Sparkassen-Fusionsvertrag offiziell unterzeichnet

Unterzeichnung des Sparkassen-Fusionsvertrags mit (vorne von links) Alexander Legler (Landrat Kreis Aschaffenburg, stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau), Jürgen Herzing (Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg und Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau)und Landrat Jens Marco Scherf (Landkreis Miltenberg, Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Miltenberg-Obernburg). Jürgen Schäfer (Vorstandsvorsitzender der SparkasseAschaffenburg-Alzenau, stehend rechts), wird Vorstandsvorsitzender der neuen Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Miltenberg-Obernburg, Philipp Ehni (stehend links), wird sein Stellvertreter.  | Foto: Winfried Zang
  • Unterzeichnung des Sparkassen-Fusionsvertrags mit (vorne von links) Alexander Legler (Landrat Kreis Aschaffenburg, stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau), Jürgen Herzing (Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg und Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau)und Landrat Jens Marco Scherf (Landkreis Miltenberg, Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Miltenberg-Obernburg). Jürgen Schäfer (Vorstandsvorsitzender der SparkasseAschaffenburg-Alzenau, stehend rechts), wird Vorstandsvorsitzender der neuen Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Miltenberg-Obernburg, Philipp Ehni (stehend links), wird sein Stellvertreter.
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Mit der offiziellen Unterzeichnung des Fusionsvertrags hat die Verschmelzung der Sparkassen Miltenberg-Obernburg und Aschaffenburg-Alzenau zur regionsweitenSparkasse Aschaffenburg Miltenberg die entscheidende rechtliche Hürde genommen: Am Donnerstag, 6. Juli, setzten Landrat Jens Marco Scherf (Landkreis Miltenberg, Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Miltenberg-Obernburg), Jürgen Herzing
(Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg und Verwaltungsratsvorsitzender der
Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau) und Landrat Dr. Alexander Legler (Landkreis Aschaffenburg, stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau) ihre Signaturen unter das neunseitige Vertragswerk. Die Fusion wird am 1. April 2024 rückwirkend zum 1. Januar 2024 rechtlich wirksam.

Mit der prognostizierten Bilanzsumme des neuen Kreditinstituts läge die Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg – der Bindestrich zwischen den beiden Namen entfällt offiziell –auf Platz acht aller Sparkassen in Bayern, so Jürgen Herzing, der die beiden Sparkassen als „geborene Partner“ bezeichnete, die in der Region tief verwurzelt seien. Mit der Fusion werde die enge Zusammenarbeit in der Region Bayerischer Untermain weiter verfestigt. Als größere Sparkasse könne man den Herausforderungen der Regulatorik, der Inflation und des Zinsumfelds, des Fachkräftemangels und der geopolitischen Unsicherheitenbesser begegnen, argumentierte Jürgen Schäfer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau.

Laut Landrat Jens Marco Scherf hätten sich die Entscheidungsträger am 5. Dezember 2022 erstmals bezüglich einer möglichen Fusion abgestimmt und die Erstellung einer Machbarkeitsstudie durch den Sparkassenverband in Auftrag gegeben. Bereits dieser Schritt sei sowohl gegenüber Belegschaft als auch Kreistag und Öffentlichkeit transparent gemacht worden: „Die Offenheit hat sich in den vergangenen Monaten ausgezahlt“, blickte Scherf auf die intensive Zeit von Januar bis Juni zurück. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie seien am 20. April 2023 den Verwaltungsräten vorgestellt worden, so dass man die Aufnahme konkreter Fusionsverhandlungen beschlossen habe. In zwei Vorstandsklausuren habe man die Inhalte des Fusionsvertrags fixiert, ehe der Fusionsbeschluss Ende Juni in beiden Verwaltungsräten, der Verbandsversammlung (Aschaffenburg) und dem Kreistag (Miltenberg) getroffen worden sei. „Der
war geprägt von hoher Transparenz gegenüber Trägern, Verwaltungsräten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beider Häuser“, versicherte Scherf und zeigte sich erfreut, dass jeweils einstimmige Beschlüsse der neuen Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg den Rücken stärken.

„Die breite Zustimmung und die positiven Beschlüsse in den Gremien bestätigen das Vorhaben“, stellte Jürgen Herzing fest und Dr. Alexander Legler verwies ebenfalls auf stets einstimmige Beschlüsse. Einig waren sich die Unterzeichner des Vertrags, dass beide Sparkassen bereits in der Vergangenheit ein sehr gutes Miteinander pflegten, die Verhandlungen seien von Anfang an von größtem Vertrauen untereinander geprägt gewesen. Der neue Vorstand der Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg wird aus dem Vorstandsvorsitzenden Jürgen Schäfer (Aschaffenburg) und seinem Stellvertreter Philipp Ehni (Miltenberg) bestehen, darüber hinaus aus Frank Oberle (Aschaffenburg) und Simon Eifert (Miltenberg). Sobald ein Vorstandsmitglied ausscheidet, wird der Vorstand auf drei Mitglieder verkleinert.

Träger der neuen Sparkasse wird der Zweckverband Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg sein, der durch den Beitritt des Landkreises Miltenberg zum Zweckverband Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau entstehen wird. Den Vorsitz des Verbands teilen sich jeweils in turnusmäßigem Wechsel die beiden Landräte und der Aschaffenburger Oberbürgermeister. Philipp Ehni zufolge verteilen sich die Anteile der Gebietskörperschaften an der neuen Sparkasse wie folgt: Landkreis Aschaffenburg 42,42 Prozent, Landkreis Miltenberg 29,3 Prozent und Stadt Aschaffenburg 28,23 Prozent. Ehni zufolge wird das neue Institut eine Bilanzsumme von rund 7,6 Milliarden Euro haben, ein Kundenkreditvolumen von fast 5 Milliarden Euro und ein Mittelaufkommen von Kunden in Höhe von rund 9,6 Milliarden Euro. Rund 1.100 Mitarbeitende wird die neue Sparkasse haben, was in etwa 850 Vollzeitstellen entspricht. „Fusionsbedingte Kündigungen wird es nicht geben“, versicherte Jürgen Schäfer, „wir brauchen jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin.“

Für Alexander Legler steht fest, dass mit der Fusion der gemeinsame Wirtschaftsraum gestärkt wird. So habe man bessere Möglichkeiten, die Wirtschaftspartner im Kreditgeschäft mit höheren Kreditvolumina zu begleiten, auch habe man mehr Kapazität für den Auf- und Ausbau zukunftsträchtiger Geschäftsfelder. Mit anspruchsvollen und dezentralen Arbeitsplätzen fördere man die Attraktivität der Sparkasse. „Die regionale Präsenz vor Ort bleibt sichergestellt“, so Legler, auch das gesellschaftliche Engagement für lokale Institutionen und Vereine bleibe erhalten.

Für die Kunden und Kundinnen sei wichtig zu wissen, dass die bekannten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in den Beratungscentern und Filialen erhalten bleiben, so Landrat Jens Marco Scherf, beibehalten werde auch die leistungsstarke Vertriebs- und Entscheidungskompetenz vor Ort. Darüber hinaus ergänzten mediale und digitale Kanäle die Beratungs- und Serviceleistungen in den Filialen.

Frank Schäfer wies unter anderem darauf hin, dass die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an ihren Standorten verblieben, auch die in Stab und Marktfolge Beschäftigten seien zum erheblichen Teil bereitsan ihren vorgesehenen Standorten beschäftigt. Er hob die Vorteile der mobilen Arbeitswelt hervor, die Standortwechsel erübrigen und Anreisen zum Arbeitsort reduzieren könnten. Die neuen Strukturen böten darüber hinaus auch neue Karrierechancen und Möglichkeiten für höhere Spezialisierungen. 79 Beschäftigte seien über 60 Jahre alt, was die Nachbesetzungen nicht einfach machen werde, so Schäfer. Daher sei die Sparkasse als attraktiver Arbeitgeber auch in Sachen Demografie wichtig.

Jürgen Herzing zeigte sich am Ende überzeugt, dass die neue Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg für künftige Herausforderungen bestens gewappnet ist, den gemeinsamen Wirtschaftsraum stärkt sowie die Wettbewerbsfähigkeit im Interesse der Kundinnen, Kunden und der Träger steigert. Sie stehe zudem für Nähe zu Kundinnen, Kunden und Unternehmen in der Region, sichere langfristig Arbeitsplätze und sei ein attraktiver Arbeitgeber. Die eigentliche Arbeit beginne erst jetzt, denn nun müsse das Fusionsprojekt gut und schnell in die konkrete Umsetzung gebracht werden. Dass dies gelingt, daran haben die Entscheidungsträger aber keinerlei Zweifel.

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