Um ein gutes Zusammenleben geht es am 22. Oktober
Soziale Brennpunkt-Themen kommen auf den Tisch
Seit einem Jahr arbeiten Projektgruppen der KAB-Initiative „sozial & gerecht“ an konkreten Ideen, wie im Landkreis Miltenberg Verbesserungen im Bereich Integration, Pflege, Ehrenamt und Digitalisierung erreicht werden können. Im Oktober 2021 hatten sich 80 Menschen aus dem Landkreis bei der „Open Sozial“ getroffen, davon erzählt, was ihnen unter den Nägeln brennt und für die vier genannten Themen Verbündete gefunden, mit denen Sie seither an einem guten Zusammenleben im Landkreis arbeiten.
Am Samstag, 22. Oktober, werden sie ab 16:30 Uhr im Obernburger Pfarrheim Pia Fidelis ihre Ideen vorstellen, die zum Teil schon in der Umsetzungsphase sind, und weitere Bürger:innen dazu einladen, sich einzubringen und sich zu beteiligen. Wie schon im letzten Jahr werden neben Landrat Jens-Marco Scherf bei „Open-Sozial-Brennpunkt“ weitere Kommunalpolitiker:innen anwesend sein und sind dazu eingeladen, sich die Meinungen und Ideen anzuhören und sie aufzugreifen. „Wie im letzten Jahr wird es eine Veranstaltung sein, die Spaß macht, zur Beteiligung einlädt und das Mitmachen mit lecker Essen belohnt,“ zeigt sich Marcus Schuck als einer der Initiatoren überzeugt.
Integration ist viel zu wenig im Blick
Nilüfer Ulusoy ist mit ihrem Verein „Frauen für Frauen“ und dem Kreiscaritasverband Kooperationspartnerin der Open Sozial. „Wir setzen uns für Sprachkurse für Migrantinnen im Landkreis ein“, erklärt sie und wird von der vielfältigen Unterstützung für Menschen mit ukrainischen, arabischen oder türkischen Wurzeln berichten, die „Frauen für Frauen“ anbietet. Sie mahnt an, dass das Thema Integration im Landkreis noch viel zu wenig im Blick sei, denn bei der Kommunalwahl habe es nur eine Partei im Wahlprogramm gehabt.
Coaching für 9 Vereine
Neun Vereinen konnte die Themengruppe Ehrenamt ein „Vereinscoaching“ vermitteln, kann Alison Wölfelschneider stolz berichten. Mit einer Umfrage, die die Gruppe im Frühjahr durchführte, stellte sich heraus, dass die Hälfte der Vereine Schwierigkeiten hat, ihre Aktivitäten nach der Corona-Pause wieder wie gewohnt aufzunehmen. Mit ihren Coachs arbeiten die Vereine nun daran, wie sie wieder durchstarten können. Die beteiligten Vereine und alle, die sich für das Projekt und für Ehrenamtsförderung interessieren, seien nun am 22. Oktober eingeladen sich zu vernetzen.
Gespräche für eine bessere Pflege
Auf Hintergrundgespräche mit Politiker:innen wie Kerstin Celina oder Bernd Rützel setzt die Themengruppe Pflege, um ihre politischen Forderungen an den Mann oder die Frau zu bringen. Andrea Schreck macht sich für eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, eine Stärkung von Freiwilligendiensten für junge Menschen und Unterstützung für psychisch belastete Pflegeeschüler:innen stark.
Digitallotsen gegen das Abhängen von Menschen
Kurz vor der Realisierung steht das Projekt „Digitallotsen“, das die Digitalisierungsgruppe erarbeitet hat. „Viele Menschen sind durch die Digitalisierung von Behörden abgehängt“, kritisiert Meike Schumacher. Dem will sie mit dem Projekt dezentral, gemeinsam mit Kommunen, Seniorenbeiräten oder Nachbarschaftshilfen etwas entgegensetzen, indem Senioren fit gemacht werden, selbst mit digitalen Formularen und Smartphones zurecht zu kommen. Darüber hinaus sollen qualifizierte Digitallotsen für Menschen, die das nicht wollen oder können, digitale Behördengänge und das Ausfüllen von Online-Formularen übernehmen.
Wer Interesse am Projekt Digitallotsen hat, bekommt bei „Open Sozial Brennpunkt“ alle Fragen dazu beantwortet und/oder kann sich bei der weiteren Umsetzung beteiligen. Dies gilt für alle vier gesetzten Themen, aber auch Menschen, die an anderen sozialen Herausforderungen arbeiten möchten, können ihre Meinungen und Ideen einbringen. Alle Informationen zu „Open Sozial Brennpunkt“ und die KAB-Initiative „sozial & gerecht“ gibt es unter www.sozialundgerecht.com. Alle Interessierten können am 22. Oktober kostenfrei teilnehmen. Die Veranstalter bitten um eine Anmeldung für die Planung, aber sie ist nicht erforderlich um teilnehmen zu können.
Autor:Katholische Arbeitnehmerbewegung aus Landkreis Miltenberg |
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