Bundesprogramms rehapro
LEILA-rehaktiv fördert Langzeitarbeitslose
Im Landkreis Miltenberg können dank des Bundesprogramms rehapro künftig bis zu 38 Langzeitarbeitslose eng betreut werden, um ihre Chancen auf gesellschaftliche und berufliche Teilhabe zu verbessern. Dazu wird am 1. März 2022 das Projekt LEILA-rehaktiv gestartet – eine Kooperation zwischen dem Jobcenter Landkreis Miltenberg und der Gesellschaft zur beruflichen Förderung (GbF) Aschaffenburg zur intensiven Betreuung von Arbeitslosen mit komplexen Unterstützungsbedarfen.
Ebenfalls beteiligt sind die Jobcenter Landkreis Aschaffenburg, Stadt Aschaffenburg, Neckar-Odenwald, Main-Tauber und Main-Spessart sowie der Bildungsträger Handwerkskammer Service GmbH Würzburg. Die maximale Fördersumme für die Kooperation bis 31. Dezember 2026 beträgt 13,9 Millionen Euro. Dafür stellt der Bund Fördergeld zur Verfügung, mit dem in Miltenberg Fallmanager mit einer Kapazität von 3,1 Vollzeitarbeitskräften das Projekt umsetzen.
Das neue Programm bietet neben Einzelgesprächen zur persönlichen Situation der Teilnehmer Hilfe bei der Feststellung des aktuellen Gesundheitszustandes und der eigenen Leistungsfähigkeit. Die Fallmanager halten den Kontakt während parallel stattfindender Hilfsangebote. Auch nach einer Arbeitsaufnahme sind die Fallmanager weiterhin mit und für die Teilnehmenden tätig. Sie werden solange betreut, wie es nötig erscheint.
Das Projekt LEILA-rehaktiv richtet ein besonderes Augenmerk auf Menschen, denen die Rückkehr ins Arbeitsleben aufgrund ihrer gesundheitlichen Probleme noch nicht ermöglicht werden konnte. Zielgruppe sind Langzeitarbeitslose mit multiplen Einschränkungen. So können beispielsweise Kontakt- und Verhaltensauffälligkeiten, realitätsferne und mangelnde Selbsteinschätzung, Resignation und Demotivation oder auch Suchtproblematiken vorliegen.
Im Projekt werden Ansätze verfolgt, die derzeit nach den gesetzlichen Vorgaben so nicht möglich sind:
- Ganzheitliches individuelles Coaching während des kompletten Zeitraums (Projekt endet am 31.12.2026) mit besonders langer Aktivierungsphase von bis zu zwölf Monaten
- Langfristige Arbeitsunfähigkeiten und Demotivation der Teilnehmenden führen nicht notwendigerweise zur vorzeitigen Beendigung der Unterstützung.
- Möglichkeit, zusätzlich an Hilfsangeboten des gesetzlichen Regelinstrumentariums teilzunehmen
- Zertifizierte Bewertung der Leistungsfähigkeit
- Übernahme zusätzlicher Fahrtkosten (etwa Fahrten mit dem Taxi zum Arzt)
- Einsatz von Tablet-Computern, die für die Zeit der Teilnahme gestellt werden
- Motivationsprämien für die Teilnehmenden
Die Geschäftsführerin des Jobcenters, Heide Moos, erwartet eine erfolgreiche Teilnahme bei über 50 Prozent der Teilnehmenden.
Landrat Jens Marco Scherf zeigt sich erfreut über die Umsetzung eines Förderprogramms des Bundes: „Es ist ein wichtiges Signal, dass wir uns bemühen, Menschen nach längerer Arbeitslosigkeit den Weg zurück in die Arbeit zu ermöglichen. Dies zeigt, dass in unserer Gesellschaft für jeden Menschen ein Platz ist und wir uns auch um Menschen mit einem besonderen Unterstützungsbedarf besonders kümmern!“
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