Feuerwehr
Martin Spilger zum neuen Kreisbrandrat gewählt

Landrat Jens Marco Scherf gratulierte dem neuen Kreisbrandrat Martin Spilger. Spilger, der 57 von 67 Stimmen erhielt, muss noch von der Regierung von Unterfranken bestätigt werden. | Foto: Winfried Zang
  • Landrat Jens Marco Scherf gratulierte dem neuen Kreisbrandrat Martin Spilger. Spilger, der 57 von 67 Stimmen erhielt, muss noch von der Regierung von Unterfranken bestätigt werden.
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Martin Spilger ist neuer Kreisbrandrat des Landkreises Miltenberg. Der 47-jährige verheiratete Obernburger, dessen Mitbewerber Klaus Babilon aufgrund gesundheitlicher Probleme die Bewerbung zurückziehen musste, bekam am Sonntag bei der Wahl in der Aula der Mozartschule Elsenfeld 57 von 67 Stimmen. Spilger folgt auf Meinrad Lebold, der im Frühjahr im Alter von 60 Jahren verstorben war.

Vor den Führungsdienstgraden der Freiwilligen Feuerwehren und der Werkfeuerwehren, den Vertreter*innen der Blaulichtorganisationen Polizei, Technisches Hilfswerk und Bayerischem Roten Kreuz, den Bürgermeistern Jürgen Reinhard (Niedernberg) und Dietmar Fieger (Obernburg) sowie dem Personal des Sachgebiets 31 im Landratsamt bedauerte Landrat Jens Marco, dass Klaus Babilon aus gesundheitlichen Gründen seine Kandidatur am 10. Mai zurückgezogen habe. Er wünschte ihm gute Besserung und dankte ihm für seine Bereitschaft, die eigentlich für Februar vorgesehene Kreisbrandratswahl zu verschieben, da Kreisbrandrat Meinrad Lebold zu diesem Zeitpunkt gesundheitlich angeschlagen war.

Der Landrat erinnerte an den verstorbenen Kreisbrandrat Meinrad Lebold, der zwölf Jahre lang quasi rund um die Uhr als Kreisbrandrat für die Feuerwehr sowie den überörtlichen Brand- und Katastrophenschutz gelebt habe. In jeder Minute habe Lebold sich für die Sicherheit der Menschen im Landkreis eingesetzt, sagte der Landrat, auch habe er großartige strategische und konzeptionelle Arbeit geleistet. „Meinrad Lebold war ein herausragender Kreisbrandrat, auf den man sich immer verlassen konnte“, stellte Scherf fest. Lebold habe die extrem hohe Verlässlichkeit der Feuerwehr verkörpert, die hohen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt sei, würdigte der Landrat den Einsatz der Wehren. Auch während der Corona-Pandemie habe die Wehr, zumeist unbeachtet von der Öffentlichkeit, umfangreiche und wichtige logistische Aufgaben gemeistert. „Nehmen Sie unsere Wertschätzung mit in Ihre Wehren, für jeden einzelnen Kameraden und jede einzelne Kameradin, denn es kommt auf jeden an“, forderte der Landrat die anwesenden Feuerwehrkommandanten auf und bat um eine Schweigeminute für Meinrad Lebold.

Die zuständige Abteilungsleiterin für Öffentliche Ordnung und Sicherheit im Landratsamt, Pia Plappert, leitete zur Vorstellung von Martin Spilger über. Spilger, der neun Jahre lang Kommandant der Obernburger Feuerwehr war, hat seinen Schwerpunkt in den vergangenen Jahren als Kreisbrandmeister in der Kreisbrandinspektion auf die Aus- und Weiterbildung gelegt. In den vergangenen Wochen habe man in der Kreisbrandinspektion kontinuierlich ein Konzept für die zukünftige Arbeit entwickelt, sagte er, dies werde er im Team fortsetzen. Fest steht für ihn, dass der Katastrophenschutz und die Ausbildung einen noch höheren Stellenwert einnehmen müssen. „Unser größtes Kapital sind die Helferinnen und Helfer“, sagte er und kündigte an, mit allen zusammenarbeiten zu wollen. Im Falle seiner Wahl wolle er einen dritten KBI-Bereich Ausbildung einrichten, erklärte er. Auch der Katastrophenschutz brauche mehr personelle Unterstützung, meinte Spilger. Für seine Ideen habe er im Gespräch mit Landrat und Sachgebiet Offenheit gespürt, sagte er, auch wenn endgültig der Kreisausschuss entscheiden müsse.
Auch in Sachen Einsätze bringe er Erfahrung mit, erklärte der Bewerber – unter anderem neun Jahre als Kommandant der Obernburger Wehr mit vielen Einsätzen, aber auch für fünf Tage als unterfränkischer Führer des Ölwehrkontingents beim Einsatz in den Flutgebieten. „Ich stehe für die Aufgabe bereit und bitte um euer Vertrauen“, bat er um die Stimmen.

Von 67 abgegebenen Stimmen holte Spilger 57, zehnmal wurde die Nein-Karte in geheimer Wahl ausgefüllt, so das Ergebnis der Auszählung des Wahlausschusses in Person der Bürgermeister Dietmar Fieger und Jürgen Reinhard. Kreisbrandinspektor Hauke Muders gratulierte Spilger zur Wahl, auch wenn die Regierung von Unterfranken der Bestellung noch zustimmen müsse. Muders sicherte Spilger die volle Unterstützung der Kreisbrandinspektion zu und zeigte sich überzeugt: „Das wird gut funktionieren.“ Spilger habe gezeigt, „dass er es kann“, so Muders. Auch Landrat Jens Marco Scherf gratulierte im Na-men des Landratsamts und freute sich über gute Zusammenarbeit.

„Danke für euer Vertrauen“, begann Spilger seine Dankesrede, in der er allen Feuerwehrleuten gute Zusammenarbeit anbot. „Ich werde euch sicher brauchen, denn ohne euch geht es nicht“, sagt er. Sollte er von der Regierung bestätigt werden, werde es in der Kreisbrandinspektion einige personelle Änderungen geben, kündigte er an. Hauke Muders bleibe Kreisbrandinspektor für den Bereich 2, im Bereich 3 werde auf Kreisbrandinspektor Thomas Zimmermann Albert Klug folgen. Neu werde ein Kreisbrandinspektor in einem Bereich 4 für die Ausbildung in Person von Patrik Walter sein. Als EDV-Fachberater werde Dominik Lermann auf Fabian Hahn folgen. Als Fachberater Funk-Nord sei Kevin Kuske vorgesehen, die Stelle des Fachberaters Funk-Süd sei derzeit vakant. Im Bereich Atemschutz werde Bastian Frank auf Kreisbrandmeister Jürgen Dietz folgen, Christof Körbel wird Kreisbrandmeister im Bereich 3/3. Alle diese neuen Stellen müssten sich noch einspielen, wusste Spilger, der sich sehr auf seine neue Aufgabe freut.

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