Miltenberg-Mainbullau. Es ist ein trauriges Jubiläum: Am 28. Juli war es genau zehn Jahre her, dass am Schießstand des Bayerischen Jagdschutzvereins (BJV) Miltenberg bei Mainbullau außerhalb der Umzäunung Reste von Schrotmunition auf eine Gruppe von Kommunalpolitikern herabregneten. Seit diesem Tag ist öffentlich bekannt, dass im Wald an der Schießanlage große Mengen dieses bleihaltigen Schrots verteilt liegen. Untersuchungen von Gutachtern und Umweltbehörden haben in der Folge gezeigt, dass das Blei vom Regen in den Boden gewaschen wird und in tieferen Schichten verschwindet – wohin genau, ist bislang nicht untersucht und nicht bekannt.
Eine Gefahr für das Grundwasser in der Region können Wasserwirtschaftsamt und Untere Naturschutzbehörde bis heute nicht ausschließen. Das Landratsamt hat mittlerweile das Schießen mit Bleischrot untersagt und einen juristischen Prozess eingeleitet, der für eine ordnungsgemäße Sanierung der Altlast erforderlich ist, aber für die Öffentlichkeit nicht erkennbar vorankommt.
Auf die seit zehn Jahren ungelöste Problematik, auf die Gefahr für die Wasserversorgung mehrerer Kommunen und auf den dringenden Handlungsbedarf wollen der Bund Naturschutz und eine örtliche Bürgerinitiative am Sonntag, 24. September, bei einem Informationsrundgang an der Schießanlage in Mainbullau aufmerksam machen, zu dem neben Vertretern von Landratsamt, Wasserwirtschaftsamt, politischen Parteien und den Bürgermeistern der umliegenden Kommunen auch die Öffentlichkeit eingeladen ist. Treffpunkt ist um 10.30 Uhr an der ehemaligen Kaserne im Wald in Verlängerung des Vielbrunner Wegs.
Die Teilnehmer erhalten Informationen zur Situation an der Schießanlage, und im Rahmen des Rundgangs soll auch über Lösungs- und Unterstützungsmöglichkeiten gesprochen werden.
Informationen zur Schießanlage und zur Bleiproblematik im Internet unter https://miltenberg.bund-naturschutz.de/wasser-und-boden/schiessanlage-mainbullau; Kontakt für Rückfragen: BN-Vorsitzender Steffen Scharrer, Tel. 0151 58752619
Autor:Sabine Balleier aus Miltenberg |
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