Computer statt Mensch – Welche Region hat ein erhöhtes Risiko? Miltenberg
Im Landkreis Miltenberg arbeiten 24,3 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Berufen und Tätigkeiten, die schon heute potenziell von Computern oder computergesteuerten Maschinen erledigt werden könnten. Die Wissenschaft nennt dies Substituierbarkeitspotenzial. Miltenberg zählt damit zu den zehn Kreisen und Städten in Bayern mit dem höchsten Anteil Beschäftigter mit hohem Substituierbarkeitspotenzial.
Harald Maidhof, der Leiter der Agentur für Arbeit Aschaffenburg sagt dazu: „Das ist eine Herausforderung, die eintreten kann, aber nicht muss. Diese Substituierbarkeitspotenziale müssen genau analysiert werden. Danach sollten sich die am Arbeitsmarkt engagierten Akteure vor Ort darüber austauschen, inwieweit Beschäftigte für die digitale Arbeitswelt „fit“ gemacht werden können. Das flache Land darf von den „smart regions“ nicht abgehängt werden.“
Innerhalb Bayerns zeigen sich deutliche Unterschiede in der Größe des Anteils der Beschäftigten, die in einer Region von einem hohen Substituierbarkeitspotenzial betroffen sind. So ist der Anteil der Beschäftigten mit einem hohen Substituierbarkeitspotenzial in der Stadt München mit 7,3 Prozent bayernweit am niedrigsten und in der Stadt Schweinfurt mit 30,3 Prozent am höchsten. In der Stadt Aschaffenburg liegt der Anteil bei 16,2 Prozent und im Landkreis Aschaffenburg bei 17,8 Prozent jeweils etwas über dem Durchschnitt.
Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung in Bayern hat in seiner Veröffentlichung „Digitalisierung der Arbeitswelt – Folgen für den Arbeitsmarkt in Bayern“ analysiert, in welchem Ausmaß Berufe oder sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse derzeit durch den Einsatz von Computern oder computergesteuerten Maschinen ersetzt werden könnten.
Um abschätzen zu können, in welchem Ausmaß bestimmte Berufe schon heutzutage potenziell von Computern oder computergesteuerten Maschinen ersetzt werden können, wird der Anteil der Routine-Tätigkeiten in den einzelnen Berufen herangezogen. Über den Anteil an Routine-Tätigkeiten wird zunächst bestimmt, wie hoch das Substituierbarkeitspotenzial der Berufe ist. Berufe aus dem Produktionsbereich sind durch hohe Substituierbarkeitspotenziale gekennzeichnet. An der Spitze stehen die Fertigungsberufe, für die sich ein Substituierbarkeitspotenzial von ca. 73 Prozent errechnet.
Autor:Agentur für Arbeit Pressestelle aus Aschaffenburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.