle Mainhausen vor. Hier liege der Schwerpunkt zunächst im Bereich Aschaffenburg, wo von 2019 an die Standstreifen ausgebaut würden und die Straße gemäß den Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wasserschutzgebieten ausgebaut werde. Die Voruntersuchungen für die anderen Streckenabschnitte seien bis 2018 vorgesehen. Insgesamt gelte es, die B469 durch geeignete Baumaßnahmen staufrei zu bekommen.
Biller mahnte in diesem Zusammenhang ein verkehrsträgerübergreifendes Gesamtverkehrskonzept an, aus dem der Bedarf erkennbar und zeitnah realisiert wird. Er ergänzte dies mit der Bemerkung, dass jeder Autofahrer, der auf die Bahn umsteigt, die Straßen entlastet.
Zum Anschluss Kleinheubach auf der B469 vermutete Biller das Baurecht noch im Jahr 2017, gebaut werde dann bis 2019. Im Fall der Anschlussstelle Laudenbach werde das Bauamt einen Kreisverkehr mit Bypass und sogenanntem zweistreifigen Underfly der B469 realisieren. Mit dem Bund werde man sich noch in diesem Jahr abstimmen, so dass die Vorentwurfsplanung in den Jahren 2017/2018 erfolgen könne. Die Kosten bezifferte Biller auf 12 Millionen Euro. Um die Leistungsfähigkeit der Kreisverkehre in Amorbach zu steigern, laufe noch bis November 2016 eine Voruntersuchung, erklärte der Leiter des Bauamts.
In diesem Jahr habe das Bauamt zudem 4,45 Millionen Euro in die Staatsstraßen gesteckt, davon zwei Millionen Euro in die Ortsumgehung von Sommerau. Für 2017 kündigte Biller Investitionen von 3,85 Millionen Euro an: unter anderem eine Million Euro für den Ausbau der Staatsstraße 2309 von Miltenberg nach Wenschdorf auf einer Länge von 4,7 Kilometern, 1,2 Millionen Euro für den Ausbau der Ortsdurchfahrt Kirchzell, 1,5 Millionen Euro für die Ortsumgehung Sommerau und einen Anteil von 500.000 Euro am Umbau der Kreuzung an der WIKA auf Wörther Gemarkung.
Das Projekt Mainbrücke Kleinwallstadt sei zurzeit in der Planfeststellung, erklärte Biller, die Ortsumgehung von Kirschfurt werde 2018 in die Planfeststellung gehen. Um zu klären, ob eine zweite Mainbrücke im Südspessart für die regionale/überregionale Verkehrsanbindung bedeutsam ist, sei das Bauamt mit einer Verkehrsuntersuchung beauftragt worden. Deshalb werde man in Kürze die Verkehrsströme messen und Verkehrsteilnehmer befragen. Für die Ortsumgehung von Stadtprozelten sei die Planfeststellung beantragt, allerdings müsse man zunächst schauen, wie sich die Situation vor Ort entwickelt. Biller ging zudem auf die Ortsumgehung von Sulzbach ein, für die es noch keinerlei Trassenfestlegung gebe. Ende 2016 werde das FFH-Gutachten erstellt, in den Jahren 2017 und 2018 würden ein Umwelt- und Verkehrsgutachten folgen. Ein Raumordnungsverfahren hielten die Behörden nicht für notwendig, so Norbert Biller.
Zu den Kreisstraßen sagte Biller, dass seine Behörde in diesem Jahr vor allem die Kreisstraße 6 im Ohrnbachtal mit einem Aufwand von rund 1,3 Millionen Euro saniere. Als weitere Themen nannte Biller die Lärmsanierung an der B469 in Kleinheubach (Odenwaldstraße) sowie die Radwege von Mömlingen nach Obernburg und von der B469 nach Amorbach.
Im Anschluss an Billers Ausführung entspann sich eine längere Diskussion, in deren Verlauf der Leiter des Bauamts zahlreiche Fragen zu Verkehrsprojekten in den Kommunen beantwortete.
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