Martina Fehlner: Sefra leistet wichtige Arbeit - Höhere finanzielle Mittel sowie bessere Personalausstattung dringend nötig
Notruf- und Beratungsstellen für von Gewalt betroffene Frauen brauchen dringend höhere finanzielle Mittel sowie eine bessere Personalausstattung. Das ist das Fazit eines Arbeitsgespräches im Selbsthilfe- und Beratungszentrum für Frauen in Aschaffenburg. Die Landtagsabgeordnete Martina Fehlner informierte sich bei Susanne Knörzer, Leiterin der Beratungsstelle sowie bei den Vorstandsmitgliedern Arzu Levent und Damla Kade über die Arbeitsfelder des Vereins und seine aktuellen Aktivitäten und Projekte.
Bei Sefra werden Frauen in Lebenskrisen und Notfallsituationen von Sozialpädagoginnen und Sozialarbeiterinnen beraten und unterstützt. In den letzten Jahren sei der Beratungsbedarf stark angestiegen, so Knörzer. Es gebe mehr Erst- und Akutberatungen, da sich heutzutage viel mehr Frauen trauen würden, Hilfe zu suchen. Auch seien die Beratungen heute deutlich zeitintensiver, da man die Frauen über einen längeren Zeitraum begleite, um sie umfassend über alle Möglichkeiten zu informieren, wie sie sich und auch ihre Kinder besser vor Gewalt schützen können.
140.000 Frauen werden in Bayern jährlich Opfer von sexueller oder körperlicher Gewalt. Durch die jahrelange Unterfinanzierung der lebensnotwendigen Unterstützungseinrichtungen sind diese inzwischen auf zusätzliche Spendengelder und verstärktes ehrenamtliches Engagement angewiesen. Auch Sefra musste sich 2017 zu 48 Prozent aus Eigenmitteln, also Bußgeldzuweisungen, Spenden, Mitgliedsbeiträgen etc. finanzieren. „Es ist erschreckend, dass solche unverzichtbaren Organisationen, die eine so außerordentlich wichtige Arbeit für unsere Gesellschaft leisten, immer stärker auf Spenden angewiesen sind“, so Fehlner. „Eine gesicherte finanzielle Ausstattung und mehr Personal sind dringend notwendig, um in den Beratungsstellen längerfristiger planen und präventiv arbeiten zu können. Hier ist die Staatsregierung gefordert.“
Die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag hat dazu einen entsprechenden Antrag gestellt, in dem sie die Staatsregierung auffordert, die Förderungen von Maßnahmen zum Abbau der Gewalt gegen Frauen und Kinder im Haushaltsjahr 2018 von 4 Millionen Euro auf 7 Millionen Euro anzuheben. Außerdem fordert die Landtagsfraktion die Personalausstattung der Frauenhäuser, Notrufe und Fachberatungsstellen an den dringendsten aktuellen Bedarf der Einrichtungen anzupassen. „Nur so kann die die lebensnotwendige Beratung und Betreuung von bedrohten Frauen und ihren Kindern gewährleistet werden“, so Martina Fehlner.
Autor:Dirk Kronewald aus Aschaffenburg |
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