Gut qualifiziert – seltener arbeitslos
Zahlen der Arbeitsagentur bestätigen den Einfluss von Ausbildung und Qualifikation
Mit einer betrieblichen Ausbildung hat man im Landkreis Miltenberg mit einer Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent ein geringeres Risiko, arbeitslos zu werden, als Akademiker in der Stadt Aschaffenburg mit einer Quote von 2,5 Prozent.
Dass Akademiker ein geringeres Risiko haben, arbeitslos zu werden als Ungelernte, ist bekannt. Die Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bestätigen dies seit vielen Jahren. Neu ist, dass es in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) nun auch regionale detaillierte Zahlen zu diesem Thema gibt. Für 2015 und 2016 liegen Daten dazu vor, wie hoch das Arbeitslosigkeitsrisiko je nach Qualifikation ist – für Bundesländer, Kreise und Arbeitsagenturbezirke.
2016 war die Arbeitslosenquote von Personen ohne Berufsabschluss in Deutschland mit 20,0 Prozent fast fünfmal so groß wie für Personen mit einer betrieblichen oder schulischen Ausbildung, deren Quote bei 4,2 Prozent lag. Die geringste Arbeitslo-senquote weisen Akademiker auf, von denen nur 2,6 Prozent arbeitslos waren.
Am Bayerischen Untermain hatten 2016 – bei einer Quote von 3,7 Prozent insgesamt – Ungelernte eine Quote von 12,4 Prozent, Personen mit einer betrieblichen oder schulischen Ausbildung eine Quote von 2,5 Prozent und Akademiker eine Quote von 1,9 Prozent.
Beschäftigte ohne Berufsausbildung haben im Vergleich zu den anderen Qualifikati-onsgruppen ein deutlich höheres Risiko, ihre Beschäftigung zu verlieren. Außerdem sind ihre Chancen, ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung zu beenden, geringer. Entsprechend höher ist das Risiko für diese Menschen, langzeit-arbeitslos zu werden. Das hohe Arbeitslosigkeitsrisiko von Ungelernten führt außer-dem dazu, dass sie die Hälfte der Arbeitslosen stellen, obwohl ihr Anteil an allen Er-werbspersonen aber nur 15 Prozent beträgt.
Allerdings: je höher die Arbeitslosenquote in einer Region insgesamt ist, desto deutlicher zeigen sich auch die qualifikationsspezifischen Unterschiede. In Regionen mit niedriger Arbeitslosenquote ist die Differenz bei der Arbeitslosigkeit von Menschen mit und ohne Ausbildung kleiner als in Regionen mit hoher Arbeitslosenquote. Das ist auch der Grund für den Unterschied zwischen der Stadt Aschaffenburg und dem Landkreis Miltenberg.
Autor:Agentur für Arbeit Pressestelle aus Aschaffenburg |
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