Kreisheimatpflege
Ortsnamen in Mundart werden erfasst
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften sucht noch Menschen im Landkreis Miltenberg, die Ortsnamen in Mundart aussprechen können und die bereit sind, ihre Aussprache aufnehmen zu lassen. So soll dieses wertvolle Wissen für die Zukunft bewahrt werden.
Laut Kreisheimatpflegerin Hedwig Eckert ist der Landkreis Miltenberg beim Projekt „Erfassung der mundartlichen Form der noch nicht erfassten Ortsnamen in Bayern“, das seit 2021 läuft, noch schlecht vertreten: Von 123 Ortsnamen wurden bislang nur 21 aufgenommen und phonetisch erfasst. „Es wäre sehr schade, wenn dieses Wissen verloren gehen würde“, sagte sie in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales. Bislang haben nur sie selbst und zwei Personen aus Leidersbach und Amorbach zur Aussprache der Ortsnamen beigetragen.
Der Landkreis Miltenberg ist für die Akademie der Wissenschaften laut Eckert besonders interessant, weil hier verschiedene Sprachgrenzen verlaufen. Vor allem ältere Menschen sind deshalb aufgerufen, sich zu melden, denn die realistischsten Aussprachen finden sich vor allem bei vor 1940 Geborenen. Die Ergebnisse werden digital aufbereitet und sollen online in Verknüpfung mit einer Karte aufrufbar und anhörbar sein, auch die lautschriftliche Transkription der Ortsnamen soll auf diese Weise ermöglicht werden. Die Tonaufnahmen dienen zugleich als Grundlage weiterer Forschungen, etwa im Zusammenhang mit dem Historischen Ortsnamenbuch von Bayern.
Wer mitmachen will, meldet sich bei Kreisheimatpflegerin Hedwig Eckert per E-Mail (hedwig.eckert@web.de).
Das Projekt wird von der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und dem Verband für Orts- und Flurnamenforschung in Bayern getragen. Der Freistaat Bayern unterstützt dieses Projekt mit 800.000 Euro.
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