Jugendhilfeausschuss
Kreis soll Projekte weiter fördern

Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner Sitzung am Montag, 20. November, dem Kreisausschuss empfohlen, einige bewährte Projekte auch weiterhin finanziell zu fördern.

Dabei geht es beispielsweise um zwei vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration geförderten Projekte, die beim Verein Frauen für Frauen angesiedelt sind. Laut der Vereinsvorsitzenden Nilüfer Ulusoy handelt es sich zum einen um "Lebenswirklichkeit in Bayern", ein niederschwelliges Angebot für bleibeberechtigte Frauen und Kinder mit Migrationshintergrund in Bayern. Ziel sei die Stärkung des Selbstbewusstseins und der eigenen Fähigkeiten der Frauen. Das Leben in der neuen Heimat stelle für ausländische Frauen oft eine Herausforderung dar. Deshalb bräuchten sie kompetente Unterstützung und Anleitung, um sich auf die deutsche Kultur und Werte einzulassen. Anhand von praktischen, alltagsbezogenen Angeboten – etwa Workout, Outdoor-Fitness, Handarbeitstreff, Gesprächskreis, Frauenfrühstück – werden die Frauen bei ihren Integrationsbemühungen unterstützt. Sie lernen, ihren Alltag aktiv zu gestalten und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Bis Mitte November 2023 gab es 59 Veranstaltungen mit 615 Teilnehmerinnen aus 16 Nationen, erklärte Ulusoy. Der Landkreis Miltenberg möge das Projekt im Kalenderjahr 2023 mit einem Zuschuss von 2.265 Euro und 2024 mit 3.097 Euro unterstützen, so Ulusoy.

Das Projekt „Leben in Bayern“ will praktische Hilfen für das Leben in Bayern anbieten und die Lebensart verdeutlichen. Neben den Kursen in den Bereichen Erziehung, Bildung und Gesundheit werden auch Aktivitäten und Unternehmungen angeboten, um die Kultur, die Werte und den Alltag in Bayern greifbar zu machen. Im Jahr 2024 will der Verein in Klingenberg, Obernburg und Elsenfeld mit drei Kursleiterinnen acht solcher Kurse mit jeweils drei Modulen anbieten. Der Verein bat hierfür um eine Landkreisförderung von 4.793 Euro für 2023 und 5.009 Euro für das Jahr 2024. Beide Summen entsprechen dem zehnprozentigen Eigenanteil des Vereins, die restlichen 90 Prozent übernimmt der Freistaat. Beide Projekte sollten gefördert werden, empfahl der Ausschuss einstimmig.

Ebenso einstimmig empfahl das Gremium dem Kreisausschuss, im Jahr 2024 25.058 Euro für die weitere Förderung des Projekts „Zeit für Familien“ bereitzustellen. Inge Richter stellte das Projekt vor, das Familien und Alleinerziehende im Landkreis mit mindestens einem Kind bis zu dessen achten Lebensjahr, unabhängig von Einkommen und Nationalität, unterstützt. Geholfen wird insbesondere Familien, die kein ausreichendes soziales Netzwerk haben und nicht auf Hilfe von Angehörigen oder Freunden zurückgreifen können. Die Ehrenamtlichen helfen beispielsweise bei der Betreuung und Beschäftigung der Kinder, unterstützen im Alltag bei Einkauf oder Begleitung bei Arztbesuchen oder Behördengängen. Sie tragen auch dazu bei, Kontakte mit anderen Eltern und Kindern anzubahnen. Bislang seien von den aktuell 26 Ehrenamtlichen 553 Einsatzstunden geleistet worden, trug Richter vor. In manchen Fällen habe man die Eltern auch an andere Unterstützungssysteme wie etwa Kindertagespflege, Erziehungsberatung und Jugendamt weitergeleitet.

Kein Ausschuss ohne das Thema „Anerkennung von Jugendsozialarbeit an Schulen“: Jeweils einstimmig sagte das Gremium Ja zur Einrichtung von Jugendsozialarbeit an der Johannes-Hartung-Realschule Miltenberg (30 Wochenstunden) und an den Standorten der Dr. Albert-Liebmann-Schule im Landkreis (19,5 Wochenstunden). Bei letztgenannter Schule ist der Hauptsitz zwar in Hösbach, eine Förderung ist rechtlich aber auch für die Standorte in Miltenberg und Obernburg-Eisenbach möglich, erklärte Stefan Adams. Die Stellen könnten derzeit aber nicht eingerichtet werden, da der Fördertopf seit August 2023 leer sei, erklärte er. Man wolle sich aber bereits jetzt auf die Antragstellung vorbereiten, sagte Adams, nun warte man auf den neuen Haushalt des Freistaats.

Als neues Mitglied des Präventionsausschusses benannte der Jugendhilfeausschuss Birgit Kügler. Sie folgt auf Christof Nasemann, der im Februar 2024 aus der Caritas-Suchtberatungsstelle ausscheiden wird.

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