Auszeichnung
Preis vom Freistaat für die Berufsschule Obernburg
Weil die Berufsschule am Standort Obernburg während der Corona-Pandemie ein kreatives Projekt zur Bewältigung der Pandemie umgesetzt hat, hat Kultus-Staatssekretärin Anna Stolz die Berufsschule ausgezeichnet. Im Beisein der stellvertretenden Landrätin Monika Wolf-Pleßmann, Obernburgs Bürgermeister Dietmar Fieger und mehreren Schüler*innen überreichte Stolz am Montag an Schulleiter Alexander Eckert und Projektinitiatorin Lisa Sophie Luppa eine Urkunde sowie einen Scheck über 1.000 Euro für die Berufsschule.
Dass die Berufsschule ausgezeichnet wurde, liegt an einem Projekt, mit dem Lehrerin Lisa Sophie Luppa zwei große Megathemen der Gegenwart in digitaler Form aufbereitete: Ethik und Wertebildung trafen auf moderne Technik und Künstliche Intelligenz. Luppa gelang es, mit Hilfe der Software MS Teams alle ihre Schüler*innen digital einzubinden. Gemeinsam konnten sie Fragen nachgehen, wie man Technik definiert, wie sich Technik und Lebenswelt gegenseitig beeinflussen, in welchen Spannungsfeldern sich die Künstliche Intelligenz bewegt, wie sich Werte im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz verhalten und ändern und welche Rolle die Ethik dabei spielt. Welche positiven und negativen Seiten hat die Künstliche Intelligenz, welche Vorteile und Nachteile hat sie? Chancen und Risiken wurden aufgezeigt und im Laufe des Projekts zeigte sich, dass sich auch Einschätzungen ändern. „Alle Schülerinnen und Schüler waren sehr kreativ“ und hätten engagiert mitgearbeitet, lautete das Fazit der Studienrätin.
Das hätten auch die Vortragsthemen gezeigt, die die Schüler*innen am Ende präsentierten. Dabei ging es etwa um Pflegeroboter, zivile Drohnen, intelligente Assistenzsysteme, autonomes Fahren und vieles mehr.
Apropos Roboter: Lehrer Christoph Unger zeigte seinen Gästen drei Roboter aus dem IT-Kompetenzzentrum namens Pepper, Nao1 und Nao2, die dank Programmierung in der Lage sind, mit Menschen zu kommunizieren – auch mit direkter Ansprache der Kultur-Staatssekretärin.
„Solche Termine sind Lichtblicke für mich“, bekannte Anna Stolz nach der Präsentation des Projekts und der Roboter. Die Pandemie habe in den letzten zwei Jahren das komplette Leben auf den Kopf gestellt, auch das der Schulen. Distanzunterricht und Wechselunterricht hätten große Herausforderungen gebracht und häufig habe man sehr kurzfristig reagieren müssen, sagte sie. Der Berufsschule Miltenberg-Obernburg bescheinigte sie, mit dem Projekt „wahre Pionierarbeit“ geleistet zu haben. Über 6.000 Schulen gebe es in Bayern und 190 davon würden für ihre Projekte zur Bewältigung der Corona-Beeinträchtigungen ausgezeichnet, erklärte sie und lobte die kreativen und innovativen Ansätze an der Berufsschule.
Das Projekt sei so gut gewesen, dass Lisa Sophie Luppa dieses sogar Lehrkräften aus ganz Unterfranken bei einer Weiterbildung präsentiert habe, zeigte sich Schulleiter Alexander Eckert stolz. Positives Denken sei während der gesamten Pandemie notwendig gewesen, sagte er, sowohl im Privaten wie auch in der Schule. Lockdown, Home-Office, digitaler Distanzunterricht und Wechselunterricht hätten die Schulen vor große Herausforderungen gestellt, mit positivem Denken habe man das aber gemeistert. Lehrer*innen und Schüler*innen hätten sich quasi über Nacht an neue Formen der Kommunikation gewöhnen müssen – etwa über MS Teams – sowie an völlig neue Lehrarrangements. „Wir an der Berufsschule haben angepackt“, sagte Eckert zur Staatssekretärin. Wenn man den Stimmen der Eltern glaube, dann sei es vor allem den Berufsschulen in dieser herausfordernden Zeit gelungen, einen qualitativ hochwertigen digitalen Distanzunterricht zu bieten, so Eckert. Die ganze Schulfamilie wünsche sich, auch künftig mit dem etablierten MS Teams weiter zu arbeiten, berichtete er.
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