Auszeichnung
Umweltleistungen mit Urkunde belohnt
Für ihre qualifizierten freiwilligen Umweltleistungen und die erfolgreiche Teilnahme am Umwelt- und Klimapakt Bayern hat Bayerns Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz der Wörther Firma R+W Antriebselemente eine Urkunde zukommen lassen. Landrat Jens Marco Scherf überreichte das Dokument am Dienstag, 28. Februar, an die Geschäftsführer Holger Vogt und Frank Kronmüller.
Für R+W, den führenden Hersteller für Präzisions- und Industriekupplungen, ist die Teilnahme am
Umwelt- und Klimapakt kein Neuland: Bereits 2020 hatte man für Bemühungen um den betrieblichen Umwelt- und Ressourcenschutz eine Urkunde bekommen. Mit vier weiteren Umweltleistungen verdiente sich das Wörther Unternehmen nun die nächste Urkunde.
So erzeugt das nach Worten der Geschäftsführung komplett CO2-neutrale Unternehmen nach der Errichtung einer großen Photovoltaikanlage den weitaus größten Teil seines Stroms für die Produktion selbst, der Rest wird durch Ökostrom aus Wasserkraftwerken bezogen. Über die PV-Anlage kann das Unternehmen an sonnigen Tagen ein Megawatt Strom erzeugen. Noch schöner wäre es laut Holger Vogt, wenn man den Energieüberschuss an Samstagen und Sonntagen nicht ins Netz einspeisen müsste, sondern über leistungsstarke Batterielösungen als Energiepuffer speichern könnte.
Vier E-Ladepunkte stehen Mitarbeitenden der Firma zur Verfügung, aber auch der unternehmenseigene Fuhrpark wurde umgestellt. So wurden zur Verminderung der CO2-Emissionen in den letzten 18 Monaten sieben Dieselfahrzeuge gegen zwei vollelektrische sowie fünf Hybrid-Fahrzeuge ausgetauscht. Die Ladepunkte sollen laut Geschäftsführer Vogt nochmals auf künftig 14 erweitert werden.
R+W ließ sich zudem mit dem Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 14001 zertifizieren – ein System, das alle relevanten Faktoren wie Abfall, Energie, alle Stoffströme und Produkte berücksichtigt. Als weiteren Beitrag zur Energieeinsparung ersetzte man eine 15 Jahre alte Industriewaschmaschine durch eine neue Reinigungsanlage im Spritz-Flut-Verfahren. Die ist nicht nur effektiver, sondern benötigt auch 25 Prozent weniger Strom. Zur Energieeffizienz tragen weiterhin wärmeschutzisolierte Medientanks bei. Während man die oben genannten Maßnahmen nur intern sehen kann, so zeigt sich beim Blick auf die Außenanlagen eine weitere, die den Naturschutz und die Biodiversität fördert: Auf einer Fläche von 150 Quadratmetern wurden rund 10.000 Lavendelstöcke gepflanzt. Die sorgen während der Blüte nicht nur für einen angenehmen Duft und halten die Feuchtigkeit im Boden, sie dienen auch Insekten wie Bienen und Hummeln als wichtige Nahrungsquelle. Wenn bewässert werden muss, geschieht dies durch eine Tröpfchenbewässerung, so dass die Pflanzen mit wenig Wasser, dafür zielgenau versorgt werden.
Landrat Jens Marco Scherf zeigte sich sehr angetan von den umfangreichen Bemühungen, die die Nachhaltigkeit bei R+W dokumentieren. „Uns als Industrielandkreis muss es gelingen, die Klimaneutralität gemeinsam mit den Firmen und den Bürgerinnen und Bürgern zu erreichen“, formulierte er als Ziel und zeigte sich optimistisch, dass dies gelingt, denn häufig seien Unternehmen bei der Umsetzung des Ressourcenschutzes schneller als der Gesetzgeber. Bei R+W stieß Scherf damit auf offene Ohren, wie Holger Vogt erklärte: „Wir wären sofort bereit, uns auch an einer Windkraftanlage in der Region zu beteiligen.“ Scherf zeigte sich zuversichtlich, dass durch die Umsetzung des Wind-an-Land-Gesetzes des Bundes durch den Regionalen Planungsverband zahlreiche wichtige Windkraftparks in der Region entstehen werden:
„Regenerativ und regional erzeugter Strom ist das Fundament für eine sichere und langfristig bezahlbare Energieversorgung sowohl für die Haushalte aus auch für Unternehmen und Betriebe“, betonte Jens Marco Scherf die Bedeutung der Energiewende in regionaler Hand.Für Geschäftsführer Frank Kronmüller sind die Nachhaltigkeitsbemühungen auch wichtig, um Personal zu gewinnen, denn „Bewerberinnen und Bewerber schauen sich heutzutage genau an, wie nachhaltig ein Unternehmen arbeitet.“
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