Über 17.000 Beschäftigte arbeiten am bayerischen Untermain zu Niedriglöhnen.
Tatort Niedriglohn bayerischer Untermain

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DGB Kreisverbandsvorsitzender Björn Wortmann: „Über 17.000 Beschäftigte arbeiten am bayerischen Untermain zu Nied-riglöhnen. Viele werden mit Armutslöhnen abgespeist und sind vom Wohlstand abgekoppelt. Tarifverträge und Tarifbindung sind die Mittel gegen Niedriglöhne!“

Über 17.000 Menschen arbeiten am bayerischen Untermain zu Niedriglöhnen, darunter sind rund 5.600 Beschäftigte, die im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit tätig sind. Die Daten stammen aus dem neuen Report „Tatort Niedriglohn in Bayern“ , den der DGB Bayern in Zusammenarbeit mit der Forschungsabteilung Flexibilität und Sicherheit am Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) erstellt hat. Der Report Tatort Niedriglohn kann hier heruntergeladen werden

DGB Kreisvorsitzender Björn Wortmann hierzu: „Niedriglöhne sind kein Randphänomen mehr. Wir werden es nicht hinneh-men, dass Menschen vom wachsenden Wohlstand abgekoppelt sind und mit Armutslöhnen abgespeist werden.“
Gemäß einer Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit sind alleine in der Region bayerischer Untermain mehr als 17.000 Vollzeitarbeitsplätze dem Niedriglohnsektor zuzurechnen. Besonders hoch ist das Niedriglohnrisiko für Beschäftigte im Wirtschaftszweig Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (36,5 %). Aber auch in den Wirtschaftszweigen Kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus (26,7 %) erhalten viele Beschäftigte einen Lohn unterhalb der bundesweiten Niedriglohnschwelle von 11,21 Euro pro Stunde.
„17.127 Beschäftigte in Vollzeit, die nur Niedriglöhne erhalten, sind aber leider nur die Spitze des Eisbergs in der Region. Hinzu kommen noch Teilzeitkräfte und Beschäftigte in Minijobs. Alleine bei den Minijobs in Bayern sind sieben von zehn dem Niedriglohn zuzurechnen“, so Wortmann weiter.

Für den DGB Aschaffenburg-Miltenberg ist klar: „Tarifverträge entfalten ihre Wirkung gegen Niedriglöhne. In den Betrieben, in denen Tarifverträge gelten, geht es den Beschäftigen besser, sind die Löhne höher und die Arbeitsbedingungen besser.“ Es muss im Interesse der öffentlichen Hand liegen, dass die Menschen von ihrer Arbeit leben können und im Alter gut ver-sorgt sind und die Kaufkraft in der Region gestärkt wird. „Daher fordern wir die Kommunen auf, öffentliche Aufträge nur an tarifgebundene Unternehmen zu vergeben. Die Arbeitgeber fordern wir auf, Tarifflucht zu unterlassen und in die Tarifbin-dung zurückzukehren und die Beschäftigten ordentlich zu bezahlen. Die Beschäftigten fordern wir auf, sich zu organisieren und sich gemeinsam mit ihrer Gewerkschaft für gute Tarifverträge einzusetzen!“
Am bayerischen Untermain ist ein Tatort entstanden, der den betroffenen Menschen Perspektiven auf ein gutes Leben raubt und zur Spaltung unserer Gesellschaft beiträgt. Dies gilt es umzukehren. Wir brauchen wieder ein Mehr an Guter Arbeit“, so Wortmann abschließend.

Autor:

Björn Wortmann aus Aschaffenburg

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