Corona-Impfung
Fast 90 Impfungen beim arabischen Impftag – Novavax Anfang März erwartet
Nach den Sonderimpftagen für Kinder sowie Schwangere und Stillende hat das Impfzentrum des Landkreises Miltenberg am Samstag einen „arabischen Impftag“ angeboten. Knapp 90 Impfwillige ließen sich dabei Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen verabreichen, bilanziert der Verwaltungsleiter des Impfzentrums, Björn Bartels.
Die Idee für einen arabischen Impftag sei im Leitungsteam des Impfzentrums entstanden, so Björn Bartels. Ute Afifi, Ärztin im Impfzentrum, hatte die Idee erstmals formuliert und auch den Kontakt zu einer arabisch sprechenden Ärztin und einem Arzt hergestellt, die am Samstag impften und informierten. Impfwillige, die des Deutschen nicht mächtig waren, wurden während des gesamten Impfvorgangs von Impfpersonal begleitet, das übersetzte. Die Möglichkeit, sich vor der Impfung beraten zu lassen, sei kaum wahrgenommen worden, berichtete Bartels: „Die Leute hatten sich schon vorher informiert und wollten nur die Impfung haben.“ Landkreis und BRK hatten die Ankündigung des Impftags nicht nur über die regionalen Medien herausgegeben, sondern auch in arabischer Sprache über soziale Medien wie Facebook und Instagram verbreitet.
Der Verwaltungsleiter weist darauf hin, dass nach wie vor jeder Bürger und jede Bürgerin auch nur für ein Beratungsgespräch ins Impfzentrum kommen kann, ohne den Besuch mit der Impfung zu verbinden. Es sei wichtig, dass jeder über die Impfung gut informiert sei, so Bartels. Im Impfzentrum habe man nach mittlerweile über 150.000 verabreichten Impfdosen einen großen Erfahrungsschatz zu Impfnebenwirkungen und Impfreaktionen. „Keiner muss Angst vor der Impfung haben“, kann Bartels alle Menschen beruhigen.
Im Impfzentrum, wo zurzeit bis zu 1.200 Impfungen pro Tag möglich sind, kann sich jeder Mensch auch ohne Terminvereinbarung impfen lassen – auch wenn er aus einem anderen Bundesland kommt. Dass dieses Angebot wahrgenommen wird, bestätigt Alexander Kremer vom Impfzentrum, denn häufig sehe man Autokennzeichen aus Aschaffenburg, Darmstadt, Dieburg und Offenbach vor dem Impfzentrum.
Während zurzeit ausschließlich der Impfstoff von Moderna und Biontech verimpft wird, kommt vermutlich Anfang März noch der Impfstoff von Novavax hinzu, glaubt Bartels. Für dieses Vakzin auf Basis von Proteinen, das auf der Wirkungsweise von klassischen Totimpfstoffen basiert, rechnet Bartels mit zahlreichen Interessenten, die den aktuell verimpften mRNA-Vakzinen skeptisch gegenüberstehen. Der Novavax-Impfstoff ist europaweit zugelassen, eine STIKO-Empfehlung steht aber noch aus.
Der Verwaltungsleiter kann sich weitere Sonderimpftage im Impfzentrum vorstellen, aber auch das mobile Impfen soll in den Orten des Landkreises vorangetrieben werden, sofern die Gemeinden dies wünschen und eine Örtlichkeit zur Verfügung stellen.
Die aktuellen Impfzahlen für den Landkreis Miltenberg (Stand 29. Januar 2022:
Gerechnet auf die Bevölkerung im Landkreis ab fünf Jahren (122.738), wurden bislang 91.223 Erstimpfungen verabreicht (74,32 Prozent), 93.642 Zweitimpfungen (=Grundimmunisierung, 76,29 Prozent) sowie 69.644 Auffrischungsimpfungen (56,74 Prozent).
Gerechnet auf die Gesamtbevölkerung im Landkreis (128.743), liegt die Erstimpfungsquote bei 70,86 Prozent, die Zweitimpfungsquote bei 72,74 Prozent und die Auffrischungsimpfquote bei 54,10 Prozent.
Bislang wurden im Impfzentrum 153.183 Impfungen verabreicht, die Haus- und Fachärzte impften bislang 101.326 Menschen.
Vor allem bei den Auffrischungsimpfungen liegt der Landkreis Miltenberg bislang deutlich über den Quoten von Bayern (50,3 Prozent) und dem Bund (52,2 Prozent).
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