Kreis Miltenberg: Noch zu viel Bioabfall in der Restmülltonne

Die jüngste Abfallanalyse gibt dem Landkreis Miltenberg eine gute und aussagekräftige Grundlage zur politischen Diskussion über die künftige Entwicklung des Abfallsystems. Manfred Santjer vom Büro INFA führte den Ausschuss für Natur- und Umweltschutz am Mittwoch durch die Ergebnisse der Untersuchung. Vor allem bei der Abschöpfung von Bioabfall aus der Restmülltonne sah er Potenzial.
Er sprach von einer Restmüllmenge von 120 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Auffällig sei, dass etwa 43 Kilogramm davon verwertbares Material in Form von organischen Abfällen sei – etwa Küchenabfälle und Gartenabfälle – und nicht in die Restmülltonne gehöre. Bei der Untersuchung habe man auch gesehen, dass Eigenkompostierer mehr organische Abfälle in den Restmüll geben als Biotonnennutzer. „Da steckt noch Potenzial drin“, sagte Santjer und stellte fest, dass man mit einer höheren Biotonnen-Anschlussquote mehr Bioabfall abschöpfen könnte. Denn realistisch betrachtet, werde man den Anteil der Organik im Restmüll trotz starker Öffentlichkeitsarbeit wohl nur relativ wenig verringern können. Im Vergleich zum Jahr 2012 sei aber mehr Organik abgeschöpft worden, stellte Santjer fest. Den Anteil von Leichtverpackungen sowie stoffgleichen Nichtverpackungen pro 120 Kilogramm Restmüll bezifferte er auf 4,8 beziehungsweise 9,2 Kilogramm. Das sei „noch in Ordnung“, sagte er im Vergleich mit anderen Analysen, aber auch hier könne man mit Öffentlichkeitsarbeit etwas dagegen tun. Die Restmüllbehälter seien im Schnitt zwischen 80 und 90 Prozent gefüllt gewesen, sagte er, „das passt.“ Jeder Einwohner produziert im Schnitt pro Jahr rund 98 Kilogramm Bioabfall, zeigte Santjer auf – darunter 47,5 Kilogramm Küchen- und Haushaltsabfall, 40 Kilogramm Gartenabfälle, 7,4 Kilogramm Fremdstoffe und 3,3 Kilogramm Störstoffe. Zu den Störstoffen gehörten unter anderem Kunststofftüten zur Sammlung von Bioabfall. Kunststoff gehöre aber prinzipiell nicht in die Biotonne, sagte er – auch solche Tüten nicht, die im Handel als abbaubare Tüten speziell für die Bioabfallerfassung angeboten werden.
Viele verpackte Lebensmittel könne man problemlos von der Umverpackung befreien, bevor man sie in die Biotonne gibt. Im Altpapier – 82 Kilogramm pro Einwohner und Jahr – habe man kein Störstoffproblem, berichtete der Fachmann. Allerdings gehörten Hygienetücher nicht in den Papierabfall, sondern in den Restmüll. Viele Beistände hätten durch Zerkleinerung noch in die Papiertonne gepasst, war Santjer aufgefallen. Im gelben Wertstoffsack habe jede/r Bürger*in 34,7 Kilogramm pro Jahr entsorgt, sagte er, darunter 4,2 Kilogramm Störstoffe. Dass es nicht mehr sei, führte er auf die durchsichtigen gelben Säcke zurück; in geschlossenen Tonnen seien Fehlwürfe deutlich höher. Zum Sperrmüll und zum Altholz bemerkte Santjer, dass etwa zehn Prozent für eine Wiederverwendung geeignet seien – im Wesentlichen seien das Polster- und Verbundmöbel, Holzmöbel und Kunststoffe. Bei der Elektrokleingerätesammlung sei aufgefallen, dass die Trennung in Akku- und Kabelgeräte nur bedingt funktioniere, die Container würden aber gut angenommen und genutzt. Das führe dazu, dass nur wenige Elektrokleingeräte im Restmüll landen. Die Terminvereinbarung in den Wertstoffhöfen werde von 83 Prozent der Befragten positiv wahrgenommen, so Santjer, die Freimengenregelung von 92 Prozent. Landrat Jens Marco Scherf bezeichnete die Hausmüllanalyse als ausgezeichnete Grundlage für die Überlegungen, wie man die Stellschrauben des Abfallerfassungssystems im Landkreis Miltenberg besser justieren könne.

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